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Großes Interview mit Andi Kleider und Rückkehrer Fritz Geuder
19.09.2014 - 12:23 - Vereine - ERV Schweinfurt - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Supporters Schweinfurt‘ 10
 
Wir trafen uns zu einen Interview mit Andi Kleider und Fritz Geuder in der Overtime.
Hallo Andi und Willkommen zurück Fritz. Schön das Ihr euch die Zeit nehmt für ein Interview. Zuerst die Frage an Andi: Wieso kam es nicht für dich in Frage, den Verein zu wechseln? Mit deinen Potenzial hättest du durchaus höherklassig ( z.B. Bayernliga ) spielen können.
Andi: Grundsätzlich stand das für mich nicht in Frage, den Verein zu wechseln. Ich habe hier meine Familie und Arbeit. Allein die Fahrzeit bzw. der allgemeine Zeitaufwand wäre zu groß.
Fritz, du warst lang verschollen und nun bist du wieder in Schweinfurt. Welche Gründe haben dich dazu bewegt, wieder im Icedome Eishockey zu spielen?
Fritz: Ich habe mein Studium in München beendet und habe dann ein Angebot in Gemünden bekommen, um dort arbeiten zu können. Dadurch habe ich mich mit dem Verein in Verbindung gesetzt, um wieder in meiner Heimat Eishockey spielen zu können.
Du hast ja gerade erwähnt, dass du in München studiert hast. Teil uns doch bitte mal mit, was du genau studiert hast.
Fritz: Ich habe Fitnessökonomie studiert. Das ist ein duales Studium an einer privaten Hochschule und habe nebenbei in einen Fitnessstudio gearbeitet und gleichzeitig eine Ausbildung zum Athletiktrainer gemacht.
Dann bist du also Fit für die Saison?
Fritz: Ja! ( lacht )
In welcher Rolle siehst du dich Andi? In dieser jungen Truppe bist du dann doch ein „alter Hase".
Andi: Ich versuch erst mal, der Mannschaft so weiter zu helfen. Möchte meine Erfahrung weiter geben und die Jungs ein wenig führen. So groß möchte ich mich da aber nicht einbringen, denn die Jungs sollen lernen, größtenteils selbst klar zu kommen. Sollte es natürlich aus dem Ruder laufen, werde ich natürlich rechtzeitig einschreiten.
„Wir müssen jetzt nach vorne schauen!" - Interview mit Andi Kleider und dem Rückkehrer Fritz Geuder Eine Frage an euch beide. Die Landesliga Nord-Ost bietet viele Derbys für uns. Auf welchen Gegner freut Ihr euch am meisten und warum?
Fritz: Am meisten freue ich mich auf Bad Kissingen. Da kenn ich einfach mehr Spieler wie zum Beispiel Jens Freund oder Mikhail Nemirovsky.
Andi: Grundsätzlich freue ich mich auf die komplette Saison. Derbys sind natürlich immer schön, wenn man die spielen darf. Einen Favoriten habe ich aber nicht, wo ich sagen könnte: Auf den oder den freue ich mich besonders.
Man sagt, dass die kommende Landesligasaison die wohl stärkste ist, die es je gab. Wie schätzt Ihr die anderen Mannschaften ein?
Andi: Amberg ist schon mal keine schlechte Mannschaft und Pegnitz als letztjähriger zweiter hat sich auch ganz gut verstärkt. Auch Bad Kissingen sollte man nicht so einfach abschreiben, wenn sie auch nur eine Paradereihe haben, die aber wiederrum einiges von Eishockey versteht. Ich schätze mal, dass es sich zwischen 4 bis 5 Mannschaften um die ersten beiden Plätze streiten werden. Ich hoffe, dass wir einen guten Start erwischen. Wir haben natürlich kein leichtes Programm zu Beginn der Runde. Erstes Spiel Auswärts in Amberg und dann kommt schon Pegnitz zum ersten Heimspiel. Ist aber ganz gut, wenn man dies dann als Standpunkt nimmt. Da sieht man auch gleich, wo man steht und wo man noch zu arbeiten hat. Wir hoffen natürlich, um die ersten 5 Plätze mitzuspielen.
Von der Oberliga in die Landesliga war bzw. ist es ein harter Brocken. Es gibt viel Kritik an die Mannschaftzusammenstellung bis hin an die Vereinsführung. Wie habt Ihr das als Spieler mitbekommen & empfunden und wie ist das derzeitige Klima in der Truppe?
Fritz: Von der Oberliga her kann ich natürlich nichts sagen. Aber über die aktuelle Mannschaft. Zurzeit ist die Stimmung richtig gut. Jeder kennt jeden und es sind fast alle Eigengewächse. Mit Mark Stibitz und Jan Slivak haben wir zwei Neuzugänge in unseren Reihen. Mark passt super zu uns und kommt mit allen im Verein klar. Über Jan kann ich leider noch nicht so viel sagen, da er erst einmal beim Training war.
