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Heilman schießt die Wölfe ab
16.10.2017 - 09:47 - Vereine - ERSC Amberg - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Frank Jacobi
 

Hohe Intensität und viel Qualität, dazu Spannung, die für zwei Spiele gereicht hätte - und gefühlt ebenso viele Tormöglichkeiten für die ERSC-Löwen. Die entschieden einen echten Eishockey-Krimi gegen die Kissinger Wölfe dann in der Overtime.

Nach einem 1:1 in der regulären Spielzeit war es Routinier Dan Heilman, der nach exakt 45 Sekunden der Nachspielzeit zum 2:1 traf und den Ambergern den Zusatzpunkt sicherte. Chancen auf die vollen drei Zähler hatten zuvor beide Teams, der ERSC allerdings in erheblich größerer Zahl, gerade auch in den letzten beiden Dritteln. Der Gegner tauchte zwar weniger oft, aber deshalb nicht minder gefährlich vor dem Löwen-Tor auf, in dem Goalie Oliver Engmann einen ebenso tollen Job erledigte, wie der „vollbeschäftigte“ Donatos Zukovas auf der Gegenseite.
Bei Amberg war überraschend Andreas Hampl nach seiner Verletzung in den Kader zurückgekehrt, die Gäste konnten erstmals ihre beiden Top-Verteidiger Richard Adam und Niko Grönstrand einsetzen. Diese zwei ragten aus einer technisch ungemein beschlagenen Truppe besonders heraus, dazu im Angriff Spielertrainer Mikhail Nemirovski als Dreh- und Angelpunkt. Allerdings sollte man den Wölfen mit zunehmender Spieldauer anmerken, dass die physische Verfassung mangels ausreichender Vorbereitung da nicht mithalten konnte. Amberg gefiel – erneut – mit mannschaftlicher Geschlossenheit und großer Kampfkraft. Auch in Unterzahlsituationen konnte sich die Reichenberger-Truppe sehr abgeklärt aus der Affäre ziehen und gezielte Gegenangriffe starten. Eine der Strafzeiten führte aber indirekt um 0:1, denn gerade als diese für Amberg abgelaufen war, kam Grönstrand vor Engmann unvermittelt frei zum Schuss und traf. Eine Schockstarre trat bei den Gastgebern deswegen aber nicht ein, auch wenn man zwischenzeitlich noch Daniel Trometer wegen einer Schulterverletzung ersetzten musste. Vor allem in der Endphase des 1.Drittels lag der Ausgleich schon mehrmals in der Luft.
Gleiches Bild dann im Mittelabschnitt, allerdings mit mehr Erfolg für die Löwen. Schönberger scheiterte nach 35 Sekunden noch knapp, aber schon beim nächsten Versuch durch Lukas Salinger zappelte die Scheibe zum 1:1 im Netz. Nach und nach eroberte sich Amberg mehr Spielanteile, ab Mitte des Drittels wurde es dann beinahe schon erdrückend. Zukovas warf sich mit allem was er hatte in die Schüsse der Löwenangreifer und hatte bei zwei Pfostentreffern durch Dominik Schopper und Sebastian Aukofer auch noch das Glück des Tüchtigen.
Das stand dem litauischen Junioren-Nationalkeeper auch im Schlussdrittel zur Verfügung. In Amberger Überzahl entwickelte sich zeitweise ein Dauerbeschuss des Gästegehäuses, immer wieder unterbrochen durch gefährliche Gegenangriffe. Engmann rettete hierbei unter anderem gegen Masel und Zeivald, die beide alleine vor ihm auftauchten. In den letzten beiden Spielminuten wollte dann keiner mehr das große Wagnis eingehen und am Ende vielleicht völlig leer ausgehen. So blieb es beim 1:1 und es ging in die Overtime, die in dieser Saison vom Verband eingeführt wurde und maximal fünf Minuten dauert, wobei beide Teams jeweils nur drei Feldspieler aufbieten dürfen. Sollte hier kein Treffer fallen, würde es ins Penaltyschießen führen. Soweit sollte es aber nicht kommen, denn nach idealer Vorarbeit von Thomas Schreier und Hampl sorgte Heilman für den „Sudden death“ der Kissinger.

ERSC Amberg – EC Bad Kissingen  2:1  OT. (0:1,1:0,0:0)
Tore: 0:1 (10.) Grönstrand (Masel), 1:1 (21.) Salinger (Heilman), 2:1 (60.+1) Heilman (Hampl,Schreier).
Strafen: Amberg 14, Bad Kissingen 14 + 10 Minuten (Grönstrand)
Schiedsrichter: Schmid; Linesmen: Fiala, Kaderabek
Zuschauer: 400

 
 
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