News
ERSC-Löwen prüfen den Spitzenreiter
30.10.2015 - 18:25 - BLL - Landesligen - Allgemein - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Jacobi, Frank
 

Die Bad Kissinger Wölfe stehen nach drei Siegen an der Spitze der Eishockey-Landesliga Gruppe 1, der ERSC Amberg hinkt den Erwartungen noch etwas hinterher.

Mit einem Heimsieg heute Abend, 20 Uhr, wären die Löwen wieder auf Schlagdistanz und bis auf zwei Zähler an den Unterfranken dran - aber das verspricht ein ganz heißer Tanz zu werden.

Es kommt nicht überraschend, dass die Kissinger gleich vom Saisonstart weg ganz vorne mitmischen. Wölfe-Manager Vassili Ledin hat sich da einiges einfallen lassen, um das Team gut aufzustellen. Mit Torhüter Michael Gundlach (Wedemark Scorpions), dem erfahrenen Verteidiger Roman Göldner (u.a. Selb und Weiden), sowie dem lettischen Kontingentspieler Toms Tilla (25) konnte er seinem Spielertrainer Mikhail Nemirovsky gleich einige Wunschspieler präsentieren. Der Königstransfer gelang aber kurz vor dem Auftaktspiel mit der Verpflichtung von Stürmer Konstantin Firsanov (33) vom EV Weiden, wo er im Vorjahr 24 Scorerpunkte erzielte. Mit 20 Jahren kam Firsanov aus Ekaterinenburg (RUS) nach Deutschland und sein \"Lebenslauf\" hierzulande ist gelinde gesagt umfangreich: Nürnberg und Augsburg in der DEL, dazu vierzehn (!) weitere höherklassige Clubs - und jetzt Bad Kissingen in der Landesliga. Damit können die Wölfe natürlich eine absolute Paradereihe aufbieten, wo Nemirovsky eher defensiv spielt und im Sturm zudem Aleksander Andrusovich Torgefahr verbreitet. Letzterer hatte dem ERSC in der Vorsaison gleich ein halbes Dutzend an Treffern \"eingeschenkt\". Einziger Mangel bei den Wölfen könnte im Laufe der Zeit die sehr überschaubare Kaderstärke werden, aber Ledin wird die nächste Transferperiode wohl nicht untätig bleiben.

Die Amberger Löwen präsentierten sich die letzten beiden Spiele weniger als Raubtiere, was momentan auch für etwas Katerstimmung sorgt. Es liegt sicherlich nicht am Einsatzwillen, eher an der Konzentration, worauf auch die mangelnde Passgenauigkeit hindeutet. Die Mannschaft von Trainer Stefan Ponitz hat allemal das Potenzial, in der Tabelle nach oben klettern zu können, muss aber auf jeden Fall mehr davon abrufen und endlich den richtigen Rhythmus finden. Der Wille zur Wiedergutmachung ist groß und einer wird es gegen Bad Kissingen ganz bestimmt besonders gut machen wollen - aber hoffentlich mit kühlem Kopf: Andreas Hampl verbrachte die vergangenen beiden Spielzeiten bei den Wölfen, die ihn noch bis letzte Woche die Freigabe für Amberg verweigerten - eine einvernehmliche Trennung sieht anders aus. Jetzt kann der Allrounder aber das Löwentrikot überstreifen und sein Debüt in Selb ließ schon seine Stärken erkennen, auch wenn das Mannschaftsergebnis am Ende nicht nach Wunsch war. Gegen den Tabellenführer ist der ERSC heute Abend gewiss nicht ohne Chancen, muss aber äußerst konzentriert bei der Sache sein und vor dem gegnerischen Tor wieder mehr Kaltschnäuzigkeit zeigen.

 
 
hockeynews@bayernhockey.com