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Einen Punkt gewonnen, aber zwei verloren
26.01.2016 - 21:48 - BLL - Landesligen - Allgemein - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Jacobi Frank
 

ERSC Amberg gibt gegen den EV Fürstenfeldbruck den Heimsieg noch aus der Hand und verliert das anschließende Penaltyschießen.

4:2 geführt, Sekunden vor dem Ende den Ausgleich kassiert und im Shootout nicht getroffen: Der ERSC Amberg gewann erneut nicht vor heimischem Publikum, aber der Spielverlauf gegen die Crusaders aus Fürstenfeldbruck muss beiden Teams wie ein Déjà-vu-Erlebnis vorgekommen sein.

Am Dreikönigstag konnten die Löwen bei den Oberbayern einen klaren Rückstand in den Schlusssekunden noch egalisieren und den gewinnbringenden Penalty verwandeln. Am Freitagabend waren es im Stadion am Schanzl die Gäste, die dem ERSC nach 59:51 Minuten den Sieg entrissen. Besonders ärgerlich für Amberg, weil das in dieser Saison schon zum dritten Male passierte, einen vermeintlich sicheren Vorsprung nicht halten zu können, und die Aussichten auf einen Viertelfinaleinzug einen erheblichen Dämpfer bekamen. Nötig wäre das keinesfalls gewesen, auch wenn mit Farnbauer, Bartels, Wrobel und Groz ein Quartett ausfiel sowie Schönberger, Göldner und Rybka nur angeschlagen in die Partie gehen konnten.

Die Ausgangslage ließ schon erwarten, dass kein Schönheitspreis vergeben würde. So entwickelte sich ein reines Kampfspiel – häufig aggressiv und zerfahren. Die ungemein laufstarken Gäste bekamen schneller Zugriff, auch weil Christoph Schönberger schon in der Anfangsminute zwei plus zehn Strafminuten kassierte. So fiel bereits nach 95 Sekunden die Führung für Fürstenfeldbruck, das gegen unsortierte Amberger bald das 0:2 nachlegte.

Erst danach kamen Lebenszeichen vom ERSC, aber mit dem 1:2 durch Daniel Trometer übernahmen die Löwen das Kommando. Eine mit entscheidende Szene dann in der 17. Minute, wo Gästeverteidiger Hoffmann den Amberger Spielmacher Boris Flamik mit einem Check gegen Kopf und Nacken zu Boden streckte, wobei sogar dessen Helmvisier zerbrach. Der Fürstenfeldbrucker wurde mit einer Matchstrafe zum Duschen geschickt, aber auch für Flamik war die Partie beendet. Er wurde umgehend ins Klinikum gebracht. Dort stellte sich zum Glück keine schwerwiegende Verletzung heraus. Allerdings war der Slowake für sein Team ein schwerwiegenderer Ausfall als der Brucker Verteidiger. Während dem Überzahlspiel gelang den Löwen noch im Anfangsdrittel der 2:2-Ausgleich, den David Rybka mit einem sehenswerten Rückhandschuss erzielte.

Der Mittelabschnitt gehörte eindeutig den Gastgebern, die zwar immer noch einige Scheibenverluste fabrizierten, aber kämpferisch dagegenhielten und mit individueller Stärke die Glanzpunkte setzten. Einer davon war der geniale Pass von Matti Swadzba auf Daniel Krieger, der allein auf EV-Torhüter Dennis Berger zusteuerte und den ERSC erstmals in Führung schoss. Nur wenig später fälschte Trometer einen Schlagschuss von Schönberger zum 4:2 für Amberg ab. Die Gäste hatten insgesamt zwar die Mehrzahl an Torschüssen, forderten Löwengoalie Lukas Stolz aber selten richtig.

Mit einem an sich beruhigenden Zwei-Tore-Vorsprung ging der ERSC ins Schlussdrittel, wo Krieger und Rybka eigentlich auf 5:2 erhöhen mussten. Sie scheiterten aber ebenso wie Szwadzba, der bei der dicksten Chance (52.) wohl zu viel Zeit zum Nachdenken hatte. Mehr durch Zufall kamen die Gäste zum Anschluss, quasi mit einem Pressschlag vom Bully weg, der unhaltbar hinter Stolz einschlug.

Während bei Amberg auch noch Andreas Hampl verletzt ausfiel, setzte Fürstenfeldbruck nun alles auf eine Karte, nahm 36 Sekunden vor dem Ende den Torhüter zugunsten eines Feldspielers vom Eis und kam nach einem Gestochere vor dem Amberger Tor noch zum 4:4 durch Erik Mönch. Der gleiche Spieler verwandelte im Shoot-out den entscheidenden Penalty für den Zusatzpunkt der Gäste.

 
 
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