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Alles oder nichts!
10.02.2017 - 10:55 - Vereine - TEV Miesbach - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Manfred Müller
 

Unbedingt punkten müssen die Mannen von Miesbachs Coach Simon Steiner am Wochenende. Am besten schon am Freitag im Heimspiel gegen den EHC Waldkraiburg (20.00 Uhr), aber unbedingt am Sonntag in der beinahe schon vorentscheidenden Partie beim TSV Erding (18.00 Uhr).

Nach schlechtem Start mit einem 5:4-Sieg nach Verlängerung gegen den TEV Miesbach und einer Niederlage in Landsberg, haben sich die Löwen am zweiten Wochenende eindrucksvoll zurückgemeldet. Mit einem 9:1-Sieg in Erding hatten sie den Gladiators eine Lehrstunde erteilt und das, obwohl sie im Vorfeld der Partie kräftig Understatement betrieben haben und sich sogar als Außenseiter gegen den besten Angriff der Bayernliga eingestuft hatten. Auch die Oberligakonkurrenz vom Bodensee haben sie zwei Tage später ohne Punkte nach Hause geschickt (6:4). Überraschend schwer taten sich die Industriestädter gegen das Tabellenschlusslicht aus Buchloe. Reichte es zuhause noch für einen 4:2-Sieg, verloren sie im Ostallgäu 4:3 n.P. Ausschlaggebend dafür war wohl, dass die Paradereihe der Löwen nicht gepunktet hat Denn, wenn Thomas Vrba, Max Kaltenhauser und Jakub Marek ins Rollen kommen, ist der EHC nicht zu stoppen. Vor allem Thomas Vrba, der Neuzugang aus Schönheide, war ein absoluter Glückgriff für das Team von Trainer Rainer Zerwesz. Mit neun Toren und fünf Auflagen ist er nicht nur der Toptorjäger der Gruppe B, sondern auch noch gruppenübergreifend der Topscorer der Zwischenrunde. Zusammen mit Kaltenhauser (10 Pkte.) und Marek (9 Pkte.) hat er knapp 40% der Waldkraiburger Punkte erzielt. Vor allem diese drei gilt es also in Schach zu halten. Im Hinspiel ist das nur phasenweise geglückt, denn genau sie haben vier der fünf Waldkraiburger Treffer erzielt. Bitter vor allem, weil die Miesbacher zwei Drittel lang die bessere Mannschaft waren.

Nicht umsonst haben die Löwen im Vergleich zu den TEVlern bei den Special Teams die Nase vorne. So sind die EHCler vor allem im Powerplay fast dreimal so erfolgreich (35,5%) wie der TEV (12,5%), der in dieser Statistik das absolute Schlusslicht der Gruppe B ist. Zeit also für Coach Steiner hier einmal den Hebel anzusetzen und etwas zu ändern, solange noch Zeit dazu ist. Das Penaltykilling ist ebenfalls nicht optimal, aber immerhin sieht es hier etwas besser aus für die Miesbacher. Dennoch hat der EHC (75%) knapp die Nase vorne (73,3%). Auch in Sachen eigene Treffer und beim Verhindern von Toren liegen die Kreisstädter hinter den Löwen. Und in der Tabelle rangiert die Zerwesz-Truppe mit zwölf Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz, der TEV mit sieben Zählern nach wie vor auf Rang fünf. Die Favoritenrolle ist also klar verteilt.

Möglicherweise vorentscheidend im Kampf um Platz vier wird die Partie am Sonntag bei den Erding Gladiators sein. Beinahe schon euphorisiert waren die Semptstädter nach dem ersten Wochenende der Zwischenrunde. Mit einem Sieg zuhause gegen den ESV Buchloe (6:2) und dem knappen Erfolg beim TEV Miesbach (2:3) sind sie optimal gestartet. Am Wochenende darauf sind sie dann aber wieder auf den Boden der Tatsachen geholt worden Zwei deftige Niederlagen standen mit dem 1:9 zuhause gegen den EHC Waldkraiburg und dem 5:2 beim HC Landsberg zu Buche. Beim 4:3-Sieg n.V. im Heimspiel gegen die Lindau Islanders haben sie aber Moral bewiesen und gezeigt, dass sie im Kampf um die Zuteilung der Playoff-Plätze ein gewichtiges Wörtchen mitsprechen werden. Umso überraschender sind sie dann mit einem deutlichen 7:0 am Bodensee abgefertigt worden.

Überraschend ist auch, dass man beim Blick auf die teaminterne Scorerliste ziemlich weit nach unten scrollen muss, um den Topscorer der Vorrunde der Bayernliga, Daniel Krzizok, zu finden. Mit lediglich zwei Punkten steht er aktuell nur auf Rang neun der internen Wertung. Nicht viel besser geht es David Michel, dem tschechischen Kontingentspieler der Erdinger, der bislang ebenfalls nur zwei Punkte aufweist. Dafür sind mit Florian Zimmermann (8 Pkte.), Sebastian Lachner (7 Pkte.) und Marco Deubler (6 Pkte.) drei Angreifer in die Bresche gesprungen, die in der Vorrunde noch hinter den beiden Topscorern der Mannschaft lagen. Für die Miesbacher wird dies keinen Unterschied ausmachen, wen sie in Schach halten müssen, Hauptsache sie erleben kein Deja vu und müssen nicht wieder mit einer deutlichen Klatsche wie beim 7:2 in der Vorrunde die Heimreise antreten. Nach den guten Auftritten der Kreisstädter in den bisherigen drei Auswärtspartien in Waldkraiburg, Lindau und Landsberg, bei denen sie jeweils punkten konnten, hätte man im Lager der Rot-Weißen eigentlich darauf spekulieren können, dieses Mal Zählbares mit nach Hause zu nehmen.

In Anbetracht der enormen Leistungsschwankungen vom vergangenen Wochenende kann man als TEV-Fan jetzt allerdings nur hoffen, dass die Miesbacher den Ernst der Lage erkannt haben und am kommenden Wochenende wieder ihr besseres Gesicht zeigen. Dass sie es können, haben sie im Laufe der Saison schließlich oft genug bewiesen. Dazu sollten sie aber auch wieder als Einheit auftreten und die vier noch ausstehenden Endspiele alles dafür tun, um den einen Punkt Rückstand auf den TSV Erding aufholen zu können.

 
 
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