Der ERSC Amberg zeigt in Haßfurt ein gutes Spiel, liegt im Schlussdrittel mit zwei Toren im Vorsprung. Dann nutzen die Gastgeber eine Spieldauerstrafe gegen die Löwen um die Partie zu drehen und machen 14 Sekunden vor dem Ende mit einem Schuss ins verwaiste ERSC-Tor den Sack zu. Die Amberger treiben jetzt das Feld der Bayernliga-Qualifikation in der Tabelle vor sich her.
Mit 8:6 für die Hawks verlief die Partie torreich und aus Amberger Sicht – wieder einmal – äußerst unglücklich. Gesprächsstoff gab es hinterher ausreichend. Zum einen die Spieldauerstrafe für ERSC-Verteidiger Benjamin Frank, die zu den vorentscheidenden Treffern der Gastgeber führte. Wegen eines Kniechecks an sich berechtigt, allerdings in einer Szene, die grundsätzlich – in diesem Fall aus Amberger Sicht – und immer konträr beurteilt werden kann. Keinerlei Zweifel gab es dagegen an der Matchstrafe für den Haßfurter Max Hildenbrand für dessen üble Tätlichkeit an Löwenstürmer Andreas Hampl. Der wurde von seinem Gegenspieler „mit dem Schläger bewusst gegen den seitlichen Halsbereich geschlagen“, wie es wörtlich im offiziellen Zusatzbericht der Schiedsrichter lautet. Leider war auch für Hampl die Partie ab diesem Zeitpunkt beendet. Ein unrühmlicher negativer Höhepunkt für eine Partie, in der beide Teams sehr offensiv agierten und den Zuschauern viel Abwechslung boten – und zwar vom Anfangs-Bully weg, denn bereits nach 13 Sekunden hatte Michael Breyer die Gastgeber in Führung gebracht. Frank gelang der Ausgleich in einem – in letzter Zeit eher seltenen – gelungenen ERSC-Powerplay. Das beste Beispiel für den offenen Schlagabtausch lieferte die Schlussphase des Drittels. Dem 2:1 der Hawks durch Hildenbrand ließen die Löwen im Abstand von 90 und 47 Sekunden ihre Treffer durch Hampl und Dan Heilman zur Amberger 3:2-Führung folgen. Ebenso abwechslungsreich begann auch der Mittelabschnitt, zunächst mit Möglichkeiten für Bernhard Keil und Felix Köbele zum Ausbau des Löwenvorsprungs, ehe Michal Babkovic – dem überragenden Akteur auf dem Eis – das 3:3 gelang. Wiederum dauerte es keine Minute, ehe Köbele mit einem Schuss in den Torwinkel auf 3:4 stellte. Beide Torjäger – Babkovic und Köbele – trafen in den Schlusssekunden des Drittels noch jeweils für ihre Farben zum 4:5, dazwischen lag die Tätlichkeit an Hampl. Amberg konnte aus der Matchstrafe der Gastgeber kein Kapital schlagen, da gleichzeitig selbst zwei Löwenspieler auf die Strafbank mussten. Auch den Schlussabschnitt begann der ERSC deshalb in Unterzahl, aber mit einem Mann weniger auf dem Eis baute Simon Bogner die Amberger Führung auf 4:6 aus. Dann folgte der Ausschluss von Frank und Haßfurt nutzte die Gelegenheit der Überzahl um binnen 103 Sekunden die Partie zu drehen. In der verbleibenden Zeit setzten die Löwen den Gegner enorm unter Druck, standen mehrfach kurz vor dem Ausgleich. Dann nahm ERSC-Coach Dirk Salinger seinen Torhüter Lukas Stolz – der an den Gegentoren schuldlos blieb – zu Gunsten eines Feldspielers vom Eis und der Haßfurter Topscorer Jakub Sramek – diesmal im Schatten seines Sturmpartners Babkovic – traf ins leere Löwen-Tor. ESC Haßfurt – ERSC Amberg 8:6 (2:3,2:2,4:1) Tore: 1:0 (1.) Breyer (Babkovic), 1:1 (7.) Frank (Köbele/5-4), 2:1 (16.) Hildenbrand (Hora, Sramek/4-4), 2:2 (17.) Hampl (Köbele, Schreier), 2:3 (18.) Heilman (Hampl), 3:3 (28.) Babkovic (Franek), 3:4 (29.) Köbele (Heilman, Schreier), 4:4 (39.) Babkovic (Sramek, Hora/4-3), 4:5 (40.) Köbele (Heilman), 4:6 (43.) Bogner (Schreier/4-5), 5:6 (48.) Hora (5-4), 6:6 (49.) Breyer (Hora/5-4), 7:6 (50.) Babkovic, 8:6 (60.) Sramek (4-6/Empty Net). Strafen: Haßfurt 15 + Matchstrafe (Max Hildenbrand), Amberg 25 + Spieldauer (Benjamin Frank). Schiedsrichter: Wittmann, Ott, Walter Zuschauer: 335 (davon ca. 60 Amberg) |