Beim Heimspiel in Amberg am Freitagabend wurden die knapp 200 Zuschauer gut unterhalten und sahen im Schlussdrittel ein wahres Torfestival. Die endgültige Entscheidung fiel erst fünf Sekunden vor dem Ende mit einem Empty-Net-Goal. Den allerletzten Einsatz ersparten sich beide Teams, weshalb die spieltechnisch reiferen Gäste insgesamt Vorteile hatten. Vor allem Spielertrainer Daniel Jun zog bei den Alligators die Fäden und glänzte sowohl als Torschütze, wie auch als Vorbereiter. Bis auf wenige Phasen gestalteten die Löwen die Partie allerdings völlig offen und zeigten jede Menge Moral, kamen selbst nach einem (unnötigen) 0:3- bzw. 2:6-Rückstand wieder zurück ins Spiel. Dabei bestätigten sie auch ihre bisherigen Stärken und Defizite: Ungemein gefährlich und drangvoll in der Offensive, aber anfällig in der Abwehrarbeit, wobei das eine oder andere Gegentor aus nicht einmal zwingenden Aktionen entstand. Man darf aber nicht übersehen, dass die meisten Treffer aus Überzahlsituationen resultierten; fünfmal war der ERSC im Powerplay erfolgreich, der HEC verbuchte hierbei gleich ein halbes Dutzend Einschläge. Coach Michael Dippold zeigte sich insgesamt sehr zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. Speziell Stefan Ponitz setzte eine "Duftmarke": Der Neuzugang war an sechs der sieben Amberger Tore direkt beteiligt. Ärgerlich waren nur die zwei Zehnminuten-Strafen für Florian Ksoll. Der hatte als Kapitän wegen einer Entscheidung reklamieren wollen und wurde deshalb vorzeitig zum Duschen geschickt. Mit Rister (noch aus der letzten Saison), Augsberger und Ksoll fehlt dem ERSC zum Saisonauftakt in Moosburg somit ein gesperrtes Trio.

Auch im Aischtal am Sonntag wusste die Mannschaft von Michael Dippold lange Zeit zu gefallen, obwohl man wegen der Ausfälle von Aukofer, Ponitz, Donhauser, Wartha und Rister gerade mal etwas mehr als zwei Reihen aufbieten konnte. Dabei agierte man vor allem defensiv sehr konzentriert und machte schon in der neutralen Zone die Räume eng. So konnten die Alligators nur selten ihr schnelles Angriffsspiel aufziehen wie noch am Freitag und für die Löwen ergaben sich auch einige gute Tormöglichkeiten. Gegen seinen ehemaligen und langjährigen Verein zeigte vor allem Zbynek Kukacka großen Ehrgeiz und erzielte zwei Treffer für die Löwen. Die dünne Spielerdecke sollte aber noch Auswirkungen zeigen, denn zum Ende hin schwanden den Ambergern die Kräfte, was Höchstadt für weitere Treffer nutzte und zu einem Sieg kam, der um zwei, drei Tore zu hoch ausfiel. In der Schlussphase konnte ERSC-Torhüter Dave Heymann auch noch einen von Hausauer geschossenen Penalty parieren.

ERSC Amberg - Höchstadter EC 7:10 (1:3,1:2,5:5)
Tore: 0:1 (7:04) Goblirsch (Tratz, Grau), 0:2 (16:46) Jun (Hiendlmeyer), 0:3 (17:45) Lenk (Michalek), 1:3 (18:52) Aukofer (Rothemund), 2:3 (21:53) Rothemund (Ponitz/5-3), 2:4 (25:22) Lenk (Jun, Sikorski/5-3), 2:5 (26:16) Hausauer (Jun, Sikorski/5-4), 2:6 (41:59) Jun (Hausauer, Hiendlmeyer/5-4), 3:6 (43:20) Swadzba (Ksoll, Ponitz/5-3), 4:6 (44:21) Ponitz (Behmer, Aukofer/5-3), 5:6 (44:42) Ponitz (Swadzba/5-4), 5:7 (46:31) Lenk (Michalek/5-4), 6:7 (47:48) Krieger (Ponitz), 6:8 (48:35) Hiendlmeyer (Kaczmarek), 6:9 (55:25) Jun (Hiendlmeyer, Hausauer/4-3), 7:9 (56:04) Krieger (Ponitz/5-4), 7:10 (59:55) Stribny (Empty Net).
Strafen: Amberg 24 Minuten + 2 x 10 für Ksoll, Höchstadt 18.
Zuschauer: 200
Schiedsrichter: Otte, Behling

Höchstadter EC - ERSC Amberg 8:3 (1:1,2:1,5:1)
Tore: 1:0 (2.) Sikorski (5-4), 1:1 (19.) Kukacka (Ksoll), 1:2 (26.) Krieger, 2:2 (27.) Michalek, 3:2 (30.) Hausauer, 4:2 (44.) Stribny, 5:2 (50.) Hausauer, 5:3 (51.) Kukacka (Krieger), 6:3 (53.) Sikorski, 7:3 (54.) Bado, 8:3 (57.) Hiendlmeyer (5-4).
Strafen: Höchstadt 8 Minuten + 10 für Grau, Amberg 12
Zuschauer: 180
Schiedsrichter: Stretz, Scholl