Wie sind eure Eindrücke von Jan?
Fritz: Gut! Er ist schnell und weiß, wo das Tor steht!
Andi: Er war erst ein Eistraining da. Wir waren erst mal mit uns selbst beschäftig und am ersten Tag ist es immer schwierig einen Spieler einzuschätzen. Was man aber so im Augenwinkel beobachtet hat, scheint er kein schlechter zu sein.
Andi, hast du von der Kritik was mitbekommen? Als Spieler bekommt man doch das ein oder andere mit und macht sich seine Gedanken, warum es nun in der Landesliga weitergeht?
Andi: Ja, sicher! Aber ist jetzt auch ein Thema wo wir abhaken müssen. Es war so und ist so nun gelaufen. Wer was falsch oder gar nicht gemacht hat, dafür bin ich der falsche Ansprechpartner und möchte eigentlich gar nicht mehr darüber reden. Wir müssen nun alle nach vorne schauen!
Ganz so einfach war es aber doch nicht, die ganze Situation auszublenden?
Andi: Es ist natürlich schwierig. Ich mein, es ist auch für jede Mannschaft schwierig, die dann eigentlich die Saison ganz ordentlich zu Ende gespielt hat und sportlich nicht abgestiegen ist. Was dann finanziell ist, dazu fehlt uns Spieler der Einblick. Ändern können wir das nicht. Ist kein Geld da, dann ist kein Geld da. Selbst wenn du die Oberliga als Meister abschließt, würdest du dann runter gehen müssen. Wenn dann die Mannschaft eine Woche später hier, in der Overtime, sitzt und bekommst gesagt: „DAS WAR´S!" und einige gehen müssen, dann bist du natürlich geschockt und enttäuscht. Wenn es nicht anders geht, dann bleibt nur dieser Weg. Es hängt auch noch viel dahinter, was man nicht vergessen darf! Es sind allein 200 Kinder hier im Verein. Die würden bei einer Pleite wohl den Verein wechseln und diese wieder zurück zu bekommen, wäre mehr als nur schwierig.
Eine Frage an euch beide: „ENDLICH WIEDER EIS!" Wurde auch langsam Zeit, denn wir haben es auch schon vermisst. Wie waren jetzt die ersten Eindrücke von dem ersten Eistraining und dem neuen Trainer? Die einen kennen Specht (Stephen Heckenberger), die anderen wiederrum nicht.
Fritz: Die meisten kennen ihn von der 1b. Da war er ja letztes Jahr Trainer. Vom Eindruck her war das ein gutes Training. Hat ein hartes Sommertraining gemacht (Andi dazwischen: WO DU NIE DA WARST! (lacht dabei!) ) und jeder ist froh, dass er wieder auf dem Eis stehen darf. Es ist immer schöner wie ein Sommertraining.
Andi: Mit Specht hab ich damals noch in der ersten Mannschaft gespielt und sogar in der Juniorenmannschaft. Ich kenne ihn schon sehr lange und er macht seine Sache sehr gut. Ich war durchgehend beim Sommertraining da, außer während meines Urlaubes. Er nimmt Tipps von den erfahrenen Oberligaspieler an. Wichtig ist natürlich auch, dass der Teamgeist von der letztjährigen 1b Mannschaft noch vorhanden ist. Da sind ja doch einige geblieben, wo ich nicht damit gerechnet habe.
An dieser Stelle nochmals vielen Dank an euch beiden, dass Ihr euch die Zeit genommen habt. Es war ein sehr interessantes Interview und jetzt habt Ihr nochmal die Gelegenheit euch an die Fans zu wenden.
Fritz: Für die Fans ist es bestimmt auch schön, wenn sie viele Einheimische Spieler sehen und da freuen wir uns, wenn die Fans auch zahlreich in den Icedome kommen! Die meisten kennen wohl die Spieler durch die Arbeit oder aus der eigenen Ortschaft.
Andi: Es wird erst mal schwierig, die Fans in den Icedome zu locken. Wenn du aber eine gute Vorbereitung spielst, die ersten 3-4 Spiele gut bestreitest und die Leute dies mitbekommen, kommen auch wieder mehr Fans in den Icedome. Wie Fritz schon sagte, die meisten kennen die Jungs auf dem Eis und ich hoffe, dass man uns eine Chance gibt. Die meisten Spieler können nichts dafür, was letztes Jahr passiert ist und wie ich schon sagte, hoffe ich, dass man uns noch eine Chance gibt.
 
 
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