Es ist wie verhext, auch im fünften Spiel in Folge mussten die Sharks das Eis als Verlierer verlassen. Dabei war sie auch in Bad Tölz über weite Strecken die bessere Mannschaft und hätte mit etwas mehr Fortune die Partie auch als Sieger beenden können.

Ohne Endras und Scheffer, dafür aber mit Tobi Epp und sogar Thomas Stoll im Sturm hatten die Kemptener die Reise nach Oberbayern angetreten und vor der überschaubaren Zuschauerkulisse von 61 Fans entwickelte sich wie schon in der Vorwoche eine Partie auf Augenhöhe.

Da beide etatmäßigen Torhüter verhindert waren stand zum ersten Mal Bernhard Kunerth im Kasten der Allgäuer und dieser musste bereits nach 210 Sekunden zum ersten Mal hinter sich greifen. Allerding gelang seiner Mannschaft in Person von Martin Zahora bereits zwei Minuten später der verdiente Ausgleich. Weiter spielbestimmend ging die Mannschaft von Andreas Becherer couragiert zu Werke und belohnte sich nach sieben Minuten durch den 1:2 Führungstreffer durch Tobias Pichler. Hier hatten sich die taktischen Umstellungen von Becherer bezahlt gemacht, die altbekannten Ziegler, Pichler und von Sigriz bildeten eine Offensivformation während Martin Zahora wieder mit Tobi Epp und Christian Engler auflief.

Beim Stand von 1:2 begann das mittlere Spieldrittel mit einem Paukenschlag der Gäste. Verteidiger Kubena traf mit einem trockenen Handgelenkschuss in Überzahl zum 1:3 und die Kemptener hatten die Partie nun vermeintlich klar im Griff. Wieder einmal wurde ihnen Unachtsamkeit vor allem in der eigenen Zone zum Verhängnis. So kamen die Hausherren etwas glücklich kurz darauf zum 2:3 Anschluss. Kempten blieb jedoch weiterhin spielbestimmend, logische Folge war ein weiterer Überzahltreffer durch Philipp Clermont, der Verteidiger traf im Nachschuss nachdem Kapitän Alex von Sigriz zunächst noch scheiterte. Leider riss danach bei den Gästen etwas der Faden und die zweite Hälfte des Mittelabschnitts gehörte den Reichersbeurern. Zwei Treffer brachten die Hausherren wieder auf ein unentschieden heran und beim Stand von 4:4 ging es in die zweite Drittelpause.

Auch hier waren die Sharks am Drücker. Die Frage blieb ob sie es dieses Mal über die Zeit bringen würden. Zumindest der Start ins Drittel war vielversprechend, Martin Zahora mit seinem zweiten Treffer brachte die Seinen abermals in Front. Noch 15 Minuten waren zu spielen und Haie kämpften aufopferungsvoll. Nur was ihnen schon die Vorwochen das Genick brechen sollte machte auch vor dem Auswärtsspiel nicht halt. Individuelle Fehler vor allem in der eigenen Zone und innerhalb von zwei Minuten drehten die Gastgeber die Partie. Vier Minuten vor Schluss stand es also 6:5 und Coach Becherer setzte Erwartungsgemäß alles auf eine Karte. Um ein Haar hätte diese Maßnahme auch geklappt, Andreas Ziegler scheiterte am Außenpfosten und die Hausherren konnten die drei Punkte über die Zeit retten. Nach dem Spiel war man sich trotzdem einig im Lager der Kemptener, dass die Partie eine deutliche Leistungssteigerung bot und man auf dem Niveau weiterspielen muss um die Klasse zu halten.

Wehrmutstropfen war sicherlich auch die Verletzung von Fabian Zirngibl, der zur Kontrolle ins Krankenhaus gebracht werden musste. Er wird wohl mindestens die beiden nächsten Spiele verpassen.

Statistik:

SC Reichersbeuern – ESC Kempten 6:5 (1:2,3:2,2:1)

Tore:

1:0 Wichmann (4.), 1:1 Zahora (6.), 1:2 Pichler (8.), 1:3 Kubena (21.), 2:3 Harrer (24.), 2:4 Clermont (25.), 3:4 Schumacher (28.)  4:4 Schreindl (35.), 4:5 Zahora (45.), 5:5 Schumacher (55.), 5:6 Jäger (57.)

Strafzeiten:

Reichersbeuern  12+5+Spieldauer( Schatton)

Kempten              14+10 (Waibel)

Zuschauer: 61