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Löwen dominieren in Haßfurt, geraten in Rückstand und siegen am Ende doch
Völlig verrücktes Schlussdrittel
07.12.2016 - 00:29 - BLL - Landesligen - Allgemein - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Frank Jacobi
 

Der ERSC Amberg hat letzte theoretische Zweifel beseitigt und als zweites Team neben Tabellenführer Schweinfurt vorzeitig den Zwischenrundeneinzug in der Eishockey-Landesliga gebucht. Beim 5:3-Erfolg in Haßfurt waren die Löwen kurz vor Ende eigentlich auf der Verliererstraße, stiegen aber wie Phönix aus der Asche und drehten in den Schlussminuten die Partie mit drei Treffern.

Dass es so spannend werden könnte, war über weite Strecken vorher nicht abzusehen. Der ERSC bestimmte von Beginn an Takt und Tempo, hatte gegenüber den Gastgebern den klareren Spielaufbau und ein dickes Chancenplus. Obwohl mit den Gebrüdern Stolz, Wrobel, Aukofer, Hampl und Farnbauer eine Reihe von Leistungsträgern ausfiel,  hatte man die "Hawks" auch in Unterzahl im Griff und im eigenen Powerplay fiel schon bald das 0:1 durch Dominik Schopper. Einzig die Chancenverwertung war, was man in dieser Phase am Auftritt der Schwarzgelben bemängeln konnte. Ein Torraumabseits verhinderte kurz vor der ersten Pause schließlich den Premierentreffer von Neuzugang Lukas Salinger.
Fahrlässig waren die Gäste zu Beginn des Mittelabschnitts, als in doppelter Überzahl nicht zielstrebig genug gearbeitet wurde. Auch in aussichtsreichen Situationen wurde die Scheibe dabei immer wieder noch an den nächsten Mitspieler weitergeschoben. Das 0:2 ließ aber dennoch nicht lange auf sich warten. Diesmal glänzte Schopper als Vorbereiter für Kirill Groz. Amberg blieb weiterhin bestimmend, aber irgendwie fehlte nun die letzte Konsequenz - und das sollte sich bald rächen. Gegen Ende des Drittels kamen die Löwen etwas aus dem Konzept und Haßfurt witterte seine Chance. Mit einem Mann mehr auf dem Eis schafften die Hawks durch Thebus den Anschlusstreffer und in den Schlusssekunden lag sogar noch der Ausgleich in der Luft, was aber den Spielverlauf bis dahin auf den Kopf gestellt hätte.
Das letzte Drittel begannen die Löwen in Unterzahl und kassierten auch prompt den Ausgleich. Jan Slivka visierte das kurze Eck an und überraschte Oli Engmann im Amberger Tor zum 2:2. Dies sollte der Auftakt zu einem völlig verrückten Schlussdrittel werden. Die Gastgeber waren auf einen Sieg angewiesen, um ihre Chancen auf die Zwischenrundenqualifikation zu verbessern. Dementsprechend agierten sie nun auch, setzten die Löwen mächtig unter Druck und zwangen diese zu Fehlern. Von der Sicherheit der ersten beiden Drittel war bei Amberg nun immer weniger zu spüren. Ein kapitaler Fehlpass ermöglichte dann die erstmalige Führung der Unterfranken, und Hawks-Torjäger David Franek ließ sich diese Möglichkeit nicht entgehen. Das Spiel drohte aus Amberger Sicht nun vollends zu kippen. Die Löwen gerieten regelrecht ins Schwimmen und Haßfurt hatte gleich mehrere "100-Prozentige". Der ERSC hatte phasenweise nur noch Engmann und das nötige Glück dagegenzusetzen. Coach Alex Reichenberger stellte auf zwei Reihen um und tatsächlich bekam seine Mannschaft wieder mehr Zugriff und Sicherheit ins Spiel. Wendepunkt für die Gäste war der 3:3-Ausgleich durch David Rybka, den Florian Bartels und Matti Swadzba mustergültig vorbereiteten. Haßfurt verstärkte zwar die Offensivbemühungen, lief damit den Löwen aber in die entscheidenden Konter. In der Schlussminute besiegelten erneut Schopper - der zum Spieler des Abends gekürt wurde - und Rybka binnen 24 Sekunden den nach dem Spielverlauf dann glücklichen Amberger Sieg.

ESC Haßfurt - ERSC Amberg  3:5 (0:1,1:1,2:3)
Tore: 0:1 (5.) Schopper (Gerber/5-4), 0:2 (23.) Groz (Schopper, Gerber), 1:2 (37.) Thebus (Kinereisch, Slivka/5-4), 2:2 (42.) Slivka (Dietrich, Thebus/5-4), 3:2 (53.) Franek, 3:3 (55.) Rybka (Bartels, Swadzba), 3:4 (60.) Schopper (Groz), 3:5 (60.) Rybka (Swadzba, Augsberger).
Strafen: Haßfurt 12 + 10 (Kinereisch), Amberg 14 Minuten
Zuschauer: 250
Schiedsrichter: Graf, Sintenis

 
 
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