Die Eishockey-Bayernligapartie zwischen den Erding Gladiators und dem ESC Dorfen am Freitagabend in der Erdinger Eissporthalle bot alles, was zu einem Derby gehört: Spannung, Kampf, Raufereien, Strafzeiten und Tore.
Prächtige Stimmung herrschte schon vor dem Anpfiff unter den rund 1000 Zuschauern in der Erdinger Eissporthalle. Am Ende war die Stimmung zumindest bei den Gladiators-Fans nicht mehr so gut, denn die Eispiraten hatten 4:3 (2:1, 0:1, 2:1) gewonnen. Mit entscheidend waren die Strafen. Während Dorfen mit 28 Minuten relativ glimpflich davonkam, kassierten die Gastgeber 94 Minuten.
Wie erwartet waren einige der zuletzt verletzten Spieler pünktlich zum Derby zurück. So standen bei den Gladiators Timo Borrmann, Stephan Hiendlmeyer, Philipp Spindler und Philipp Michl wieder auf dem Eis, bei Dorfen waren Kevin Yeingst und Andreas Attenberger zurück im Kader. Letzterer bereitete nach knapp fünf Minuten nach einem schnellen Konter das 1:0 für Dorfen vor, Torschütze war Sandro Schroepfer. Die Erdinger schlugen in der 10. Minute durch Florian Zimmermann im Powerplay zum 1:1 zurück, aber nur drei Minuten danach lagen die Eispiraten wieder vorne. Gerade als Erding nach einer Strafzeit wieder komplett war, spazierte Lukas Miculka durch die Abwehr der Gastgeber und ließ Torwart Jonas Steinmann keine Chance (13.).
Dann ging es auf dem Eis richtig rund. Rudi Lorenz schnappte sich bei einer unübersichtlichen Situation ESC-Kapitän Attenberger und gewann den Faustkampf klar nach Punkten. Allerdings erhielt der Erdinger zur normalen Strafzeit auch noch eine zehnminütige Disziplinarstrafe dazu, weil er die Handschuhe ausgezogen hatte. Wenig später gab es die nächsten Handgreiflichkeiten – und die nächsten Strafen.
Hitzig ging es im zweiten Drittel weiter. Nach dem 2:2 durch Alex Gantschnig im Powerplay handelte sich Timo Borrmann nach einem üblen Check eine 5?+?Spieldauerstrafe ein. In den fünf Minuten Überzahl machten die Eispiraten zwar mächtig Druck, scheiterten aber immer wieder an Torwart Jonas Steinmann.
Im Schlussdrittel bekamen die Zuschauer dann von Dorfens Miculka einen Beweis seiner Extraklasse. Der Tscheche, der diesmal ausgesprochen diszipliniert agierte, schloss eine feine Einzelleistung mit einem tollen Tor zum 3:2 für die Eispiraten ab (48.). Wenig später schwächten sich die Erdinger erneut, diesmal kassierte Gantschnig eine 5+Spieldauerstrafe und musste vorzeitig zum Duschen. Danach marschierten noch weitere Erdinger auf die Strafbank. Mit zwei Mann mehr erhöhten die Eispiraten durch Miculka auf 4:2 (53.).
Noch einmal keimte bei den Gladiators Hoffnung auf, als Marco Deubler einen Lorenz-Schuss im Powerplay zum 3:4 abfälschte (56.). Doch die Eispiraten brachten den Erfolg über die Zeit.
Statistik: Tore:0:1 (5.) Schroepfer (Attenberger), 1:1 (10.) Zimmermann (Lorenz, Bernhardt/5-4), 1:2 (13.) Miculka, 2:2 (26.) Gantschnig (Schwarz/5-4), 2:3 (48.) Miculka, 2:4 (53.) Miculka (Waldhausen, Kroner/5-3), 3:4 (56.) Deubler (Lorenz/5-3) Zuschauer: 1300 HSR:Michael Kees Strafminuten:Erding 24 + 10 (Lorenz) + 10 (Zimmermann) + 5 + Spieldauer (Borrmann) + 5 + Spieldauer (Gantschnig), Dorfen 18 + 10 (Waldhausen). |