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Zwei Punkte gewonnen oder einen verloren?
26.11.2013 - 20:45 - BLL - Landesligen - Allgemein - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Christoph Kruse
 
Für Riverkings-Trainer Alex Wedl keine Frage: "Wir waren Bad Aibling in allen Belangen überlegen, das Spiel hätte klar an uns gehen müssen." Seine Spieler taten ihm den Gefallen nicht, gaben in einer abwechslungsreichen Partie zweimal einen Zwei-Tore-Vorsprung noch her und mussten ins Penaltyschießen. Trotz des 5:4 n.P. verlor der HCL damit die Tabellenführung in der Eishockey-Landesliga Süd/West.

Dass man sich an diesem Abend das Leben teilweise selbst schwer machen würde, wurde schon beim 0:1 deutlich. Zwar überstanden die Gastgeber eine doppelte Unterzahl noch schadlos, vertändelten dann aber die Scheibe im eigenen Drittel, ließen Bruhnke ungehindert ums Tor kurven.
Der lupfte die Scheibe mit der Rückhand über den offensichtlich überraschten Schedlbauer ins Tor.

Das bessere von zwei guten Teams stellten dennoch die Landsberger und zunächst sah es so aus, als sollte der HCL seine Überlegenheit auch nützen. Zwar war erst einmal etwas Glück dabei, als ein Schuss von Turner Sekunden vor der ersten Pause zweimal abgefälscht wurde und schließlich vom Schläger von Sven Gäbelein zum Ausgleich ins Tor trudelte. Gäbelein traf aber noch zweimal - dann mit glänzenden Aktionen. Beim 2:1 erarbeiteten sich Dominic und Stefan Kerber mit sehenswerter kämpferischer Leistung die Scheibe im gegnerischen Drittel, den Querpass setzte ihr Sturmkollege rechts oben ins Eck.
Fünf Minuten später schloss er einen Überzahlkonter mit einem trockenen Flachschuss zum 3:1 ab.

Ruhe kehrte ins Spiel trotzdem nicht ein. Während die Landsberger vorne beste Chancen ausließen, gewährte man durch taktische Undiszipliniertheiten immer wieder auch den Gästen hochkarätige Gelegenheiten und bescherte Torhüter Schedlbauer jede Menge Arbeit.
"Wir haben den gleichen Fehler wie in Bad Tölz gemacht, die Geduld verloren und wollten nur noch mehr Tore machen", ärgerte sich Wedl.
Die erste Quittung gab's von Gästestürmer Splitter (der zuvor lediglich mit einem üblen Foul auf sich aufmerksam gemacht hatte):
Nach einer Einzelleistung, bei der er nicht nennenswert behindert wurde, lupfte er die Scheibe - erneut mit der Rückhand - zum 3:2 ins Tor.

Nicht einmal eine Minute später brachte Ebner die Gastgeber im Nachschuss wieder mit zwei Toren in Führung, doch auch im letzten Drittel zeigten sich die Riverkings fahrlässig. "Dass den jungen Spielern manchmal noch die Erfahrung fehlt, verstehe ich noch", so Trainer Wedl, "dass die Leistungsträger dabei mitgemacht und sich nicht an die taktischen Vorgaben gehalten haben, ist aber enttäuschend. Ich dachte, wir wären ein bisschen weiter." Gerade die vermeintlichen Stützen der Mannschaft will er im Training gezielt ansprechen, "denn wenn unser bester Stürmer und unser bester Verteidiger mit einer Bilanz von minus drei aus dem Spiel gehen, zeigt das, dass wir cleverer werden müssen. Es geht nur darum, gegen eine unterlegene Mannschaft dann auch zu gewinnen."

Genau das gelang gegen Bad Aibling aber nicht. Zunächst verlor man im Überzahlspiel unbedrängt die Scheibe, Ahrens bedankte sich mit dem dritten Rückhandtreffer des Abends zum 4:3 und vier Minuten vor Schluss war der Ausgleich perfekt, als man den Puck zunächst einfach in der Ecke liegenließ und es auch nach einem geblockten Schuss von der blauen Linie nicht schaffte, die Situation zu klären.

Das anschließende Penaltyschießen erwies sich aus mehreren Gründen als Nervenprobe. Beim Zwischenstand von 1:1 hätte Bad Aibling mit der nächsten Serie beginnen müssen. Die Schiedsrichter übersahen das, Landsbergs Kerber lief an und verschoss. Als die Unparteiischen ihren Irrtum bemerkten, erklärten sie diesen Versuch für ungültig. Die
Folge: 16 Minuten erregte Diskussionsbeiträge von der Bank der Gäste.
Als es endlich weiter ging, sicherte Fischer mit seinem Treffer den 5:4-Sieg für den HCL, gegen den Bad Aibling aber sofort schriftlich Protest einlegte.

Auf so knappe und dramatische Situationen will man sich im Spitzenspiel vor eigenem Publikum am Freitag (20 Uhr) gegen Bad Wörishofen gar nicht mehr einlassen, wenn es nach Alex Wedl geht. Wer auf Landsberger Seite zum Einsatz kommen wird, ist noch nicht sicher.
"Bei einigen hat die Trainingsbeteiligung in letzter Zeit zu wünschen übrig gelassen, wir haben aber Optionen zu wechseln." Sicher sei auf jeden Fall, dass Markus Rohde im Sturm zur Verfügung steht; auch Wedl selbst will wieder spielen. Bei der Partie in Schongau hatte er sich einen Halswirbel ausgerenkt und vermutlich eine Rippe angebrochen, "aber bis Freitag wird's wohl wieder gehen". Immerhin hat man mit dem Tabellenführer im Derby noch eine Rechnung offen. "Die haben uns die letzten Jahre genügend geärgert, damit muss jetzt mal Schluss sein."

 
 
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