Mit Blick auf die Tabelle erwarten den TEV Miesbach zwei leichte Aufgaben mit dem Tabellenletzten Nürnberg und dem Vorletzten Moosburg. Gemessen an den eigenen Maßstäben ist das Ziel mit je drei Punkten eindeutig vorgegeben. Im Hinspiel gegen die Mittelfranken hatten die TEVler leichtes Spiel mit einem über weite Strecken überforderten Gegner, an dessen Ende ein 9:0 für den TEV stand. Doch Vorsicht, in der vergangenen Saison war die Ausgangssituation für die Kreisstädter fast identisch. Nach einem lockeren 12:1-Heimspielerfolg starteten die Rot-Weißen siegessicher zum Rückspiel in die Frankenmetropole und holten sich nach einer alles andere als überzeugenden Vorstellung und einer noch miserableren Chancenauswertung eine 1:2-Niederlage nach Penaltyschießen ab. Auch wenn die 80er aktuell gerade einmal sechs Punkte auf ihrem Konto haben, gelang ihnen dabei doch die eine oder andere Überraschung. Nicht von ungefähr haben sie Memmingen und Landsberg je einen Punkt abgetrotzt und dem TSV Peißenberg gleich deren drei. Bedenkt man wie schwer sich die TEVler beide Male gegen die Pfaffenwinkler getan haben, müssten beim TEV alle Warnlichter angehen, schließlich will auf Seiten der Rot-Weißen niemand ein Déjà-vu der besonderen Art erleben. Zusätzliche Motivation dürften die Nürnberger durch den Wechsel an der Bande verspüren. Denn lt. Bayernhockeyforum ist Heinz Feilmeier seit letzter Woche Trainer des EHC 80.

Gewisse Parallelen zur Partie am Freitag gibt es auch für die sonntägliche Begegnung in Moosburg. Auch hier hatten die Miesbacher dem Gegner von der Isar im vergangenen Jahr zuhause eine äußerst schmerzliche Niederlage, weil zugleich höchste Saisonniederlage, beigebracht, um im Rückspiel in Moosburg nur knapp einer Blamage zu entgehen. Dank dreier Treffer des an diesem Tag überragenden Pier-Olivier Cotnoir konnte der TEV den Kopf gerade noch aus der Schlinge ziehen und am Ende mit einem glücklichen 3:2-Sieg die Heimreise antreten. Im Vergleich zu letzter Saison konnten die Kreisstädter den EV Moosburg diesmal zuhause allerdings „nur" mit 6:3 in die Schranken weisen. Die Gefahr, den mit neun Punkten Tabellenvorletzten gänzlich zu unterschätzen, dürfte somit also nicht ganz so groß sein. Außerdem weiß man, dass die Moosburger an einem Tag, an dem alles passt, eine harte Nuss sind, die nicht so leicht zu knacken ist. Ein Lied davon können die Indians aus Memmingen singen, die mit einem 5:4 n. P. an der Isar den Kürzeren gezogen haben.

Dementsprechend fordert Michael Lehmann von seinem Team für beide Begegnungen vollen Einsatz über die gesamte Distanz. Nicht zuletzt auch, um den von ihm errechneten 45 Punkten, die seiner Meinung nach für einen Platz unter den ersten fünf ausreichen sollten, ein gehöriges Stück näher zu kommen. Optimale Punktzahl einfahren sollten die Kreisstädter auch im Hinblick auf die dann noch ausstehenden fünf Partien der Vorrunde. Mit Hochkarätern wie Memmingen und Höchstadt, dem starken Aufsteiger Landsberg, den heimstarken Germeringern und den noch um den direkten Einzug in die Zwischenrunde kämpfenden Pfaffenhofnern, werden die Aufgaben schließlich nicht leichter. Nicht einfacher wird es für den TEV auch deshalb, weil sich mit René Müller ein weiterer Leistungsträger zu den Langzeitverletzten Josef Kottmair und Peter Meier hinzugesellt hat. Er fällt wegen einer Schultereckgelenksprengung, die er sich im Spiel gegen den TSV Peißenberg zugezogen hat, mindestens sechs Wochen aus.