News
TEV Miesbach mit zwei Topspielen
04.11.2015 - 21:10 - Vereine - TEV Miesbach - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Manfred Müller
 

Mit dem EV Moosburg empfängt der TEV Miesbach am Freitag, 20.00 Uhr, nicht nur den punktgleichen Tabellenzweiten, sondern gleichzeitig auch die Überraschungsmannschaft der Eishockey Bayernliga. Am Sonntag geht es dann um 18.00 Uhr beim derzeit viertplatzierten Höchstadter EC weiter mit der Jagd nach Punkten und einer guten Platzierung in der Vorrunde.

Im letzten Jahr noch sportlich abgestiegen, haben die Mannen von der Isar aufgrund des Rückzugs des EHC 80 Nürnberg aus der Bayernliga die Klasse am Grünen Tisch erhalten. Mit der Mannschaft der vergangenen Saison sind die Dreirosenstädter aber nur noch bedingt vergleichbar. Lediglich sieben von 22 Akteuren schnürten vergangene Saison schon die Schlittschuhe für den EV Moosburg. Darunter allerdings auch einige Leistungsträger wie Torwart Thomas Hingel, die Verteidiger Bastian Krämmer und Christian Seidlmayer sowie Angreifer Tobias Hanöffner. Profitiert haben die Isarstädter ebenso wie der ESC Dorfen vom Rückzug der Erding Gladiators aus der Oberliga Süd. Denn mit dem in Miesbach gut bekannten Abwehrrecken Rudi Lorenz sowie den beiden Stürmern Patrik Samanski, Sohn des Miesbacher Coaches John Samanski, und Kevin Steiger, haben sich gleich drei oberligaerfahrene Spieler dem EV Moosburg angeschlossen. Oberligaerfahrung bringen zudem Verteidiger Florian Mayer und Stürmer Daniel Möhle mit. Und mit der Verpflichtung von Lukas Varecha haben die Gäste einen absoluten Glücksgriff getan. Der vom HC Benatky nad Jizerou (1. Liga) losgeeiste 25jährige Tscheche hat bisher voll eingeschlagen und avanciert aufgrund seines technischen Könnens und seiner kämpferischen Einstellung zum absoluten Publikumsliebling in Moosburg. Nicht umsonst führt er mit 15 Punkten vor Daniel Möhle und Dominik Schindlbeck (je 10 Pkte.) die teaminterne Scorerwertung an. Mit seinem Mitwirken ist der bisherige Erfolg ganz eng verknüpft. Nur einmal ging der Tabellenzweite komplett leer aus, als die Dreirosenstädter zuhause gegen den EV Lindau auf ihren Topstürmer aufgrund einer Sperre verzichten mussten.

Im zweiten Spiel des Wochenendes kommt es dann am Sonntag in Höchstadt zum Vergleich mit dem amtierenden Vizemeister. Die Alligators liegen mit drei Punkten Rückstand nur einen Platz hinter dem TEV Miesbach. Noch sind die Leistungen bei den Mannen vom Aischgrund, die nicht den Meistertitel, aber sehr wohl eine Platzierung unter den Top Vier der Liga als Ziel ausgeben, nicht so beständig wie sich das die Mittelfranken wohl vorgestellt hatten. Siegen über Topteams wie Lindau und Waldkraiburg stehen überraschende Niederlagen zuhause gegen Geretsried und in Pfaffenhofen gegenüber. Daran, dass Daniel Jun seinen Posten als Spielertrainer aufgegeben hat und sich nur noch auf das Eishockeyspielen konzentriert, liegt es ganz bestimmt nicht. Denn zum einen haben die Alligators mit Stan Mikulenka erfahrenen Ersatz an der Bande gefunden und zum anderen wird der mittlerweile 38jährige Daniel Jun seiner Führungsrolle auf dem Eis nach wie vor voll und ganz gerecht. Wie auch die Jahre zuvor schickt er sich erneut an, Topscorer der Liga zu werden. Mit 21 Punkten führt er vor Neuzugang Marco Pronath (20 Pkte.), der vom Oberligisten Weiden ins Frankenland wechselte, nicht nur die teaminterne Scorerwertung, sondern gleich auch noch die der Bayernliga an. Und mit Ales Kreuzer (18 Pkte.) findet sich ein weiterer Höchstadter Akteur unter den Top Fünf der Liga. Der viertbeste Scorer der Panzerechsen, der Tscheche Thomas Urban, hat mit zwölf Zählern immerhin noch drei Punkte mehr auf dem Konto als die in dieser Wertung besten Miesbacher Niko Fissekis und Josef Kottmair. Nicht umsonst sind die Franken bei den Specialteams top in der Liga. Die Statistik weist sie hier mit dem besten Powerplay und dem zweitbesten Penaltykilling aus. Bei letzterem können die Kreisstädter noch mithalten, beim Überzahlspiel trennen die beiden Mannschaften jedoch Welten. Die Abgänge der beiden Torhüter Ronny Glaser und Philipp Schnierstein haben die Alligators mit Martin Fous und Carsten Metz gleichwertig ersetzt. Neu im Team sind außerdem der ehemalige Landsberger Sven Gäbelein, der Nürnberger Patrick Hörl sowie Lukas Lenk, der Bruder von André Lenk.

Auf die Kreisstädter warten an diesem Wochenende also zwei harte Brocken, gegen die sie schon ihr ganzes Potenzial abrufen müssen, um gegen sie bestehen zu können. Nicht schlecht wäre es, wenn sie, wie es der Miesbacher Trainer John Samanski nach der Partie gegen den EHC Waldkraiburg trefflich formulierte, auch den bisher nicht vorhandenen Killerinstinkt wiederentdecken würden. Denn mit nur einem oder zwei Toren pro Spiel, wie zuletzt gegen Lindau und Waldkraiburg, werden die TEVler gegen den drittbesten bzw. den besten Angriff der Liga wohl kaum bestehen, geschweige denn die volle Punktzahl einfahren können. Auf die bislang sehr gute Defensivarbeit, die die Rot-Weißen in dieser Statistik als Nummer zwei der Liga aufweist, werden sie sich auch nicht immer verlassen können. Positiv für die Miesbacher sollte sich jedenfalls die Rückkehr von Daniel Hilpert und Stephan Englbrecht sowie Andreas Baumer auswirken. Aufgrund der Ausfälle von Thomas Gabler, Markus Seiderer und Peter Meier werden wahrscheinlich erstmals einer oder beide Rizzo-Brüder und/oder Matthias Stumböck in der Bayernliga zum Einsatz kommen. Die drei hatten sich zuletzt durch starke Leistungen bei der U 23 und der 1 b für die erste Mannschaft empfohlen.

 
 
hockeynews@bayernhockey.com