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Löwen siegen trotz widriger Umstände
11.12.2010 - 10:34 - BLL - Landesligen - Allgemein - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Michael Gößl
 
Schnee und Eis konnten am Freitag vielleicht die Straßen, den Schienenverkehr und die Flughäfen teilweise lahm legen- die „Löwen" vom EHC Waldkraiburg aber noch lange nicht. Sie bissen sich im Rückspiel bei den „Sharks" vom ESC Kempten durch und siegten am Ende im Allgäu verdient mit 3:0. Die Tore zum 10. Sieg im elften Spiel steuerten Dominik Bahner (11.Spielminute), Kapitän Peter Richter (40.) und Fritz Geuder gut eine Minute vor Schluss bei.

Das Kemptener Kunsteisstadion hat traurigerweise wirklich schon einmal bessere Zeiten erlebt: kurz nach der Jahrtausendwende spielte die damalige Kempten Eisbären GmbH in der drittklassigen Oberliga; damals dürfte das Zuschaueraufkommen im Allgäuer Stadion bestimmt deutlich höher gewesen sein, als die 98 Seelen, die sich am Freitagabend zum Rückspiel der „Sharks" gegen die „Löwen" aus Waldkraiburg in die Spielstätte verirrt hatten. Im Hinspiel setzte es für die Mannschaft von Trainer Helmut Wahl in Waldkraiburg ein klares 1:11, inzwischen spielen die Kemptener aber deutlich besser, vor allem körperlich robuster und abgezockter. Und außerdem waren da ja noch die Herren in Schwarz-Weiß, die oft und gerne als „Unparteiische" bezeichnet werden.
Wer im Sport ein Spiel verliert, der schimpft am Ende bekanntermaßen gerne auf die Schiedsrichter und ihre Entscheidungen, die einen den Sieg gekostet haben sollen. Geht man nach einer Partie als Gewinner vom Spielfeld, werden solche Dinge zwar gerne vergessen; besonders im Allgäu- und das ist Ligaweit bekannt, egal ob Landes- oder Bayernliga- tritt aber häufiger der Fall ein, dass man sich über die eine oder andere gegebene, oder eben gerade nicht gegebene Entscheidung heftig wundern kann und das sollte man auch als Sieger am Ende monieren dürfen. Kempten war schneller im Spiel und prüfte Waldkraiburgs Keeper Fabian Birk schon in den ersten Minuten mehrere Male. Birk war aber hochkonzentriert und stets auf dem Posten, im Gegenzug waren es darum die Waldkraiburger, die durch Dominik Bahners Rückhandtor mit 1:0 in Führung gehen konnten (10:47). Im weiteren Verlauf des ersten Drittels hatten die „Löwen" erneut Chancen, agierten in der Offensive aber zu unkonzentriert und auch Kemptens Keeper Danny Schubert parierte wahrlich hervorragend.
Im zweiten Durchgang erhöhte Kempten den Druck, besonders in den Zweikämpfen und auch im Angriff, die „Löwen" ließen sich zunehmend den Schneid abkaufen. Birk blieb aber standhaft, ließ den Ausgleich nicht zu und hielt seine Mannschaft weiter auf der Siegerstraße. Der EHC hatte zwar ebenfalls einige gute Möglichkeiten, den Spielstand nach oben zu schrauben- wie aber auch schon in den ersten 20 Spielminuten, hatte entweder Keeper Schubert, oder die Konzentration der „Löwen"-Angreifer etwas dagegen. Erst in der letzten Minute, als der EHC zwei Mann mehr auf dem Eis hatte, netzte Peter Richter mit einem Gewaltschuss von der blauen Linie im oberen Toreck zum 2:0 ein (39:58).
Auch das Schlussdrittel bot ein ähnliches Bild: Kempten rannte an, Waldkraiburg hielt dagegen, vergab aber gute Gelegenheiten auf 3:0 zu erhöhen. Einen Schuss von Thomas Rott lenkte Schubert am Tor vorbei (44.Minute), einen Versuch von Daniel Hämmerle konnte der Schlussmann der „Sharks" ebenfalls vereiteln (48.). Ein weiteres Mal sollte Hämmerle dem Tor der Gastgeber aber nicht mehr gefährlich nahe kommen können- nach einem lachhaften Foul, bei dem er mehr passiv als aktiv agierte, bekam Hämmerle eine 10-Minuten-Disziplinarstrafe aufgebrummt. Als der EHC-Stürmer, der zuvor schon einige üblerer Fouls gegen sich verdauen musste, den Schiedsrichter dann fragte, warum und wofür diese Strafe denn eigentlich sei, gab es die nächsten 10 Minuten. Bei so viel Disziplinlosigkeiten verständlich- offenbar zumindest für diese Unparteiischen im Allgäu. Doch alles lamentieren half nichts- Hämmerle musste vom Eis und wird auch das nächste Spiel von der Tribüne aus verfolgen. Gegen Ende blieb es weiter eng, Tobias Jörg und Johannes Albl prüften den EHC-Keeper ein ums andere Mal, im Gegenzug scheiterten auch Harald Nuss (55.), Jürgen Lederer (57.), Bahner und Mario Sorsak (57.) an Birks Gegenüber. So war es Fritz Geuder vorbehalten, 80 Sekunden vor Schluss für den 3:0-Endstand zu sorgen (58:40).


ESC Kempten : EHC Waldkraiburg 0:3 (0:1/0:1/0:1). Tore: 0:1 10:47 Bahner D. (Lederer J.), 0:2 39:58 Richter P. (Schrödinger A., Nuss H.), 0:3 58:40 Geuder F. Strafen: ESC Kempten 10 Strafminuten, EHC Waldkraiburg 4 Strafminuten + 30 Strafminuten Disziplinarstrafe (Hämmerle D.).

 
 
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