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EVP holt neuen Trainer und zweiten Ausländer
16.11.2017 - 22:32 - Vereine - EV Pegnitz - veröffentlicht von Norman Flaake - Quelle: Nordbayern.de
 

PEGNITZ - Vor einem Schicksalsspiel stehen die Ice Dogs, wenn am Freitag der Tabellenzehnte Schongau gastiert. Angesichts der schweren Aufgabe am Sonntag beim bisher ungeschlagenen Spitzenreiter Höchstadt müssen im Heimspiel gegen die seit vier Spieltagen sieglosen Mammuts dringend Punkte eingesammelt werden, wenn die Talfahrt gestoppt werden soll. Ab nächster Woche soll dann mit einem neuen Trainer alles besser werden.

EV Pegnitz – EA Schongau (Freitag, 19.30 Uhr) - „EVP im freien Fall“. Diese Schlagzeile diktierte am Sonntag kein Geringerer als der EVP-Vorsitzende Sven Albers dem Reporter in den Block, als er die Nachricht von der 2:9-Niederlage seines Teams in Erding übermittelte. Sein Urteil über die Leistung seiner Mannen war deutlich: „Im zweiten Drittel haben wir praktisch den Spielberteib eingestellt, während uns die Gladiators wie eine Walze überrollt haben.“

Keine Frage: Die Ice Dogs sind angezählt. Traditionell führen sie seit Jahren die mangelnden Trainingsbedingungen zu Beginn der Saison ins Feld. Meinten sie bislang damit das fehlende Eis im heimischen Rund, so kommt heuer der Trainingsbetrieb als solcher erschwerend hinzu. Den einstigen Wunschcoach nach den ersten Misserfolgen zu entlassen, ohne eine personelle Alternative anbieten zu können, erscheint im nachhinein als fahrlässig. „Wir kassieren täglich Absagen“, klagte Albers entnervt: „Die einen sind anderswo unter Vertrag und wollen nicht wechseln, die anderen helfen uns nicht weiter und die guten können wir uns nicht leisten.“ So trainiert sich das Team seit Wochen selber und stellt in den Spielen wechselnde Lückenbüßer an die Bande, die einem nur leid tun können. 

Dringend nötige Verbesserungen im gegenseitigen Verständnis, im Spielaufbau oder bei der taktischen Ausrichtung bleiben dabei auf der Strecke. Das Studium der Video-Zusammenfassung vom Match in Germering zeigt die Schwächen schonungslos auf. Beinahe alle Germeringer Treffer resultierten aus Fehlern im EVP-Spielaufbau, nach denen die „Wanderers“ mit langen Pässen die Lücke im Pegnitzer Mittelfeld überbrückten. Die wenigen eigenen Angriffe erschöpften sich in brotlosen Alleingängen, Distanzschüsse waren bis auf eine Aktion von Daniel Sevo Mangelware. Auffallend ist auch die Häufung von Bankstrafen nach Wechselfehlern.

Was die Fans aber noch mehr wundert, ist die mangelnde Performance der vermeintlichen Leistungsträger, von denen bislang noch keiner die in ihn gesetzten Erwartungen auch nur annähernd erfüllt hat. So fehlt es an Leitfiguren in der Truppe und an einer Hierarchie, an Feuer beim Einsatz und am unbedingten Willen, während des Spiels vertrakte Situationen umbiegen zu wollen. Sport-Chef Jens Braun sieht hier ganz klar die Cracks in der Pflicht. 

Für das Wochenende hat der Verein nunmehr die Verpflichtung eines Trainers angekündigt. Am Dienstag wurde er bereits der Mannnschaft vorgestellt und es gelte nur noch, Vertragsdetails mit dem Verband zu regeln. Darüber hinaus soll ein zweiter Ausländer engagiert werden. Hierfür stehen zwei Tschechen zur Auswahl, wobei noch die vorzeitige Freigabe von Seiten des Vereins zu klären sei.

Gegen Schongau jedoch wird noch einmal ein Ersatzcoach aus den eigenen Reihen an der Bande stehen. Im Gegensatz zu Erding, wo nur ein Rumpfteam auflief, sollten alle Spieler ihre Grippe überstanden haben, lediglich Daniel Sikorski ist noch krankgeschrieben. Der Einsatz von Vinzenz Pleger ist wegen einer Fußverletzung fraglich.

Höchstadter EC – EV Pegnitz (Sonntag, 18 Uhr) – Schadensbegrenzung muss das Ziel sein, wenn der EVP im Franken-Derby beim bislang unbesiegten Spitzenreiter gastiert. Die Alligators stellen Woche für Woche eindrucksvoll unter Beweis, dass sie den Wiederaufstieg in die Oberliga anstreben. Der HEC hat dabei schon vier Mal so viele Punkte auf dem Konto wie die Ice Dogs und bei der Tordifferenz liegen gar 70 Treffer zwischen beiden Teams. Zusätzliche Brisanz könnte durch die Rückkehr von Daniel Sikorski an seine frühere Wirkungsstätte in die Partie kommen, wenn er denn rechtzeitig gesund wird.  

 
 
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