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Kanadische One-Man-Show
18.01.2016 - 15:23 - BLL - Landesligen - Allgemein - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Jacobi, Frank
 

Eine wirklich starke Leistung des ERSC Amberg beim ERV Schweinfurt reichte dennoch nicht zu einem Punktgewinn.

Die Löwen führten schon 4:2, bekamen aber den Kanadier Dion Campbell nicht in den Griff. Der besiegelte mit vier Treffern und einer Vorlage den 5:4-Erfolg für die Mighty Dogs.

Damit verpasste Amberg den Sprung auf den zweiten Rang in der Zwischenrunde der Eishockey-Landesliga, bleibt aber weiter im Geschäft zur Viertelfinal-Qualifikation. Der einzige Vorwurf, den Coach Alex Reichenberger seinem Team machen konnte: Die Löwen spielten zu offensiv, gerade bei eigenem Vorsprung und eröffneten so vor allem dem quirligen Überseeimport der Schweinfurter die Möglichkeiten zu schnellen Kontern. In einer abwechslungsreichen und völlig ausgeglichenen Begegnung gelang Daniel Krieger nach zehn Minuten die 1:0-Führung für den ERSC, der ohne Engmann, Wrobel und Schönberger auskommen musste. In der Folge ließen beide Teams Powerplay-Situationen ungenutzt. Als alles schon auf eine Pausenführung für Amberg hindeutete, wurde Campbell von seinem Torhüter Timo Jung auf die Reise geschickt und glich 42 Sekunden vor Drittelende aus - ein schlechter Zeitpunkt aus ERSC-Sicht.
Dafür hatten die Löwen im Mittelabschnitt einen Einstand nach Maß, denn nach nur 15 Sekunden zappelte die Scheibe im Schweinfurter Tor, abgefeuert von Boris Flamik nach idealer Vorarbeit von Andreas Hampl. In Unterzahl gelang Campbell der neuerliche Ausgleich und zwar direkt weg vom Bully in der Amberger Verteidigungszone. Die Löwen ließen sich davon aber nicht beirren und kamen nun in ihre stärkste Phase. Zunächst brachte Sebastian Aukofer die Gäste mit 3:2 in Führung und nach weiteren Chancen erhöhte Dominik Farnbauer auf 2:4. Der Jubel fiel offenbar zu ausgiebig aus, denn nur 49 Sekunden später waren die Gastgeber schon wieder auf einen Treffer heran. Diesmal glänzte Campbell als Vorbereiter für den schnellen Fritz Geuder.
Das hohe Niveau hielt auch im Schlussdrittel an. Nach einer blitzsauberen Kombination kam Schweinfurt früh durch Campbell zum 4:4-Ausgleich. Im weiteren offenen Schlagabtausch eröffneten sich Gelegenheiten auf beiden Seiten, aber auch die Torhüter, Timo Jung für Schweinfurt und Lukas Stolz auf Amberger Seite, passten sich der Leistung ihrer Vorderleute an. Ausgerechnet in Amberger Überzahl sollte Schweinfurt zur einzigen und am Ende auch entscheidenden Führung gelangen. Campbell wurde bei seinem Break alleine in Richtung Amberger Tor regelwidrig behindert und das umsichtig leitende Schiedsrichtergespann entschied sofort auf Penalty. Den verwandelte der Kanadier sicher und entschied damit ein Spiel, das eigentlich keinen Verlierer verdient gehabt hätte.

ERV Schweinfurt - ERSC Amberg  5:4 (1:1,2:3,2:0)
Tore: 0:1 (10.) Krieger, 1:1 (20.) Campbell (Jung), 1:2 (21.) Flamik (Hampl), 2:2 (29.) Campbell (4-5), 2:3 (33.) Aukofer (Bartels, Hampl/5-4), 2:4 (46.) Farnbauer (5-4), 3:4 (37.) Geuder (Campbell), 4:4 (44.) Campbell (Marquardt, Geuder), 5:4 (51.) Campbell (Penalty/4-5).
Strafen: Schweinfurt 14 Minuten + 10 (Knaup), Amberg 10.
Schiedsrichter: Schmidt, Voigt
Zuschauer: 800

 
 
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