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Mehr Krimi geht nicht
07.12.2015 - 16:55 - BLL - Landesligen - Allgemein - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Jacobi Frank
 

Das Amberger Eisstadion ist kein guter Ort für Spitzenreiter. Nach dem EC Bad Kissingen musste auch der ERV Schweinfurt die Heimfahrt ohne Tabellenführung antreten.

Die ERSC-Löwen triumphierten verdient in einem wahren Eishockey-Krimi mit 4:3 und hatten den \"Held des Abends\" auf ihrer Seite.
42 Sekunden vor dem Ende passierte den Gastgebern ein Wechselfehler mit Folgen, denn nach dem Regelwerk zieht ein solches Vergehen - begangen nach Ablauf der 58.Spielminute - einen Penalty für den Gegner nach sich. Der kanadische Stürmer der Mighty Dogs, Dion Campbell, trat an - und scheiterte an Oliver Engmann. Der Löwen-Goalie krönte damit seine überragende Leistung und die seiner Mitspieler in einer packenden, temporeichen Begegnung. Sein Gegenüber auf Schweinfurter Seite, Timo Jung, stand dem in nichts nach, denn der hatte noch deutlich mehr Arbeit zu erledigen, gegen einen ab dem Mitteldrittel wie entfesselten ERSC.
Schon die Anfangsphase gestaltete sich abwechslungsreich, denn nach wenigen Minuten waren gut ein halbes Dutzend Torschüsse beiderseits zu verzeichnen. Einer davon traf Löwen-Verteidiger Michael Augsberger am Knöchel, weshalb für ihn die Partie rasch beendet war. Aber auch die Gäste aus der Kugellagerstadt waren nicht ohne Personalsorgen angereist. Der ERSC bekam zunehmend mehr Spielanteile, Schweinfurt blieb bei seinen Breaks jederzeit brandgefährlich. Dennoch endete das erste Drittel torlos - eben ein Verdienst der Torhüter.
Zum Mittelabschnitt schienen die Löwen noch eine Schippe drauflegen zu wollen, gerieten aber in Unterzahl. Da zeigte Schweinfurt seine spielerische Klasse, denn nach nur 15 Sekunden Powerplay führte es mit 1:0. Dies zeigte offensichtlich Wirkung beim ERSC denn nur weitere 39 Sekunden später setzten die Franken einen zweiten Treffer drauf. Es spricht für die Moral der Amberger Mannschaft, dass sie sich aus dieser schwierigen Lage selbst wieder befreien konnte. Bald hatte die Truppe von Alex Reichenberger die Partie an sich gerissen, jedoch stand zumeist Timo Jung einem Treffer im Wege. Mitte des Drittels war er aber doch erstmals bezwungen, schloss Florian Bartels ein Powerplay mit dem 1:2 ab. Wenige Minuten später ergab sich für die Gastgeber die Chance bei einer doppelten Überzahl und nun brauchten die Löwen in Person von Dominik Farnbauer gerade einmal sieben Sekunden um zum Ausgleich zu kommen. Der Spielverlauf blieb unverändert: Amberg drückte, Schweinfurt setzte auf Konterattacken.
Ein Knackpunkt der Begegnung sollte sich gleich zu Beginn des letzten Drittels ereignen, gerade als der ERSC eine Strafzeit kassierte. In Unterzahl eroberte sich Andreas Hampl in der neutralen Zone die Scheibe, lief allen Gegenspielern auf und davon und verwandelte den Konter eiskalt zur erstmaligen Führung für die Schwarzgelben. Die legten jetzt ein großes Selbstvertrauen an den Tag, überstanden auch Phasen in doppelter Unterzahl und bekamen buchstäblich die \"zweite Luft\". Das 4:2 lag mehrmals in der Luft und fiel schließlich durch einen Schlagschuss von Christoph Schönberger. Aber auch Schweinfurt steckte nicht zurück und Marcel Bendel brachte sein Team nochmals auf einen Treffer heran. In der Folge verpassten aus Amberger Sicht Florian Bartels, Matti Swadzba und David Rybka - jeweils völlig alleine vor Gästetorhüter Jung - eine Vorentscheidung. So steigerte sich die Spannung weiter bis zum Höhepunkt mit dem Penalty in der Schlussminute.

ERSC Amberg - ERV Schweinfurt  4:3 (0:0,2:2,3:1)
Tore: 0:1 (23.) Geuder (Ludwig/5-4), 0:2 (23.) Zimmermann (Ludwig), 1:2 (33.) Bartels (Hampl, Flamik/5-4), 2:2 (37.) Farnbauer (Göldner/5-3), 3:2 (41.) Hampl (4-5), 4:2 (50.) Schönberger (Hampl/5-4), 4:3 (53.) Bendel (6-4).
Besondere Vorkommnisse: Oliver Engmann (ERSC) hält Penalty von Campbell (60.).
Strafen: Amberg 18, Schweinfurt 18 Minuten
Zuschauer: 350
Schiedsrichter: Mackert, Voigt

 
 
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