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Auf Sensation folgt die Ernüchterung
20.10.2015 - 20:08 - BEL- Bayernliga - Allgemein - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Kevin Olivo
 

16.10.2015 19:45 Höchstadter EC „Alligators“  -  ESC Geretsried 4:8 (2:4/1:3/1:1)  

Die River Rats haben mit ihrem Auswärtssieg am Freitag eine faustdicke Überraschung geschafft und gewannen, letztlich sogar verdient, mit 4:8 am Aischgrund. Doch erstmal der Reihe nach. Die Vorzeichen vor dem schweren Auswärtsspiel standen erneut nicht gut, der eigentlich wieder als fit eingestufte Georg Meiller musste wegen Rückenbeschwerden doch kurzfristig absagen, Dominik Meierl war grippegeschwächt und musste ebenfalls passen. Mit nur 4 Verteidigern aber immerhin 4 kompletten Sturmreihen (Neuzugang Nico Wischnewsky war bereits spielberechtigt) trat man also die weite Reise nach Mittelfranken an.

Das Spiel begann ohne Abtasten und mit einem Blitzstart für den ESC. Ondrej Horvath überlistete Martin Fous zum 0:1 (1.), der HEC-Goalie machte bei diesem Gegentreffer keine glückliche Figur. Gingen die Zuschauer zu Beginn noch von einem Missgeschick aus, wurde es nach dem 0:2 durch Mäx Hüsken (9.) doch deutlich ruhiger in der Halle. Von der Seite schoß er Fous durch die Beine und erzielte seinen ersten Treffer an diesem Abend. Die Ruhe im Stadion sollte sich bald in Stille umwandeln, Ondrej Horvath traf zum 0:3 (12.) von der blauen Linie bei einer 4-3 Überzahl. Knappe 3 Minuten später machte Horvath seinen Dreipack voll (15.) und stellte auf 0:4. Beinahe jeder Schuss ein Treffer, der Arbeitstag für den unglücklichen Martin Fous war beendet und Carsten Metz rückte für ihn ins Gehäuse. Aufgeheizt durch ihre Anhänger versuchten die Alligators nun das Spiel an sich zu reissen. Mit einem Doppelschlag kurz vor Drittelende (19..) schien das auf den ersten Blick auch zu klappen, David Albanese verhinderte wenige Sekunden vor der Pause sogar den 3:4 Anschlusstreffer. Mit einer überraschenden 2-Tore Führung ging es also in die Kabine, die Drittelpause kam genau zum richtigen Zeitpunkt für den ESC.
Als die Rats kurz nach Wiederbeginn eine Strafzeit kassierten schien es nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis der Anschluss fallen würde. HEC-Topspieler Daniel Jun vertändelte allerdings in Überzahl an der blauen Linie die Scheibe und Max Hüsken war auf und davon. Als er allein auf Metz zustürmte blieb er cool und vollendete mit der Rückhand auf 2:5 (23.). Höchstadt nun angefressen und mit deutlicher Wut im Bauch. Markus Babinsky erzielte im Nachschuss das 3:5 (28.), die Alligators starteten erneut die Aufholjagd. Das Schussglück war an diesem Abend jedoch auf Seiten der Rats, denn erneut Hüsken mit seinem 3. Treffer (30.) und der 18-jährige Jonas Köhler (33.) stellten die Anzeigetafel auf sagenhafte 3:7 für den ESC. Höchstadt war schwer getroffen, mit so viel Wiederstand hatte man offensichtlich nicht gerechnet. Bis zum 2. Pausentee veränderte sich nichts mehr und so ging es mit einem Vorsprung von 4 Toren in den Schlussabschnitt.
Dort passierte nicht mehr viel, was zum einen am starken Albanese lag, zum anderen an der schlechten Chancenverwertung der Alligators. In aussichtsreichen Positionen zielten sie entweder zu hoch oder daneben, mit 2 Lattenschüssen kam dann auch noch Pech hinzu. Zwar verkürzten die Hausherren nochmal auf 4:7 (57.) doch das Aufbäumen war zu spät. Den Schlusspunkt setzte Christopher Ott mit einem harten Handgelenkschuss (60.), das Spiel war jedoch bereits entschieden. Großer Jubel herrschte nach dem Schlusspfiff bei den Rats, hatte man doch soeben beim amtierenden Vizemeister die ersten drei Punkte der jungen Saison geholt. Verwunderung und Unverständnis auf Seiten des HEC, die mit dem konsequenten Forechecking der Rats nicht zurechtgekommen sind und dem eigenen Spiel haderten. Es werden zukünftig noch mehr solcher Energieleistungen von Nöten sein, um diese Gefühle auch weiterhin bei den Gegnern des ESC auszulösen.

