Der ERSC Amberg setzt seine Serie der starken Heimauftritte fort. Auch die ambitionierten Schweinfurter Mighty Dogs mussten das zur Kenntnis nehmen, hatten trotz fünf Kontingentspielern keine reelle Chance, den 4:1-Erfolg der Löwen in einer temporeichen Partie zu verhindern. Deren Coach Dirk Salinger war dann auch zurecht zufrieden mit der Vorstellung seiner Schützlinge: „Da hat alles gepasst, in jeder Reihe“. Dabei musste der Rudel-Häuptling etwas improvisieren, nachdem zu dem gesperrten Benjamin Frank auch noch Verteidigerkollege Thomas Schreier erkrankt ausfiel und Daniel Troglauer in der U19 eingesetzt wurde. Die neuformierten Blöcke gefielen aber allesamt: Dominik Schopper passte gut zu Florian Bartels und Felix Köbele. Vor allem aber Dan Heilman mit Bernhard Keil und Matti Swadzba stellten mit ihrem schnörkellosen Spiel die Gästeabwehr immer wieder vor Probleme. Dazu setzten auch Sebastian Aukofer mit David Rybka zusammen mit Philipp Dürr und Kirill Groz wichtige Akzente. Letzterer half nach einer Spieldauerstrafe für Christoph Schönberger auch ansatzlos in der dezimierten Abwehr mit aus, und für die hatte Salinger ein besonderes Lob: „Die mussten das ganze Spiel Doppelschichten fahren und haben das prima hingekriegt“.
Die knapp 500 Zuschauer, darunter etwa 100 aus Schweinfurt, wussten schon früh, was sie zu erwarten hatten. Nach 35 Sekunden hatten beide Seiten schon gute Chancen erarbeitet und in dem Rhythmus ging es weiter. 100 Sekunden waren gespielt, da jubelte der Löwen-Fanblock. Beim 1:0 durch Simon Bogner war schon die Vorarbeit durch Heilman und Swadzba ein Zuckerstück. Danach glichen sich die Spielanteile aus, aber durch das sehr gute Forechecking wirkten die Gastgeber effektiver. Dies blieb im gesamten Anfangsdrittel so. Das 2:0 durch Keil gelang den Löwen sogar in Unterzahl und zeigte Wirkung bei den Gästen, bei denen vieles Stückwerk blieb. Konsequenter da schon die Amberger, die durch einen Alleingang von Aukofer auf 3:0 erhöhten – ein verdienter Pausenstand. Zum Mittelabschnitt begann Schweinfurt mit größerer körperlicher Präsenz und deren üblicher Taktik: Schießen bei jeder Gelegenheit und aus allen Lagen. Das war allerdings nur bedingt gefährlich, denn bei freier Sicht war Oli Engmann im Amberger Tor nicht zu bezwingen und die (Einzel-)Aktionen der Gäste schienen nicht wirklich einfallsreich. Da musste für den Anschlusstreffer der Mighty Dogs schon der Zufall aushelfen, den der Tscheche Marek Probst ausnutzte und zum 3:1 hinter die Linie stocherte. Geändert hat das am Spielverlauf aber nichts. In den Schlussminuten verpassten Köbele, Bartels und Swadzba Chancen zum Ausbau der Führung. Im Schlussdrittel versuchten die Gastgeber mit ihren Kräften richtig zu haushalten, „verwalteten“ deshalb etwas die Begegnung. Größter Aufreger war zunächst eine Meinungsverschiedenheit zwischen Schönberger und Gästestürmer Jonas Manger, die – weil mit Fäusten ausgetragen - für beide mit einer Spieldauerstrafe durch das überzeugende Unparteiischen-Trio und frühzeitigem Duschen endete. Schweinfurt war stets bemüht, Druck aufzubauen, aber die Löwen waren mit ihren seltener werdenden Kontern schon wesentlich gefährlicher. Und hinten ließ Engmann aber auch gar nichts mehr anbrennen, raubte mit seinen Reflexen und der stoischen Ruhe den Gästen den letzten Nerv – und war schließlich auch der Ausgangspunkt zur endgültigen Entscheidung. Nach einer weiteren Parade leitete er die Scheibe weiter auf Swadzba und dessen Vorlage nagelte Keil in den Winkel zum 4:1. Damit war die Messe gelesen, denn Amberg brauchte und Schweinfurt konnte nicht mehr tun. ERSC Amberg – ERV Schweinfurt 4:1 (3:0,0:1,1:0) Tore: 1:0 (2.) Bogner (Heilman, Swadzba), 2:0 (11.) Keil (Salinger/4-5), 3:0 (17.) Aukofer (Salinger), 3:1 (36.) Proks (Knaup), 4:1 (53.) Keil (Swadzba, Engmann). Strafen: Amberg 21 Minuten + Spieldauer (Schönberger), Schweinfurt 21 + Spieldauer (Manger). Schiedsrichter: Sperl, Gigler, Roidl Zuschauer: 501 |