Allein schon körperlich ist Deutschlands „Eishockeyspieler des Jahrhunderts" mit seinen 1 Meter 96 nur schwer zu übertreffen. „Der Lange" ist die Ikone schlechthin im Deutschen Kufensport: Rekordtorschütze der Deutschen Nationalmannschaft (131 Tore in 211 Länderspielen), Bronzemedaillengewinner bei Olympia 1976 in Innsbruck, einziger Deutscher der je Topscorer einer Eishockey- Weltmeisterschaft war, vierfacher Deutscher Meister, dreimal Spieler des Jahres und inzwischen auch Vize-Präsident des Deutschen Eishockey- Bundes. Erich Kühnhackl, der Mann mit der Nummer 14, hat wie kein anderer Eishockey in Deutschland geprägt und macht das immer noch. Mit seiner Stiftung fördert er den Eishockey Nachwuchs in Deutschland. „Vereine die anerkannt gute Jugendarbeit betreiben erfüllen eine wichtige soziale Aufgabe in unserer Gesellschaft. Wir versuchen, für ihr Engagement zu belohnen, deshalb freue mich auf Lindau", sagt Kühnhackl.
Alljährlich verlost die Stiftung als Weihnachtsaktion Trikots und Trainingsanzüge für Nachwuchsteams, aber auch Trainingseinheiten mit dem inzwischen 58jährigen. Die Schüler des EV Lindau haben sich auf Initiative ihres Trainers Raphael Eckert beworben und tatsächlich einen Satz Trikots gewonnen. Dass Erich Kühnhackl den nun selbst mitbringt und auch noch zwei Stunden das Training bei den Islanders übernimmt ist ein Produkt „guter Beziehungen." Zusammen mit EVL- Vorstand Marc Hindelang kommentiert Kühnhackl häufig Spiele der Deutschen Eishockey- Liga für den Fernsehsender Premiere. „Ist doch klar, dass ich ihn auf unser Losglück angesprochen habe"; sagt Hindelang. „Ich habe ihm unsere Situation mit über 100 Kindern im Nachwuchs geschildert, die leider kein Dach über dem Kopf haben, und er hat - unkompliziert wie er ist - sofort zugesagt, selbst zu kommen und uns zu unterstützen."
In Zusammenarbeit mit dem Förderverein Kunsteisbahn hat der EVL nun den 7. März zum „Tag des Eissports" ausgerufen. Schon um 9 Uhr wird ein Eishockey- Turnier der Minis im Eichwald- Stadion ausgetragen, anschließend (12 Uhr 30) wird eine Eiskunstlauf- Vorführung stattfinden und um 15 Uhr auch ein Spiele- Nachmittag, ehe von 16 Uhr 30 bis 18 Uhr 30 Erich Kühnhackl die EVL- Kinder trainieren wird. Abgerundet wird der Tag von einer Eis- Disco. Das Echo auf diese Veranstaltung, die nicht nur von der Erich Kühnhackl- Stiftung sondern auch von Pro Lindau unterstützt wird, ist schon jetzt beachtlich. Auf Einladung der Vorstände von Förderverein und EV Lindau hat auch Oberbürgermeisterin Petra Meier ihr Kommen zugesagt. „Wir wollen dafür werben, dass der Eissport in Lindau bessere Bedingungen erhält", sagt Bernd Wucher als Geschäftsführer des Fördervereins. „Das Konzept dafür steht. Dieser Tag soll zeigen, dass wie viele Lindauer damit erreicht werden. Ob sie nun einfach nur zum Spaß Schlittschuhlaufen, Eiskunstlaufen oder Eishockey spielen."
Alleine der EVL wird mit seinen über 100 Kindern für mächtig Betrieb im Eichwald sorgen. Ein großer organisatorischer Aufwand, der sich lohnen soll. Mit Erich Kühnhackl als Lokomotive. „Er ist der Beckenbauer des Eishockeys", sagt Hindelang. „Erich Kühnhackl lebt Eishockey und hat den Kontakt zur Basis nie verloren. Im Gegenteil. Er pflegt ihn: Lindau darf sich auf einen echten Star freuen, dem jegliche Allüren fremd sind." Und auf einen Tag des Eissports, der lange im Gedächtnis haften bleiben soll.