Zweiter Akt im Doppel-Heimspielwochenende. Nach dem erkämpften Sieg gegen Bad Kissingen wollte sich der ESC die nächsten Punkte sichern, doch mit dem TSV Peissenberg war ein starker Gegner zu Gast. In der Vorbereitung setzte es bei den Eishackler eine 8:0 Klatsche, die Männer von Ludwig Andrä und Andreas Dornbach waren gewarnt.
Bedingt durch zwei frühe Strafzeiten, spielte sich das Geschehen in den ersten 10 Minuten fast ausschließlich vor dem Tor von Martin Morczinietz ab. Mit etwas Glück (vor der Linie gerettet, Pfosten) und einigen guten Paraden, überstanden die Rats diese Druckphase unbeschadet. Mit Jorde und Horvath wanderten anschließend zwei ESC-Spieler gleichzeitig in die Kühlbox, doch wieder hielt die Abwehr dem Peissenberger Dauerbeschuss stand. Nach vorne ging nicht viel, durch die vielen Strafzeiten sahen die Zuschauer im Heinz-Schneider Eisstadion ein ziemlich zerfahrenes Spiel.
Weg von der Kühlbox, rein in das Tor vom TSV Peissenberg, so die Devise für den zweiten Spielabschnitt. Der Plan ging zunächst auf. In Überzahl fasste sich Ondrej Horvath auf halblinker Position vor Felix Barth ein Herz und versenkte die Scheibe unhaltbar im Kreuzeck (26.). Wieder war es die erste Reihe die nachlegen konnte, Torschütze diesmal Klaus Berger. Ein TSV-Verteidiger rutschte direkt hinter dem Tor aus, Stefano Rizzo schaltete am schnellsten und bediente Berger, der mit einem Schuss ins kurze Eck auf 2:0 erhöhen konnte (29.). Peissenberg meldete sich mit einem Unterzahltreffer von Novak zurück (31.), es entwickelte sich ein heißer Fight. Das Tor gab den Gästen gehörig Auftrieb, der Druck auf die ESC-Abwehr wurde wieder größer. Apropos Abwehr: Diese wurde personell immer mehr dezimiert. Nino Poch ist schon länger verletzt, zusätzlich meldete sich Dominic Fuchs vor dem Spiel anschlagen ab. Während der Partie mussten zudem Bernhard Jorde sowie Michi Wiedenbauer vorzeitig aufhören, so dass am Ende nur noch vier Verteidiger übrig waren.
Die Eishackler zogen ihr Powereishockey auch im Schlussdrittel weiter durch und erspielten sich zahlreiche Chancen. Nur verwerten konnte sie zunächst keiner, denn entweder war Martin Morczinietz im Weg oder man scheiterte am eigenen Unvermögen. Deutlich effektiver zeigten sich die Rats und wieder war es Ondrej Horvath in Überzahl. Nach einem Schuss über das Tor reagierte er blitzschnell und beförderte den Rebound zum 3:1 hinter Felix Barth (50.). Freilich nicht die Vorentscheidung, viel zu stark präsentierten sich die Gäste bisher. Estermaier verkürzte auch postwendend auf 3:2 (51.) und es kam noch schlimmer, denn wieder knapp eine Minute später erzielte Höfler den Ausgleich (52.). Nun ging es Schlag auf Schlag, diesmal hatten die Rats eine gute Antwort. Michi Hölzl packte hinter dem Tor tief in die Trickkiste, benutzte Felix Barth als Bande und brachte die Rats wieder in Führung (52.). Ebenso gut die Antwort der Eishackler, Martin Andrä zielte ganz genau und plötzlich war das Match wieder ausgeglichen (53.). Die Torflut wollte einfach nicht aufhören, beide Verteidigungsreihen schwammen gewaltig. Es kam wie es kommen musste, die Eishackler gingen knapp fünf Minuten vor Schluss erstmalig in Führung. Eichberger verwertete die mustergültige Vorlage von Höfler zum 4:5 (55.) und brachte sein Team auf die Siegerstraße. Die Rats versuchten nochmal alles aber auch mit dem 6. Feldspieler sollte es nicht mehr klappen, Peissenberg brachte den knappen Vorsprung über die Zeit.
Fazit: Der ESC verliert das Tor-Roulette im letzten Drittel, kann sich aber eigentlich nicht viel vorwerfen. Die Eishackler präsentierten sich erwartet stark und stehen am Ende zwar glücklich, aber nicht unverdient als Sieger fest. Nun soll am Freitag ausgerechnet in Pegnitz der Knoten auch Auswärts platzen, am Sonntag ist Königsbrunn zu Gast.
11.11.2018 ESC Geretsried – TSV Peissenberg 4:5 (0:0/2:1/2:4)
Tore: Ondrej Horvath (2), Klaus Berger, Michael Hölzl
Beihilfen: Stefano Rizzo (2), Daniel Merl (2), Ondrej Horvath,
Luis Rizzo
Strafen: ESC Geretsried 16 Min. TSV Peissenberg 16 Min.
Zuschauer: 522
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