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EV Königsbrunn Senioren - ein steiniger Weg vor der Sackgasse
16.10.2019 - 21:40 - BBZL - Bezirksligen - Allgemein - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Presse EV Königsbrunn
 

Der EV Königsbrunn, ein Eishockeyverein, der seit der Gründung dem Nachwuchs in allen Altersklassen, sowie einem Damenkader ein Zuhause bietet, hat seit 5 Jahren eine 1. Mannschaft in der Bezirksliga gemeldet. Grund für den damaligen Vorstand Walter Neumann war, dem eigenen Nachwuchs nach der U20 eine weitere Eishockeyzukunft in Königsbrunn zu bieten. Doch das war und ist eine große Herausforderung für den Verein, der bisher 6 Nachwuchsteams und eine Damenmannschaft im Spielbetrieb hatte. Denn in der Eishockeyszene ist es üblich, dass man dem Seniorenbereich Ausrüstung stellt und beitragsfrei an einem Ligaspielbetrieb teilnehmen kann. Um sich noch attraktiver als Verein die guten Spieler zu holen, zahlen viele Eishockeyvereine, selbst in den untersten Ligen im Seniorenbereich noch Geldbeträge obendrauf. All diesen alteingefahrenen, jedoch teilweise fragwürdigen Mythen, die sich da in den Jahren hochgeschaukelt haben, wollte sich der EV Königsbrunn nicht beugen und nicht einreihen. 360 Euro Mitgliedsbeitrag und einen Zuschuss in Form von vergünstigter Ausrüstung durch einen ortsansässigen Ausrüster, war das Angebot der Vereinsführung für die Interessenten. Für die Damen- und Nachwuchsspieler der Pinguine eine gewohnte jährliche Verpflichtung, um an einem Trainings- und Ligaspielbetrieb teilnehmen zu können. Reich wird man davon als gemeinnützig arbeitender Verein auf keinen Fall, so die Vereinsführung. Um allen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen, ist man auf Gönner und Sponsoren für alle Teams zwingend angewiesen. Und somit steht man zu der Entscheidung, dass der Nachwuchs nicht die Finanzierung einer Seniorenmannschaft werden darf. Mit diesen Auflagen ging man in den Spielbetrieb. Doch der Weg war steinig. Die Spielstärke aus dem eigenen Nachwuchs zu formen, war in den Anfangsjahren nicht möglich. Mit viel Engagement von Trainer Klaus Timpel, Betreuern und Spielern, konnte man Jahr für Jahr zwar bestehen, aber vom sportlichen Erfolg war man noch weit entfernt. In 2017 ging man dann neue Wege mit dem EHC Königsbrunn. Eine Konstellation, die es im bayerischen Eissportverband so noch nicht gab. Der Bayernligist EHC und der Nachwuchsverein EV, zwei Vereine, eine Stadt, und alle Pinguine. Für beide Vereine sollte es durch eine Kooperation den Horizont erweitern und neue Möglichkeiten schaffen. Mit einer Kooperation und Mitarbeit im Nachwuchs, konnte der EHC die Verbandsvorgabe für eine Bayernligalizenz mit einer U9- und U11-Nachwuchsmannschaft erfüllen. Gleichzeitig konnte der EV von der Unterstützung des Trainingsbetriebes durch den EHC profitieren. Ebenso traf man eine Vereinbarung für die gemeinsame Nutzung der EHC Kleinbusse und die Spielgemeinschaft im Seniorenbereich EHC/EV Königsbrunn wurde gemeldet. Damit hat der EV bei der 1. Mannschaft an Spielstärke gewonnen und der EHC konnte 8 Spieler nominieren, die sich für die Bayernliga noch Spielpraxis in der Bezirksliga holen können. Ein toller Kooperationsvertrag von beiden Seiten. So solle es auch neue Spieler in die Bezirksliga zum EV Königsbrunn locken, die bei guter Leistung auch mal die Bayernligaluft schnuppern könnten.
Doch was auf dem Papier vereinbart wird, ist in der Praxis noch nicht umgesetzt. Und so hat man kurz vor Beginn dieser Saison die Spielgemeinschaft EHC/EV Königsbrunn nach zwei Jahren wieder abgemeldet. Nach einigen Abgängen war das für die Mannschaft ein herber Rückschlag. Der neue Trainer Thore Knopf, der das Team zum Sommertraining übernommen hat, stand mit einem kleinen Kader da, der ohne auf Spieler vom EHC zurückgreifen zu können, vor dem Aus stand. Der Verband gab dem Verein ein paar Tage Zeit, um eine Entscheidung über den weiteren Verlauf zu treffen. Ein Leichteres wäre es, abzumelden. Doch die Mannschaft und die Vorstandschaft um Sascha Schuster wollten nicht aufgeben. Nur noch eine Saison müsse man überstehen, um aus dem eigenen Nachwuchs endlich einen gut gefüllten Kader formen zu können. Mit Zusammenhalt und viel Engagement aller, konnte man neue Pläne erstellen und einige Neuzugänge nach Königsbrunn holen.
Aus dem Nachwuchs der U20 entschieden sich drei Endjahrgänge fest zu wechseln und die Mannschaft um Trainer Andi Römer, will die Senioren so gut es der eigene Spielbetrieb zulässt, mit Hochspielern unterstützen. So blickt man auf harte 4 Wochen zurück, aber nun steht es fest, der EV Königsbrunn hat weiterhin eine Seniorenmannschaft in der Bezirksliga im Spielbetrieb. Nun heißt es für den erfahrenen Trainer Knopf, einen frisch zusammengestellten Kader, in Kürze zu einem Team zu formen. Der Beginn der Pokalrunde naht und in zwei Wochen muss man bereits zum ersten Ligakonkurrenten nach Lindenberg reisen. Aber wenn man die Mannschaft in der Kabine besucht, spürt man, dass alle mit Eifer, Willen und Teamgeist zur Sache gehen. Auch von der U20 nehmen viele Endjahrgänge ein Doppeltraining auf sich, um sich schnellstmöglich im Seniorenbereich zu integrieren.
Wer die Mannschaft um Kapitän Frank Kozlowsky, egal in welcher Form, unterstützen möchte, ist herzlich willkommen. Denn eines ist sicher, diese Spieler haben sich alle mit Herz und Leidenschaft und ohne eigene finanzielle Vorteile, für den EV Königsbrunn entschieden. Der gesamte Verein hat wieder mal Zusammenhalt bewiesen und mit dieser Stärke sieht man dem Saisonstart zuversichtlich entgegen.

 
 
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