Dorfen – „Spitzenreiter, Spitzenreiter..“ hallte es nach der Schlusssirene von den Rängen – die Fans sind schließlich per Smartphone immer auf dem laufenden. Wenns läuft, dann läufts und dann gewinnt man auch nach einer Zitterpartie im Schlussdrittel mit 5:3 (4:0, 0:1, 1:2) gegen die Germering Wanderers! Ein starkes erstes Drittel reichte dem ESC Dorfen somit zur Übernahme der Tabellenspitze, nachdem Höchstadt in Geretsried 4:5 verlor.
Die Eispiraten waren sofort auf Betriebstemperatur mit der ersten richtig guten Einschussmöglichkeit für Ernst Findeis nach 35 Sekunden. Bei seinem ersten Einsatz wurde Lukas Miculka von seinem früheren Sturmpartner Tobias Feilmeier unfair mit dem stock traktiert. Fünf Sekunden saß der Sohn des Germeringer und Ex-Dorfener Trainers in der Box als Verteidiger Tobias Fengler zum 1:0 und 100. Saisontreffer des ESC traf. Es ging im Einbahnverkehr in Richtung des 19-jährigen Tschechen Martin Hauser im weiter. Einmal zögerte Trevor Hills – das Tor war frei - etwas zu lang und der Keeper konnte abwehren. 40 Sekunden später ließ sich der US-Boy nicht mehr lange bitten und es stand 2:0. Wenn das Duo Miculka/Hills ins Rollen kommt, scheppert es meistens und so war es auch bei den Treffern Nr. 3 und 4 durch den tschechischen Topscorer.
Unschön endete dieses Drittel. 9 Sekunden vor der Sirene durfte Germerings tschechischer Verteidiger Jaroslav Sarsok vorzeitig zum Duschen gehen. In Überzahl hatte er vor dem ESC-Tor Florian Brenninger mit einem Stockschlag gefällt. Mit 4 gegen 4 ging es nach der Pause zunächst weiter. Durch eine Miculka-Strafzeit blieben von dem „Fünfer“ gegen die Wanderers nur zwei Minuten in Überzahl. Die verpuffte und die Gäste wurden in einem zerfahrenen zweiten Spielabschnitt immer ebenbürtiger. Die Eispiraten nützten ihre weniger werdenden Möglichkeiten, wie etwa die allein auf Hauser fahrenden Hills und Fl. Brenninger sowie Findeis nicht. In Unterzahl scheiterte Germerings Reichel noch am Pfosten und die Gäste wurden zunehmend gefährlicher, wie etwa der Ex-Dorfener Fischer. Nach 34 Minuten war es soweit: einen Konter mit 3 gegen 1 schloss Matthias Götz zum 1:4 ab. Als sich Alexander Rauscher wie eine Klette an den davoneilenden Becker hängte, gab es einen Penalty. Feilmeier fand mit dem in Yeingst seinen Meister.
Die Eispiraten brachte auch die zweite Pause nicht in die Spur zurück. Zudem handelten sie sich eine doppelte Unterzahl ein. Eine weitere Strafe war schon angezeigt und dies nützte Nico Rossi zu Germerings 2:4. Es ging also trotz des Gegentreffers für die Eispiraten zu dritt weiter und Daniel Kress, noch ein Ex-ESCler, traf zum 3:4. Ein scheinbar in sicheren Bahnen laufendes Spiel schien für den ESC in Gefahr zu geraten. Wie eine Erlösung fiel da der Treffer zum 5:3, nach langem Leerlauf aus dem schönsten Spielzug über Hills. Die Partie war längst zu einem offenen Schlagabtausch geworden und die Eispiraten brachten, wenn auch mit Zittern und viel Mühe, den Sieg gegen nie aufsteckende Wanderers über die Zeit
Statistik: 1:0 (2.) Fengler (Fl. Brenninger, Miculka / 5-4), 2:0 (8.) Hills (Fl. Brenninger, Miculka), 3:0 (11.) Miculka (Hills, Fl. Brenninger), 4:0 (14.) Miculka (Hills, Fl. Brenninger), 4:1 (34.) Götz (Reichel), 4:2 (45.) N. Rossi (6-3), 4:3(46.) Kreß (46. (Götz, Köllner / 5-3), 5:3 (51.) Fl. Brenninger (Hills); HSR: Manuel Vorgeitz; LSR: Denise Ott, Maximilian Riedl; Strafminuten: ESC 10 / EVG 10 + 5 + 20; Zuschauer: 230 |