Moosburgs Coach Dimitri Startschew ist dieser Tage nicht zu beneiden. Auch am Sonntag in Geretsried musste er aufgrund der immer länger werdenden Ausfallliste improvisieren, konnte die zweite 3:7 (1:1, 2:3, 0:3)-Pleite innerhalb von 48 Stunden aber nicht verhindern. Mit drei Punkten aus sechs Spielen bleibt der EVM damit im Tabellenkeller der Bayernliga.
Während die Geretsrieder den Spielberichtsbogen mit 22 Akteuren voll ausnutzten, klaffte auf Moosburger Seite ein Loch: Nur 16 Namen waren da zu lesen. Das Hauptproblem lag im Angriff: Nach der Sperre von Daniel Schander und der Nacken-Verletzung von Patrice Dlugos konnten die Grün-Gelben nur noch sieben Stürmer aufbieten. Da blieb Startschew nichts anderes übrig, als auf die Offensivqualitäten der jungen Verteidiger Philipp Ujcik, Julian Fink und Artur Schwarz zu hoffen. Zwei Drittel lang hielt die Moosburger Rumpftruppe mit den laufstarken vier Blöcken der Gastgeber ganz gut mit. Auch wenn die Riverrats mehr Spielanteile hatten, brachte Tobias Hanöffner den EVM nach sieben Minuten bei 5:4 in Führung. Doch noch vor dem ersten Wechsel gelang den Gastgebern der Ausgleich. Gleich nach Wiederanpfiff nahm der Geretsrieder Druck weiter zu – und als Thomas Hingel erneut hinter sich greifen musste (23.), war die Dominanz des ESC erstmals auch auf der Anzeigetafel abzulesen. Doch die Moosburger gaben sich nicht so leicht geschlagen: So setzte der unermüdlich rackernde Josef Kankovsky zunächst Oliver Wawrotzki in Szene, der zum 2:2 ausglich (32.) – und keine zwei Minuten später bediente er Jakob Killermann, der die Scheibe nur noch über die Linie drücken musste. Aber die Freude über die erneute Führung hielt nur 90 Sekunden: Der abermalige Ausgleich war allerdings höchst umstritten. Neben Keeper Hingel hatten auch zahlreiche Zuschauer die Scheibe nicht im Kasten gesehen. Und während sich die Moosburger Spieler noch echauffierten, nutzte Geretsried die Unordnung und markierte unmittelbar nach dem Wiederanpfiff das 4:3. Von diesem Schock erholte sich der EVM bis zum Schluss nicht mehr. Im letzten Drittel nutzten die Hausherren das erste sich bietende Powerplay und erhöhten auf auf 5:3. Wie wenig danach noch vom Gast kam, zeigen die Riverrats-Treffer sechs und sieben. Beide fielen, als Moosburg einen Mann mehr auf dem Eis hatte. Als negatives I-Tüpfelchen musste Trainer Startschew in der Schlussphase einen weiteren personellen Rückschlag hinnehmen: Routinier Tobias Hanöffner verließ mit einer Ellbogenverletzung vorzeitig das Eis.
0:1 (6:53) Hanöffner (5-4; Michel), 1:1 (13:58) Jorde (Rizzo Lauer), 2:1 (22:21) Köhler (Hüsken), 2:2 (31:57) Wawrotzki (Kankovsky), 2:3 (33:27) Killermann (Kankovsky, Wawrotzki), 3:3 (35:02) Rizzo (Morczinietz, Fuchs), 4:3 (35:09) Horváth (Merl), 5:3 (46:50) Meierl (5-4; Jorde, May), 6:3 (51:46) Merl (4-5; Horváth), 7:3 (56:41) Tauber (4-5; Horváth, Zvonik). Strafminuten: 16/10+10 (Lenczyk). Zuschauer: 314. Aufstellung: Hingel, Probst; Ujcik, Jeske, Fink, Krämmer, Steiger, Lenczyk, Schwarz; Wawrotzki, Kankovsky, Hanöffner, Asen, Killermann, Michel, Möhle.
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