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ERSC Amberg gelingt die Ãœberraschung
11.01.2016 - 21:25 - BLL - Landesligen - Allgemein - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Jacobi Frank
 

Löwen holen sich mit dem 5:4-Erfolg in Erding wichtige Punkte im Kampf um den Viertelfinal-Einzug in der Landesliga.

 

Das ist eben Eishockey! Noch am Freitag vermittelte der TSV Erding beim 10:2 in Amberg den Eindruck, dass diese Mannschaft nicht aufzuhalten sei. Am Sonntag jedoch schafften die ERSC-Löwen nach leidenschaftlichem Kampf eine faustdicke Überraschung und besiegten in der eigenen Arena die Gladiators mit 5:4. Das sind zwar unverhoffte, aber vielleicht noch ganz wichtige Punkte im Kampf um den Viertelfinal-Einzug in der Eishockey-Landesliga.

Hand aufs Herz: Wer hätte nach der hohen Heimniederlage auch nur annähernd vermutet, dass dem ERSC beim großen Aufstiegsfavoriten solch ein Husarenstreich gelingt? Dabei traten beide Teams in kaum veränderter Besetzung an. Bei Erding stand von Beginn an Franziska Albl für Jean-Vincent Albrecht im Tor, bei den Löwen fehlte Florian Wrobel beruflich, dafür hatte Roman Göldner seine Spieldauerstrafe abgesessen.

Möglich, dass die Oberbayern zu selbstsicher in die Partie gingen, sich selbst über- und den ERSC unterschätzten. Auf jeden Fall hatte Ambergs Trainer Alex Reichenberger offenbar die richtige Taktik ausgegeben, stellte die Defensivarbeit in den Vordergrund. Sein Team hielt sich das ganze Spiel über konsequent daran und setzte mit gefährlichen Kontern immer wieder Nadelstiche.

 

Doppelpack der Amberger

Weder Erding noch Amberg konnten ihre erste Powerplaysituation nutzen, allerdings trafen die Löwen sechs Sekunden nach Ablauf ihrer Überzahl durch David Rybka zum 0:1. Nur eine Minute später legte Daniel Krieger das 0:2 nach und machte den Doppelpack komplett. Oli Engmann präsentierte sich im Amberger Tor gewohnt sicher, konnte aber den Anschlusstreffer durch Sebastian Schwarz noch vor der Pausensirene nicht verhindern.

Auch im Mittelabschnitt zeigte sich der Gast aus der Oberpfalz sehr diszipliniert und immer auf Augenhöhe. Den Löwen war es kaum anzumerken, dass sie die vierte Partie binnen acht Tagen zu absolvieren hatten. Erding kam mit der ERSC-Taktik nur schwer zurecht. Das wurde nicht besser, als zunächst Sebastian Aukofer und kurz danach Michael Augsberger die Führung auf 4:1 für Amberg ausbauten. Das war der Moment, in dem für Gladiators-Torhüterin Albl der Arbeitstag beendet war und sie für Albrecht Platz machte.

Stefan Peipe sorgte mit seinem Treffer zum 2:4 für Erdinger Hoffnungen für das letzte Drittel. Dort erwartete die knapp 800 Zuschauer ein echter Krimi, in dem die eine oder andere Entscheidung der Unparteiischen die Nerven der Amberger zusätzlich strapazierte. Zunächst brachte Topscorer Florian Zimmermann die Gastgeber auf 3:4 heran. Oli Engmann erwies sich in der folgenden Drangperiode als Turm in der Schlacht, wurde dann aber von einem Erdinger Angreifer böse zusammengefahren und blieb einige Zeit benommen auf dem Eis liegen. Unglaublich, dass diese Aktion ungeahndet blieb. Der ERSC griff einfach zur „Selbstjustiz“ und bestrafte die Gastgeber mit dem 3:5 durch Matti Swadzba.

 

Heftige Diskussionen

Doch das Spiel blieb weiter offen. Heftige Diskussionen gab es beim 4:5 der Gladiators, erneut durch Zimmermann, der vorher aus Amberger Sicht deutlich ins Abseits gelaufen war. Die Proteste hatten aber ebenso wenig Erfolg, wie die gegen die Strafzeit von David Rybka (56.), die Erding nochmals Überzahl bescherte. Aber auch das überstanden die Löwen ungeschoren und auch das letzte Aufbäumen der Weißbierstädter, die 90 Sekunden vor dem Ende nach einer Auszeit den Torhüter zu Gunsten eines weiteren Feldspielers auswechselten, nutzte nichts mehr, denn an Ambergs Goalie Oli Engmann war kein Vorbeikommen mehr.

Statistik: TSV Erding – ERSC Amberg 4:5 (1:2, 1:2, 2:1): Tore: 0:1 (11.) Rybka (Göldner, Farnbauer), 0:2 (12.) Krieger, 1:2 (16.) Schwarz (Lachner), 1:3 (31.) Aukofer (Flamik/5-4), 1:4 (35.) Augsberger (Krieger, Farnbauer), 2:4 (37.) Peipe (Lachner/4-4), 3:4 (46.) Zimmermann (Mühlbauer/5-4), 3:5 (50.) Swadzba (Krieger, Göldner), 4:5 (54.) Zimmermann (Schwarz); Strafen: Erding 6, Amberg 12 Minuten; Schiedsrichter: Sperl, Weger; Zuschauer: 800

 
 
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