Tore: Ondrej Horvath und Max Hüsken (je 3x), Jonas Köhler und Christopher Ott

 

Beihilfen: Klaus Berger (4x), Max Hüsken (2x), Andreas Dornbach, Martin Köhler, Florian Lechner, Moritz Lauer, Ondrej Horvath, Dominic Fuchs und David Albanese

18.10.2015 18:00 TEV Miesbach  -  ESC Geretsried 8:2 (2:1/3:0/3:1)  

Deutlich schlechter als am Freitag verlief das Spiel am Sonntag in Miesbach. Vom Eröffnungsbully weg übernahmen die Hausherren das Kommando und schnürten den ESC im eigenen Drittel ein. Angriff um Angriff rollte Richtung Gehäuse vom wieder starken David Albanese, dieser ließ sich jedoch erst in der 15. Spielminute überwinden. In Überzahl brachte Fissekis die Miesbacher hochverdient mit 1:0 in Führung. Etwas überraschend dann der Ausgleich für die Rats, Ondrej Horvath bezwang TEV-Torwart Klimesch mit einem Schlagschuss aus der neutralen Zone. Klimesch ließ den haltbaren Schuss durchrutschen und so keimte wieder Hoffnung beim ESC und den zahlreich mitgereisten Anhängern auf. Die Gastgeber ließen sich aber nicht beirren und stellten wiederum in Überzahl kurz vor der Pause in Person von Kontingentspieler Justin Gvora die erneute Führung her (20.).

Der zweite Abschnitt begann aus Sicht des ESC vielversprechender. Klimesch bekam nun mehr zu tun, gerade in Überzahl hatten die Rats gute Chancen, welche leider nicht genutzt werden konnten. Durch das offensivere Auftreten bekamen die Miesbacher etwas mehr Räume und diese wurden im Stil einer Spitzenmannschaft nun auch konsequent genutzt. Innerhalb von nur 5 Minuten klingelte es 3-mal im Kasten der Rats und das Spiel war so gut wie entschieden (33..). Gerade in dieser Phase des Spiels agierte man zu naiv und Miesbach nahm die Einladung (en) dankend an.

Mit dem Spielstand von 5:1 startete das letzte Drittel und der TEV dachte gar nicht daran, das Gas aus dem eigenen Spiel zu nehmen. Bei den Rats schwanden die Kräfte und bis Spielende fing man sich noch weitere 3 Gegentreffer ein. Dominic Fuchs konnte mit seinem ersten Tor für die River Rats noch das zwischenzeitliche 7:2 markieren (54.) doch letztlich waren die Miesbacher einfach eine Nummer zu groß an diesem Abend. Das Endergebnis von 8:2 spiegelt die Kräfteverhältnisse wieder, allerdings kann man angesichts der Gegner von diesem Wochenende mit den 3 Punkten durchaus gut leben. Man befindet sich noch immer im Lernprozess und wenn das System von Coach Flocko Funkt greift, sind weitere Überraschungen durchaus im Bereich des Möglichen.

Tore: Ondrej Horvath und Dominic Fuchs

 

Beihilfen: Andreas Dornbach, David Albanese, Dominik Meierl und Michael Helfrich

 
 
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