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Wölfe gewinnen dramatisches Spiel in Amberg nach 1:5 Rückstand
Wahnsinn, ein Spiel für die Geschichtsbücher
12.11.2011 - 20:23 - BLL - Landesligen - Allgemein - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Andreas Goerke
 
Nach katastrophalem Beginn kämpften die Wölfe sich im 2. Drittel in die Partie zurück und behielten in einem turbulenten Schlussdrittel verdient die Oberhand. Diese Partie zeigte heute deutlich den Teamgeist der jungen Truppe auf, sich auch in aussichtsloser Situation nicht aufzugeben und bedingungslos weiterzukämpfen um das gemeinsame Saisonziel Landesligamittelfeld zu verwirklichen.
Verschlafen und undiszipliniert
Mit dem schlechtesten möglichen Start begann das Spiel. Nach nur 20 Sekunden bekam man das 1:0, direkt im nächsten Wechsel in der zweiten Minute das 2:0. Man gab sich nicht auf, erzielte auf Vorarbeit von Kaufmann und Pfänder durch Mark Stibitz im Nachschuss den glücklichen 2:1 Anschlusstreffer. Durch massig Strafzeiten, teils gerechtfertigt, teils ohne nachvollziehbaren Grund machten die Wölfe sich das Leben selbst schwer und bekamen dies in Toren zurückgezahlt, so folgte nach dem 3:1, das 4:1 und 5:1 in doppelter Unterzahl. Nach dem Drittel wurde der sang und klanglos im Stich gelassene Kevin Kessler durch Timo Jung ersetzt, der einen löwenstarken Tag erwischte.
Starkes Powerplay
Nach einem Appell und einer deutlichen Ansprache von Wölfe-Trainer Ozellis mehr an seine eigene Stärke zu glauben und sich auf Disziplin zu konzentrieren, starten die Kissinger Jungs ihre Aufholjagd. Angriff nach Angriff rollte auf den nicht zu beneidenden Amberger Goalie Heymann. In Überzahl kam die Scheibe über Kaufmann und Freund zu Marc Hemmerich, der die Scheibe in den linken Giebel "hemmerte". Als dann in der 28.ten Minute der Amberger Gäck nach einem Check gegen den Kopf eine Spieldauerdiziplinarstrafe erhielt, fühlte man sich spätestens jetzt wieder in dieser Partie angekommen. Neun Sekunden waren in der 5-minütigen Überzahl gespielt, als Freund auf Kaufmann passte, der einen flachen Schlagschuss Richtung Gehäuse ansetzte und Topscorer David Franek unhaltbar für Heymann in den linken Torwinkel abfälschte. Wiederum nur 30 Sekunden blockierte ein Amberger Spieler regelwidrig die Scheibe im eigenen Torraum, was einen Penalty zur Folge hatte, den wiederum Franek eiskalt verwandelte. Franek was es auch, der den Ausgleich einleitete als er unnachahmlich 2 Spieler in der Ecke umkurvte, die Scheibe zu Moch weitergab, der Hemmerich bediente und dieser mit einem fulminanten Schlagschuss ins linke untere Eck vollstreckte. Das Spiel war nun wieder auf seinem Ausgangszustand und beide Mannschaften neutralisierten sich das restliche Drittel.
Spannung bis zum Ende
Mit dem Vorhaben nicht ins offene Messer zu laufen, verließ das Team zum 3. Drittel die Kabine und betrat das Eis zu ereignisreichen letzten 20 Minuten. Nach kurzem Abtasten netzte Marcel Schorr zum vielumjubelten und verdienten 5:6 ein, indem er mit einem verdeckten Handgelenkschuss Heymann überwand. Eben jener Schorr kassierte in der 53. Minute eine unglückliche Strafzeit, die die Lions rigoros nach 7 Sekunden zum 6:6 nutzten. Nach einer Unachtsamkeit im Angriffsdrittel schnappte sich Krieger darauf die Scheibe und wurde mit einer Notbremse von Hildenbrand am Torschuss gehindert und bekam eine Penaltyschuss in der 59. Minute zugesprochen, den Jung bravorös hielt. Gepushed von dieser Glanztat merkte man schon, dass es das Ziel sei, das Spiel noch zu gewinnen. Voller Energie zwang man die Wild Lions in ihr eigenes Drittel, Marco Hildenbrand brachte die Scheibe vor das Tor und der heute bärenstarke Jens Freund besaß die Von Trainer Falk Ozellis so oft geforderte "Geilheit", das Tor unbedingt schießen zu wollen und drückte die Scheibe aus dem Slot über die Linie. 6:7, ein Ergebnis, das man sich nicht vorstellen konnte, nach dem Chaos-Start. Die restlichen 24 Sekunden kämpfte das Team weiter verbissen, was sich in einer wilden Rangelei zwischen 12 Spielern entlud. Drei Sekunden waren noch auf der Uhr als David Franek das entscheidende Bully gewann und die Wölfe die Uhr herunterlaufen ließen.
Ausgelassene Freude
Die Freude war dem Team deutlich anzumerken, als alle geschlossen Jung zu seinem überragenden Spiel und sich selbst zu einer tollen kämpferischen Leistung glückwünschten. Lässt man das das chaotische 1. Drittel außen vor, war es eine geschlossene tolle Leistung einer zusammenwachsenden Kissinger Truppe, die sich den Sieg redlich verdienten, angefangen vom Sturm über Verteidigung, Goalie, Trainer und Betreuer. Nun schauen die Wölfe nach vorne und hoffen sich am Sonntag bei den Waldkirchnern für die Niederlage vor acht Tagen revanchieren zu können.

Tore:
1:0 (00:20) Aukofer (Ponitz, Krieger)
2:0 (01:12) Augsberger
2:1 (06:19) Stibitz (Pfänder, Kaufmann) ; UZ1
3:1 (13:09) Aukofer (Rister)
4:1 (14:31) Behmer (Ponitz) ; ÜZ2
5:1 (16:20) Aukofer ; ÜZ2
5:2 (27:11) Hemmerich (Freund, Kaufmann) ; ÜZ1
5:3 (27:42) Franek (Kaufmann, Freund) ; ÜZ1
5:4 (28:19) Franek ; Penalty
5:5 (30:04) Hemmerich (Moch, Franek) ; ÜZ1
5:6 (45:16) Schorr (Franek, Freund)
6:6 (52:18) Ponitz (Rothemund, Kukacka) ; ÜZ!
6:7 (59:36) Freund (Hildenbrand)

Strafzeiten:
ERSC Amberg: 18 + 5 +20
Kissinger Wölfe: 22 + 10 +10

Zuschauer: 207
 
 
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