Amberger besiegen nach einem klaren 7:2-Erfolg über den EHC Straubing dann auch noch die Blue Devils Weiden mit 5:4.
Zwei Testspielerfolge konnte der ERSC Amberg am vergangenen Wochenende verbuchen. Das 7:2 gegen den EHC Straubing war im Vorfeld noch zu erwarten, das 5:4 im Oberpfalzderby gegen den Oberligisten Blue Devils Weiden dann schon eher eine faustdicke Überraschung – auch wenn man Vorbereitungsergebnissen nicht zu viel Bedeutung zukommen lassen sollte.
Am Freitag benötigten die Löwen gegen den gleichklassigen Gegner aus Straubing eine gewisse Anlaufzeit. Dem Amberger Holperstart folgte die Führung der Gäste, die durch einen Überzahl-Treffer von Sebastian Aukofer noch im Anfangsdrittel ausgeglichen werden konnte. Auch das frühe 2:1 im Mittelabschnitt durch Boris Flamik konnte Alex Reichenberger nicht wirklich zufriedenstellen, weshalb der Löwen-Coach eine Auszeit nahm und dies nochmals zu einer klaren Ansprache an sein Team nutzte. Dies sollte prompt Wirkung zeigen, denn kaum eine Minute später erhöhte David Rybka auf 3:1. Der ERSC hatte die Partie nun deutlich im Griff, versäumte aber noch bei einigen „Hochkarätern“ die Führung weiter auszubauen. Kurz vor Ende des Drittels kam Straubing zu einem etwas kuriosen Anschlusstreffer. Löwen-Torhüter Oli Engmann hatte einen Gästeangriff schon abgefangen, wollte die Scheibe schnell weiterleiten und übersah dabei einen Straubinger Angreifer, der sich mit dem 3:2 bedankte.
Auf den Spielverlauf sollte dies allerdings keinerlei Auswirkung mehr haben. Obwohl neben Hampl und Brenner auch noch Bartels während der Partie ausfiel, blieben die Gastgeber klar überlegen und nun wurden auch bei der Chancenverwertung konzentrierter. Dominik Schopper mit einem Doppelpack und Flamik machten das halbe Dutzend voll. Den Schlusspunkt setzte Verteidiger Markus Hausner zum 7:2, der sich damit für seine überzeugende Leistung belohnte. Das abwechslungsreiche Oberpfalzderby am Sonntag bestimmte über weite Strecken wie erwartet der Oberligist aus Weiden. In der sehr fairen Begegnung setzte Amberg – gestützt auf überragende Torhüterleistungen – bei seinen Kontern aber zunehmend die Nadelstiche. Beiden Teams war deutlich anzumerken, dass der Testspielcharakter im Vordergrund stand. Wirklich harte Körperattacken blieben die Seltenheit. Umso überraschender war, dass die spielerische Überlegenheit der Gäste im Verlauf der Partie immer seltener zum Tragen kam. Das Tor der Löwen stand zwar häufig unter Dauerbeschuss, aber so wirklich „ausgespielt“ wurde die Löwen-Abwehr relativ wenig. Sichtbar war der Zwei-Klassen-Unterschied eher noch im Anfangsdrittel, das Weiden mit 2:0 für sich entscheiden konnte. Hier hatte Amberg ein erstklassiges Defensivtraining zu absolvieren und Lukas Stolz glänzte mit mehreren starken Paraden. Ab dem Mitteldrittel legte der ERSC den Respekt mehr und mehr ab, machte die Räume vor dem eigenen Tor eng und kam mehrfach zu gefährlichen Kontern. Einer davon führte schon nach 56 Sekunden zum 1:2 durch Dominik Farnbauer.
Michael Kirchberger konnte für Weiden den alten Abstand wieder herstellen. Danach gab es beiderseits einen Torhüterwechsel. Oliver Engmann auf Amberger Seite war dabei umgehend auf 100 Prozent und stärkte seinem Team noch weiter den Rücken. 14 Sekunden vor Ende des Drittels verkürzte Florian Wrobel auf 2:3 für Amberg – beinahe eine Dublette des ersten Treffers. Nur 19 Sekunden nach dem Wiederanpfiff im letzten Drittel gelang Sebastian Aukofer über eine starke Vorbereitung von Kirill Groz der Ausgleich und von da an wurde der ERSC immer selbstbewusster. Bartels, Schopper und Brenner fehlten bei den Gastgebern von Beginn an, nun war auch Flamik nicht mehr von der Partie und dennoch hielt die Reichenberger-Truppe konzentriert dagegen. Fünf Minuten vor dem Ende ging Amberg durch Aukofer erstmals in Führung. Nur einmal musste sich Engmann geschlagen geben, bei einem verdeckten Schuss von Siller zum 4:4, aber in der Schlussphase sorgte Markus Hausner für die Gastgeber im Nachschuss für den überraschenden 5:4-Erfolg.
Statistik
ERSC Amberg – EHC Straubing 7:2 (1:1, 2:1, 4:0). Tore: 0:1 (9.) Hermann (Fuchs, Prasch), 1:1 (13.) Aukofer (Bartels, Trometer/5-4), 2:1 (23.) Flamik (Swadzba/6-5), 3:1 (32.) Rybka (Wrobel), 3:2 (39.) Risse (Fuchs), 4:2 (42.) Schopper (Hausner, Groz/4-4), 5:2 (48.) Flamik (Rybka/4-3), 6:2 (49.) Schopper (Gerber/4-4), 7:2 (59.) Hausner (Wrobel, Swadzba/5-4); Strafen: Amberg 20 + 10 Niklas Stolz, Straubing 26 Minuten; Schiedsrichter: Schmid, Scholl; Zuschauer: 100
ERSC Amberg – Blue Devils Weiden 5:4 (0:2, 2:1, 3:1); Tore: 0:1 (3.) Nägele (Jirik), 0:2 (16.) Synowiec (Herbst, Jirik), 1:2 (21.) Farnbauer (Flamik/5-4), 1:3 (23.) Kirchberger (Sevo), 2:3 (40.) Wrobel (Hampl), 3:3 (41.) Aukofer (Groz), 4:3 (56.) Aukofer (Trometer, Rybka), 4:4 (58.) Siller (Nägele), 5:4 (59.) Hausner; Strafen: Amberg 6, Weiden 6 Minuten; Schiedsrichter: Schmid, Sintenis; Zuschauer: 400 |
