Für die knapp 700 Zuschauer war es perfekte Freitagabend-Unterhaltung – und auch die gastgebenden Erdinger konnten am Ende jubeln. Der ersatzgeschwächte EVM hingegen stand trotz einiger starker Phasen nach der 5:11 (2:4, 2:4, 1:3)-Niederlage als der große Verlierer da. Was auch daran lag, dass zwei weitere Spieler vorzeitig verletzt vom Eis mussten – und Coach Dimitri Startschew einen Tag später seinen Job los war.
Dabei legten die Moosburger abermals eine richtig gute Anfangsphase hin: Die ersten fünf Minuten waren Einbahnstraßen-Eishockey auf das Gladiators-Gehäuse. Und es wäre deutlich mehr drin gewesen als Patrice Dlugos’ 0:1 (4.) direkt nach einem Bully. Doch kurz darauf bot sich den Hausherren in Überzahl die Gelegenheit auszugleichen – die auch prompt genutzt wurde. Keine zwei Minuten später gelang ihnen sogar die schmeichelhafte Führung, die Jakob Killermann aber kurz drauf wieder egalisierte. Der EVM war auch in der Folge mindestens ebenbürtig, leistete sich aber einen krassen Wechselfehler, den Erding ebenso bestrafte wie einen Stellungsfehler in der Defensive: So hieß es nach 20 Minuten 4:2. Mit demselben Ergebnis endete der zweite Durchgang. Da allerdings gaben die Gastgeber ganz klar den Ton an. Trotzdem sorgte Moosburgs Neuzugang Martin Dürr mit einem feinen Solo für den schönsten Treffer des Abends (26.). Auch David Michel (30.) netzte für die Gäste ein – wodurch man zwischenzeitlich immerhin auf zwei Tore herankam. Nach einem Doppelschlag der Gladiators (33./34.) stand es jedoch 8:4 – die Vorentscheidung. Trainer Dimitri Startschew hatte derweil an anderen Fronten zu kämpfen: Angreifer Max Retzer musste nach einem unglücklichen Check mit leichter Gehirnerschütterung und Prellungen ins Krankenhaus (ist inwischen aber schon wieder daheim) und auch Abwehrchef Kevin Steiger konnte wegen Leistenproblemen das letzte Drittel nicht mehr bestreiten. So musste Startschew umstellen und warf Youngster Michael Herrmann als vierten Verteidiger ins kalte BEL-Wasser. Der machte seinen Job sehr ordentlich. Doch das Moosburger Notaufgebot (knapp zweieinhalb Blöcke) war in den letzten 20 Minuten auf verlorenem Posten und fing sich noch drei weitere Tore ein. David Michel gelang immerhin der fünfte Gäste-Treffer. Am Samstag trennte sich der EVM dann nach einem langen Gespräch und in beiderseitigem Einvernehmen von Trainer Dimitri Startschew. Man müsse, wie es seitens des Vorstands hieß, den aktuellen Abwärtstrend bis zu den Playdowns stoppen und wolle auch ein Zeichen in Richtung Mannschaft setzen. Übergangsweise übernahmen Kapitän Patrice Dlugos (auf dem Eis) und Ex-Vorstand Hans Eder (an der Bande) die Verantwortung fürs Team.
Tore: 0:1 (3:11) Dlugos, 1:1 (5:18) Deubler (5-4; Poetzel, Mitternacht), 2:1 (6:56) Michl (Borrmann, Deubler), 2:2 (8:23) Killermann (Asen), 3:2 (10:55) Spindler (Zimmermann, Krzizok), 4:2 (17:52) Zimmermann (Poetzel, Bernhardt), 5:2 (22:44) Pfeiffer (Deubler, Mühlbauer), 5:3 (25:07) Dürr, 6:3 (27:35) Krämmer (Michl, Borrmann), 6:4 (29:15) Michel (Asen, Krämmer), 7:4 (33:47) Poetzel (Schwarz, Steinmann), 8:4 (34:35) Zimmermann (Krzizok, Spindler), 8:5 (49:03) Michel, 9:5 (50:16) Jeske (5-4; Schwarz, Borrmann), 10:5 (50:46) Krämmer (Michl, Schwarz), 11:5 (54:14) Mitternacht (Borrmann, Michl). Strafminuten: 8/10. Zuschauer: 694. Aufstellung: Hingel, Probst (ab 47.); Krämmer, Steiger, Hanöffner, Loidl, Herrmann M.; Dürr, Schander, Dlugos, Asen, Killermann, Retzer, Michel, Möhle, Kankovsky.
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