Dorfen – Der Tabellenzweite gegen den Ersten – der Bayernligagipfel bot den fast 500 Zuschauern mit jeder Menge Treffern, umstrittenen Schiedsrichterentscheidungen und oft genug ausflippenden Fans wirklich alles. Die Eispiraten wurden bei der 5:12 (2:4, 3:4,0:4) - Niederlage aber um einige Treffer zu hoch geschlagen. Hauptschiedsrichter Christoph Ober bekam nach dem Spiel auch noch eine Bierdusche ab. So etwas ist durch nichts zu entschuldigen und sollte vom ESC, der am Ende der Bestrafte sein wird, einfach zu verhindern sein.
Eiskalt erwischt wurden die Eispiraten denn nach nur 38 gespielten Sekunden traf Ales Kreuzer für Höchstadt und das war noch nicht alles an frühen Nackenschlägen. Der ESC kassierte früh die erste Strafzeit und trotzdem bot sich die Riesenmöglichkeit zum Ausgleich, aber bei seinem Break wurde Trevor Hills im Abschluss soweit gestört, dass HEC-Gaolie Schnierstein abwehren konnte. Im Gegenzug, die Hälfte seiner Strafe hatte Sandro Schroepfer abgesessen, fand ein Querpass von Kreuzer über Verteidiger Waldhausen den Weg ins ESC-Tor – absolvierte Spielzeit 3.01. Es kam noch dicker: Vitalij Aab legte bei der nächsten Hinausstellung gegen Dorfen die Zusatzstrafe zum 3:0 drauf – Spielzeit 4.25! ESC-Coach John Samanski nahm eine Auszeit und in der Folge kochten abwechselnd die Fanseelen beider Lager über. Als Lukas Miculka dem abhebenden HEC-Verteidiger Babinsky noch ausweichen konnte, verletzte sich dieser ganz unglücklich, blieb regungslos liegen, musste auf der Trage raus gebracht werden und rund 150 Höchstadter Fans flippten aus. Nur einer blieb cool – Schiri Christoph Ober und dies war in der Folge oft genug nötig.
Verteidiger Johannes Kroner gelang nach 10 Minuten der erste ESC-Treffer, aber die Gäste kontrollierten weiter die Partie. Und sie bekamen mit Verspätung ihren vierten Treffer zugesprochen, nachdem der von Kreuzer abgefeuerte Puck von der Latte Richtung Torlinie runterging und die Schiris erst nach dem Dorfener Gegenangriff zu dieser sehr umstrittenen Entscheidung kamen. Wenig später wurde eine Dorfener Treffer wegen vorangegangenen Fouls nicht gegeben. Dann blieb Höchstatds Tratz liegen. Er war eindeutig nicht gefoult worden, aber nicht alle sahen dies so. Der in Unterzahl gefoulte Florian Brenninger verwandelte 36 Sekunden vor der Pause seinen Penalty zum 2:4. Als dann Höchstadts Urban sich scheinbar schwer verletzt krümmte und die einzige Strafzeit ein Zehner gegen den reklamierenden Alligator Andre Lenk war, war im Dorfener Hexenkessel zum Glück gleich Pause.
Nach der ging es einem Spitzenspiel würdig weiter. Unnachahmlich verlud Miculka Höchstadts Keeper Schnierstein zum 3:4 (26. Min.). Höchstadt antwortete prompt durch Michal Petrak zum 5:3. Der ESC war aber jetzt im Spiel. Ernst Findeis jagte einen Hammer zum 4:5 in die Maschen und Miculka setzte die Show allein davonziehend zum 5:5 fort. Strafzeiten brachten jetzt die Eispiraten auf die Verliererstraße und daran setzte bei der Pressekonferenz neben dem sehr fragwürdigen vierten Gegentreffer ESC-Coach John Samanski seine Kritik an. Seiner Ansicht nach waren von den folgenden fünf Zweiern bis zur Pause einige sehr überzogen und Höchstatd nütze die numerischen Vorteile im Stile eines Klasseteams eiskalt aus. Mit zwei Mann mehr brachte Aab (34.) den HEC 6:5 in Front und auch beim 7:5 durch Kreuzer (38.) war der ESC ein Mann weniger. Als Fl. Brenninger von A. Lenk abgeräumt wurde, gab es nur für seinen reklamierenden Bruder Tobi 2 Strafminuten und den nächsten Gegentreffer durch Petrak 39 Sekunden vor der Pause.
Diese drei Gegentreffer in den letzten 7 Minuten schienen die Eispiraten in der Pause doch nicht ganz verdaut zu haben. Die technisch sehr beschlagenen Gäste trafen auch zur rechten Zeit zum 9:5 durch Thilo Grau (45.). Und ESC-Strafzeiten nützten sie weiter gnadenlos aus wie zum 10:5 durch Petrak (49.). Die Partie war natürlich gelaufen und Oleg Seibel legte den 11. HEC-Treffer nach. Das Dutzend voll machte Thomas Urban 5 Minuten vor Schluss.
Statistik 0:1 (1.) Kreuzer (Mikesz), 0:2 (4.) Kreuzer (5-4); 0:3 (5.) Aab (Jun, Kreuzer / 5-4); 1:3 (10.) Kroner (Fl. Brenninger), 1:4 (13.) Kreuzer (Jun), 2:4 (20.) Fl. Brenninger (Penalty / 4-5), 3:4 (26.) miculka (Mayer, Waldhausen), 3:5 (26.) Petrak (Tratz), 4:5 (27.) Findeis (T. Brenninger), 5:5 (30.) Mikculka (Mayer), 5:6 (34.) Aab (Petrak, Vojcak / 5-3), 5:7 (38.) Kreuzer (Petrak, Vojcak / 5-4), 5:8 (40.) Petrak (Vojcak / 5-4), 5:9 (45.) Grau (Seibel, Seelmann), 5:10 (49.) Petrak (Vojcak, Aab / 5-4), 5:11 (52.) Seibel (Seelmann), 5:12 (55.) Urban (Roth, L.Lenk); HSR: Christoph Ober; LSR: Alexander Karl, Pascal Weiner; Strafminuten: ESC 24 + 10 (Miculka) / HEC 10 + 10 (A. Lenk) + 10 (L. Lenk); Zuschauer: 450 |