Hinter den Indians aus Memmingen ist der TEV Miesbach der Top-Favorit der diesjährigen Bayernliga. Das zumindest ergab eine Abstimmung von über 1.200 Usern auf der Homepage des Eishockeyfachmagazins Eishockeynews. Nicht beeindrucken lassen wollen sich die Verantwortlichen des TEV Miesbach aber von solchen Vorschusslorbeeren, wissen sie doch, dass diese oftmals mehr Bürde, denn Ansporn sind. Dies verdeutlichen auch die recht durchwachsenen Ergebnisse in der Vorbereitung. Waren die standesgemäßen Niederlagen gegen die Oberligisten Erding, Klostersee und Selb auch so zu erwarten, blieben die Resultate gegen die Bayernligakonkurrenz hinter den Erwartungen zurück. Einzig der 4:1-Heimerfolg gegen Memmingen war ein Fingerzeig in die richtige Richtung, die mit dem Saisonziel Halbfinale ganz klar vorgegeben ist. Eine gute Mischung aus erfahrenen und vielen jungen Spielern aus dem eigenen Nachwuchs soll dafür sorgen, dass dieses Ziel auch tatsächlich Realität wird. Gerade auf der Routine der zweit- und oberligaerfahrenen Neuzugänge wie Peter Kathan, Daniel Hilpert, Sebastian Lachner, Josef Kottmair und Peter Meier ruhen die Hoffnungen beim TEV. Sie sollen die Abgänge der letztjährigen Leistungsträger wie Benjamin Barz, Pier-Olivier Cotnoir, Stephan Stiebinger und Mario Jann zumindest gleichwertig ersetzen. Dass dies im Falle eines Topstürmers wie Benjamin Barz nicht ganz so einfach ist, hat die Vorbereitung gezeigt. Möglicherweise kann aber der Finne Markus Kankaanranta diese Lücke schließen, vorausgesetzt es klappt mit der Verpflichtung, denn nach wie vor fehlt die Freigabe der Jonsdorfer Falken.

Am Freitag, 20.00 Uhr, ist Anpfiff im umfangreich renovierten Stadion der Icehogs, bei denen es wieder einmal einen gewaltigen Umbruch innerhalb der Mannschaft zu verzeichnen gab. Neben dem kompletten ersten Block mit Marco Babic (Erding), Tobias Feilmeier (Lindau) und D.J. Turner (Kanada) haben noch weitere sieben Akteure den Verein verlassen. Darunter auch Torhüter Christian Hamberger, der durch die 19-jährige Torfrau Franziska Albl aus Memmingen ersetzt wird. Und auch auf der Trainerposition gab es eine Veränderung. Für den nach Lindau abgewanderten Heinz Feilmeier steht nun der letztjährige Co-Trainer des ECDC Memmingen, Topias Dollhofer, an der Bande der Icehogs. Mit zahlenmäßig ebenso vielen überwiegend jungen Neuzugängen hat der EC Pfaffenhofen die Lücken im Kader geschlossen. Die namhaftesten unter ihnen sind mit Thomas Gabler (EHC Waldkraiburg), Andreas Tahedl und Mario Dörfler (beide Regensburg/OLS) allesamt Angreifer. Die Kontingentstelle besetzt in diesem Jahr mit Alain Sägesser ein Schweizer. Nicht zu vergessen ECP-Urgestein David Vokaty, der mit knapp 37 Jahren immer noch zu den Leistungsträgern der Ilmstädter zählt. Den Ergebnissen der Vorbereitung nach zu urteilen, mit Niederlagen gegen Buchloe und Bad Wörishofen sowie Siegen gegen Dingolfing, Freising, Moosburg und Dorfen, wartet auf das Team von Michael Lehmann ein hartes Stück Arbeit.

Mit den Wanderers Germering, dem Gegner der Partie am Sonntag, 18.00 Uhr, in der Miesbacher Eissporthalle, kam es in der Vorbereitung bereits zu einem ersten Vergleich in dieser Saison. Mit 4:3 ging dieser denkbar knapp für die Hausherren aus. Lange Zeit tat sich der TEV gegen eine kompakt auftretende und von ihrem Trainer Sebastian Wanner gut eingestellte Mannschaft schwer, ehe die Zeichen auf Sieg gestellt werden konnten. Dass die Münchner Vorstädter nicht zu unterschätzen sind und immer für eine Überraschung gut sind, mussten nicht nur die Mannen von Michael Lehmann bereits im letzten Jahr schmerzlich erfahren, als sie zu Beginn der Saison im Germeringer Polariom mit 4:2 den Kürzeren zogen. Aber auch andere Mannschaften wie Buchloe, Dorfen und Lindau zahlten überraschend Lehrgeld gegen die Wanderers. Im Gegensatz zu manch anderem Team der Liga gab es im Kader der Germeringer kaum Veränderungen. Gerade einmal vier Neuzugänge stehen sechs Abgängen gegenüber. Der bekannteste und erfahrenste Neue im Team ist wohl Verteidiger Markus Koch, der von Schweinfurt über Peißenberg zu den Wanderers stieß. Seine Erfahrung soll den vielen jungen Spielern im Team nicht nur mehr Sicherheit geben, sondern ihnen auch dabei helfen, sich weiterzuentwickeln. Erfreulich aus Sicht der Wanderers, ist der Verbleib der letztjährigen Topscorer Martin Dürr, Christian Czaika, Daniel Rossi, Harald Nuss und Benedikt May. Mit dem Abstieg will das Team von Sebastian Wanner auch in diesem Jahr nichts zu tun haben und gibt deshalb ganz klar den Klassenerhalt als Ziel vor.

Für den TEV heißt es gegen diese beiden unangenehmen Gegner einen guten Start mit möglichst optimaler Punkteausbeute in die Saison 2014/2015 hinzulegen.