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Falcons besiegen Teufel
23.11.2015 - 13:52 - Vereine - EV Pfronten - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Jochen Knaebel
 

In einer spannenden und durchaus fairen Begegnung konnten sich die Falcons am Ende mit 2:1 (0:1/1:1/0:0) bei den Donau-Devils des VfE Ulm/Neu-Ulm durchsetzen und somit mit den Teufeln in der Tabelle die Plätze tauschen. Die Partie nahm von Beginn an Fahrt auf, schon in der ersten Minute hatten die Pfrontener die erste Großchance, die jedoch durch Ulms Schlussmann Konstantin Bertet vereitelt werden konnte. Bertet bekam von Trainer Bielefeld den Vorzug vor Korbinian Kaps, der auf der Bank Platz nehmen musste, somit kam es zu keinem direkten Aufeinandertreffen ehemaliger Pfrontener Spieler, da Maxim Polkovnikov nicht spielberechtigt und Thomas Sigulla aufgrund einer Verletzung nicht einsatzfähig war. Devils Trainer Michael Bielefeld standen aufgrund weiterer Ausfälle gerade einmal 17 Spieler zur Verfügung. Auf der anderen Seite konnte Falcons-Coach Herbert Gmeinder aus dem Vollen schöpfen. Nach der Anfangsoffensive der Falcons kamen nun auch die Hausherren besser ins Spiel und zu ihren ersten Chancen, die jedoch zunächst nichts Zählbares einbrachten. Auf der anderen Seite waren es nun wieder die Falcons, die ihre Sache besser machten und in der 10. Spielminute durch Joel Titsch auf Zuspiel von Adrian Hack in Führung gehen konnten. Kurz darauf wurden gegen beide Mannschaften auch die ersten Strafzeiten ausgesprochen, die jedoch ungenutzt blieben, so dass es beim Spielstand von 0:1 aus Sicht der Hausherren in die erste Pause ging. Im zweiten Spielabschnitt taten sich die Falcons zunächst schwer und bauten den Gegner durch einige Nachlässigkeiten und Abspielfehler unnötigerweise auf. Diese drängten nun vehement auf das Tor der Gäste, scheiterten jedoch an Torhüter Andreas Jorde, der wie gewohnt eine starke Leistung zeigte. Nun steigerten sich auch die Pfrontener wieder und kamen ihrerseits zu Chancen. Nachdem das Spiel im ersten Drittel bereits dreimal unterbrochen werden musste, da das Tor der Heimmannschaft verschoben worden war, wiederholte sich dies zum Unmut der Falcons auch im Mitteldrittel weitere Male, so dass man als neutraler Beobachter schon eher dazu geneigt war, Absicht hinter diesen Zufälligkeiten zu vermuten. Es sei wohl bekannt, dass die Tore im Ice-Dom zu Ulm nicht besonders fest verankert wären, war es von Seiten der Ulmer Fans zu vernehmen. Andreas Jorde lieferte schließlich den Beweis, denn auch sein Tor geriet bei einer Abwehrbewegung einmal sozusagen aus den Fugen. Auf dem Eis beruhigten sich die Gemüter allmählich wieder und es wurde wieder Eishockey gespielt. Nachdem Pfrontens Mannschaftskapitän Matthias Ziegler nur das Torgestänge traf und auch sonst einige gute Möglichkeiten nicht genutzt werden konnten, war zu befürchten, dass sich dies noch rächen werde. Und tatsächlich, in der 36. Minute ließen es sich die Hausherren nicht nehmen und glichen durch Salvatore Marino (Jenne) aus. Nun wurde es plötzlich munter im Ice-Dom und der Ulmer Anhang, der angesichts des Rückstandes zuvor kaum mehr wahrnehmbar war, feierte den Ausgleich lautstark und meldete sich wie die Mannschaft auch wieder zurück im Spiel. Nun durfte man gespannt sein, wie die Pfrontener auf diesen Gegentreffer reagieren würden. Scheinbar schien dieser Rückschlag die Spieler von Trainer Herbert Gmeinder noch weiter zu motivieren, denn die Bemühungen wurden noch einmal erhöht. Es waren noch zehn Sekunden im Mitteldrittel zu absolvieren, da traf Joel Titsch auf Zuspiel von Timo Stammler und Adrian Hack, aus dem Gewühl heraus zum 1:2. Somit ging es erneut mit der Führung der Gäste in die Pause. Im Abschlussdrittel bekamen die Zuschauer weiterhin ein sehr ansehnliches Eishockeyspiel geboten, in dem es reihenweise Chancen auf beiden Seiten gab. Die Gäste wollten nun die Vorentscheidung erzwingen, scheiterten aber erneut am Pfosten des gegnerischen Gehäuses. Langsam machte sich auch die Müdigkeit einiger Akteure bemerkbar, besonders die Hausherren schienen unter dem Tempo und dem kleinen Kader mehr zu leiden. Trainer Bielefeld reagierte darauf und nahm in der 54. Minute eine Auszeit um seine Mannschaft noch einmal richtig einstellen zu können und um ihr eine kurze Verschnaufpause zu gönnen. Nachdem aber auch weiterhin die Chancen auf beiden Seiten ungenutzt blieben, setzten die Ulmer alles auf eine Karte und nahmen ihren Torhüter zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Nun nahm auch Pfrontens Trainer 12 Sekunden vor Ende des Spiels, nach einem unerlaubten Weitschuss, noch einmal eine Auszeit um ebenfalls die letzten Kraftreserven seiner Spieler mobilisieren zu können. Das anstehende Bully konnten die Devils für sich entscheiden, doch die Pfrontener kamen kurz darauf in Scheibenbesitz, scheiterten jedoch beim Versuch ein Empty-Net-Goal zu erzielen, so dass es erneut Bully im Drittel der Falcons gab. Allerdings waren nun, nur noch drei Sekunden zu spielen und es war klar, dass dies die letzte Chance im Spiel sein wird. Nachdem die Hausherren dieses Bully nicht für sich entscheiden konnten, lief die Uhr zu Ende und die Schlusssirene beendet die Partei. Die Falcons konnten auswärts, bei einem starken Gegner und Mitkonkurrenten um die ersten vier Plätze einen Sieg feiern und die ersehnten drei Punkte mit nach Hause nehmen. Dementsprechend erfreut zeigte sich nach dem Spiel auch Pfrontens Trainer Herbert Gmeinder der lediglich mit der Chancenverwertung seiner Mannschaft haderte: „Natürlich bin ich froh, dass wir hier gewonnen haben, meiner Meinung nach hätten wir jedoch mehr Tore erzielen müssen um den Sack hier frühzeitig zu machen zu können. Dann hätten wir uns die ganze Aufregung ersparen können. Aber egal, diese Punkte waren sehr wichtig, die Konzentration müssen wir jetzt auf das nächste Wochenende legen, wenn wir zu Gast in Oberstdorf und Schongau sind.“ So Gmeinder kurz nach der Begegnung. Aufgrund des Erfolges der Falcons klettern diese nun auf den vierten Tabellenplatz, während die Donau-Devils auf Platz Fünf zurückgefallen sind.


VfE Ulm/Neu-Ulm-EV Pfronten
09:17 Minuten, 0:1 Joel Titsch (Adrian Hack)
35:55 Minuten, 1:1 Salvatore Marino (Jenne)
39:50 Minuten, 1:2 Joel Titsch (Stammler/Hack)
Strafzeiten: VfE Ulm/Neu-Ulm: 12 Minuten; EV Pfronten: 6 Minuten + 10 Minuten für Stammler.

 
 
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