Eine unglaubliche Partie haben die Erding Gladiators am Sonntagabend bei
den Schweinfurt Mighty Dogs abgeliefert. Nach 0:3- und 3:4-Rückstand gab
es ein 5:4 (0:2, 2:1, 2:1; 1:0) nach Penaltyschießen.
Im Moment kommt es richtig dick für die Erdinger Puckjäger. Dass er auf
Lars Bernhardt, Stefan Groß, Sebastian Lachner, Xaver Magg und Philipp
Spindler verzichten muss, war Gladiators-Trainer Thomas Vogl klar, dann
aber fiel auch noch Martin Dürr aus.
Gut, dass Konstantin Mühlbauer wieder im Team war und auch Alex
Gantschnig sich zu einem Comeback bereit erklärt hatte. Juniorenspieler
Erik Modlmayr trat ebenfalls die Reise mit nach Schweinfurt an, und so
hatte der Coach genau 15 Feldspieler zur Verfügung. Das sollte sich aber
ändern.
Die Gladiators kamen nicht so gut in Schwung, wie noch am Freitag beim
6:1-Erfolg in Geretsried. Da auch die Mighty Dogs den letzten Biss
zunächst vermissen ließen, entwickelte sich eine eher durchschnittliche
Partie. Dann aber durften die Gastgeber jubeln, als Oleg Seibel aus dem
Gewühl heraus den Puck unter die Latte setzte – Erdings Torwart
Christoph Schedlbauer war ohne Chance (14.). Aufregung dann 30 Sekunden
vor Drittelende, als Jeff Murray nach einem Konter auf 2:0 erhöhte.
Allerdings war dem Treffer ein Foul an Lukas Krämmer vorausgegangen –
ein klares Halten des Stocks – was der Schiedsrichter aber nicht
ahndete, sehr zum Unmut der Gäste.
Das zweite Drittel begann wegen eines Lochs im Eis mit rund 15 Minuten
Verspätung. Die Partie wurde jetzt deutlich besser, und besonders wenn
ein Spieler auf der Strafbank saß, wurde es turbulent. So zum Beispiel
in der 26. Minute, als die Gladiators Überzahl hatten, aber Schweinfurts
Domantas Cypas einen Konter zum 3:0 abschloss (26.). Die
Vorentscheidung? Mitnichten. Vier Minuten später zeigten die Erdinger,
dass sie das Penalty-Killing ebenfalls beherrschen. In Unterzahl traf
Jamie Hill nach einem Konter zum 1:3. Und dann klappte bei den
Gladiators auch das Powerplay: Daniel Krzizok verkürzte auf 2:3 (37.).
Nicht mehr dabei war zu diesem Zeitpunkt Verteidiger Bastian Cramer, der
verletzt ausscheiden musste.
Im Schlussdrittel erwischte es dann auch noch Mühlbauer, der nicht mehr
weitermachen konnte. Jetzt wurde es dramatisch. Florian Zimmermann
besorgte das 3:3 (51.), doch nur 44 Sekunden später traf Lukas Fröhlich
zum 4:3 für Schweinfurt. Aber die Gladiators zeigten eine unglaubliche
Moral und kamen noch einmal zurück. In Überzahl wuchtete Rudi Lorenz den
Puck zum 4:4 ins Tor (57.). Nach torloser Verlängerung trafen Hill und
Philipp Michl im Penaltyschießen und sicherten den Zusatzpunkt zum 5:4
für die Gladiators.
Statistik
Tore/Assists: 1:0 (14.) Seibel (Nold, Rabs), 2:0 (20.) Murray, 3:0 (26.)
Cypas (Grüner/4-5), 3:1 (30.) Hill (Michl, Schwarz/4-5), 3:2 (37.)
Krzizok (Michl, Gantschnig/5-4), 3:3 (51.) Zimmermann (Lorenz), 4:3
(52.) Fröhlich (Cypas, Kleider), 4:4 (57.) Lorenz (Waldhausen/5-4), 4:5
(P) Michl – HSR: Florian Gschwendtner – Zuschauer: 600 – Strafminuten:
Schweinfurt 14 + 5 + Spieldauer (Schneider), Erding 14. |