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Piraten starten Testspielphase gegen die Altmeister Feldkirch und Füssen
Zwei harte Brocken zum Auftakt für den ESV
11.09.2014 - 21:02 - Vereine - ESV Buchloe - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Christoph Salger
 
Buchloe (chs) Genau 189 Tage ist es her, dass die Piraten des ESV Buchloe das letzte Mal bei einem Pflichtspiel auf dem Eis gestanden sind. An diesem Wochenende ist die spielfreie Zeit aber nun endlich vorbei. Denn am Freitag reisen die Freibeuter zuerst zum österreichischen Club nach Feldkirch (19.30 Uhr), ehe am Sonntag dann ab 18 Uhr am Kobelhang in Füssen die Schläger gekreuzt werden.
Für die Mannen von ESV-Trainer Robert Torgler sind die ersten beiden Vorbereitungsspiele eine echte Herausforderung. Beide Gegner sind nämlich nicht nur absolute Traditionsvereine und mehrfache Meister, sondern aktuell auch höherklassig aktiv. Kein Wunder, dass die Buchloer daher in beiden Partien vermutlich der krasse Außenseiter sein werden. Und dennoch will man die beiden Favoriten zumindest ein klein wenig ärgern.


Am Freitag treten die Freibeuter zunächst in Feldkirch an. Die VEU Feldkirch spielt derzeit in der zweithöchsten österreichischen Liga, der Inter-National-League. Doch die Vorarlberger weisen eine beeindruckende Vereinsgeschichte auf. So war man vor allem Mitte der Neuzigerjahre das Maß aller Dinge im österreichischen Eishockey. Immerhin gewannen die Feldkircher damals unter dem bekannten Trainer Ralph Krueger (u.a. ehemaliger Schweizer Nationalcoach und NHL-Trainer) zwischen 1993 und 1998 gleich fünf ihrer insgesamt neun Meistertitel in Folge. In dieser Blütezeit spielten beispielsweise auch so berühmte Akteure wie die beiden schwedischen Import-Spieler Thomas Rundqvist (zweifacher Weltmeister) und Bengt-Åke Gustafsson (Weltmeister & Olympiasieger als Trainer) für die VEU. Und obwohl man sich auf Grund finanzieller Probleme im Jahr 2000 schließlich aus Österreichs höchster Liga verabschieden musste, sind die Feldkircher in der ewigen Tabelle punktemäßig immer noch das dritterfolgreichste Team aller Zeiten in der Alpenrepublik.
Inzwischen besteht die Mannschaft aber hauptsächlich aus jungen und einheimischen Spielern. Trotzdem haben die Feldkircher dennoch eine absolut schlagkräftige und starke Truppe beisammen. Denn in ihren bisherigen fünf Testspielen ist die Mannschaft von Trainer Milos Holan immer noch ungeschlagen. Und dabei besiegte man unter anderem so namhafte Teams wie den deutschen Zweitligisten Bad Nauheim (5:4 n.P.) oder auch den Oberliga-Aufsteiger ERC Sonthofen (3:1).

Der Sonntagsgegner für den ESVB ist dann wohl einer der traditionsreichsten Vereine in ganz Deutschland. Schließlich ist der EV Füssen mit 16 deutschen Meistertiteln nach dem Berliner SC immer noch die erfolgreichste deutsche Eishockey-Mannschaft. Vor allem Anfang der Fünfzigerjahre war der EVF über Jahre hinweg die dominierende Kraft im Deutschen Eishockey. Mittlerweile spielen die Füssener, die unter anderem für ihre hervorragende Nachwuchsschmiede bekannt sind, in der Oberliga Süd. Dort stand man in den letzten sieben Jahren, bis auf eine Ausnahme, immer in den Playoffs.
Personell hat sich in Füssen den Sommer über einiges getan, denn die Leoparden mussten zahlreiche schmerzhafte Abgänge kompensieren. So verließ der mit Abstand torgefährlichste Verteidiger John Gordon den Verein aus beruflichen Gründen ebenso wie Stürmer Tim Richter, der zum Rivalen nach Kaufbeuren wechselte. Und auch der Topscorer der letzten Saison Sascha Golts beendete seine Karriere. Dennoch haben die Verantwortlichen beim EVF auch heuer wieder eine starke Truppe aus jungen und erfahren Akteuren zusammengestellt. So tragen neben einigen Routiniers wie dem 35-Jährigen Christian Mayr und dem 40-Jährigen Eric Nadeau auch zahlreiche talentierte Jungspieler das Trikot der Schwarz-Gelben. Zudem spielt mit dem ehemaligen ESV-Stürmer Pavel Mojtek auch ein alt bekanntes und geschätztes Gesicht in Reihen der Leoparden.
Dass die Füssener Mannschaft bereits jetzt schon in einer guten Verfassung ist, zeigen die bisherigen Testspielergebnisse der Ostallgäuer. So musste man sich dem Zweitligisten aus Kaufbeueren zweimal nur sehr knapp geschlagen geben (1:5 und 1:2 n.P.) und gegen den Bayernligisten EHC Nürnberg fuhren die Mannen von Trainer Wolfgang Koziol zwei überlegene Siege ein (8:1 und 8:0).

 
 
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