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Wölfe knacken Aufstiegsfavoriten zum zweiten Mal
05.12.2021 - 11:54 - BLL - Landesligen - Allgemein - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Presse ESV Bad Wörishofen
 

Nur fünf Tage nach ihrem Überraschungssieg in Germering standen die Wölfe den Wanderers am Freitag erneut gegenüber. Die Voraussetzungen für die Oberbayern in schwarz-gelb, die klar eine Revanche gegen den EVW als Tabellensechsten im Visier hatten, waren dabei alles andere als ideal, denn aufgrund kurzfristiger Ausfälle reisten die Germeringer Gäste mit lediglich 14 Feldspielern in die Kurstadt. Dafür wechselte Interimscoach sowie Ex-DEL-Spieler Daniel Menge spontan von der Spielerbank wieder aufs Eis und überließ den Trainerposten dem ehemaligen Wanderers-Stürmer Daniel Simm. Auch auf der Wörishofer Spielerbank blieb so mancher Platz leer: Christoph Heckelsmüller, Erik Schönberger, Kilian Weidinger, Felix Gleißner, Fabian Staib und Simon Hassmann mussten krankheits- oder verletzungsbedingt aussetzen. Dafür feierte der erst 21-jährige Stürmer Noah Gaisser, der seine Nachwuchszeit in Kaufbeuren, Buchloe und Landsberg verbrachte und zuletzt für den Bayernligisten EA Schongau auflief, sein Debüt im Wölfe-Trikot.

Entgegen der eher widrigen Umstände auf Germeringer Seite kamen die Wanderers quasi mit Schaum vor dem Mund aus der Kabine und setzten von Beginn an alles daran, die bittere Niederlage vom vergangenen Wochenende wieder wett zu machen. Während die Wölfe selbst eher verhalten, abwartend und defensiv in die Partie starteten, wurden sie von ihren Gästen durch aggressives Forechecking und beeindruckende läuferische Stärke in die Mangel genommen. Erst in der 17. Minute gelang es den Schwarz-gelben allerdings, ihr eindeutiges Chancenplus zu etwas Zählbarem zu verwerten: Im Germeringer Powerplay ließ Marcus Mooseder (Michael Schmidbauer – Louis Kolb)  dem Wörishofer Goalie Ercan Kumru keine Chance und verwandelte einen Nachschuss in den 0:1-Führungstreffer. Kaum 40 Sekunden später machte Dennis Sturm seinem Namen alle Ehre und erzielte auf einen Schlagschuss von Maximilian Raß (Michael Dorfner) hin das 0:2 (18.). Als spielbestimmende Mannschaft nahmen die Germeringer diese Führung absolut verdient mit in die erste Pause.

Trotz des Rückstands kehrten die Wölfe keinesfalls mit hängenden Köpfen auf das Eis zurück. Stattdessen fanden sie dank deutlich besserer Chancen endlich ins Spiel und nahmen das Gästetor vehement unter Beschuss – fest entschlossen, die Partie gegen das Topteam zu drehen. Nach einigen guten Gelegenheiten ließ der erlösende Anschlusstreffer zum 1:2 dennoch bis zur 27. Minute auf sich warten: In Überzahl nahm Patrick Münch (Anton Hanke) einem Germeringer Verteidiger direkt vor dem Tor die Scheibe ab und spielte auf Jos Busch im Slot, der sie per Direktschuss im linken oberen Eck des Gästenetzes platzierte. Auch bei den Wölfen dauerte es keine Minute, bis es ein zweites Mal im gegnerischen Tor klingelte. Dieses Mal war es Max Bittner, der den Puck nach einem geblockten Schuss von Patrick Münch (Alexander Schönberger) aus dem Slot holte und aus einer halben Drehung heraus mit der Rückhand im Winkel versenkte (27.). Trotz des Ausgleichs zum 2:2 ließen die Wanderers jedoch nicht locker und brachten die Wörishofer mit dynamischen Angriffen immer wieder in Bedrängnis. An EVW-Schlussmann Ercan Kumru gab es allerdings kein Vorbeikommen, stattdessen waren es nochmals die Gastgeber, die kurz vor der zweiten Pausensirene den dritten Treffer bejubeln konnten: In doppelter Überzahl schoss David Vycichlo auf einen Pass von Michal Telesz (Michal Horky) den EVW mit 3:2 in Führung (39.) und setzte der moralisch starken Leistung der Wölfe im Mitteldrittel damit die Krone auf.

Zu Beginn des Schlussabschnitts bremsten einige Strafzeiten den Spielfluss auf beiden Seiten, aber selbst als 30 Sekunden lang zwei Wörishofer gleichzeitig auf der Strafbank Platz nehmen mussten, hielten die Wölfe mit einer engagierten Defensive und einem souveränen Goalie ihr Gehäuse sauber. Auch in der Offensive demonstrierten die Wölfe nochmals ihren Kampfgeist: Wie bereits im Hinspiel setzte Alexander Schönberger in der 45. Minute den Schlusspunkt, als er nach starker Vorarbeit von Patrick Münch und Jos Busch den Puck zum 4:2 über die Torlinie schob. Anschließend schien dem dezimierten Kader der Wanderers gegen weiterhin laufbereite Gastgeber verständlicherweise ein wenig die Luft auszugehen. Nachdem auch die Wörishofer in den letzten Spielminuten sicherheitshalber nichts mehr anbrennen ließen, war trotz eines zusätzlichen Germeringer Feldspielers auf dem Eis letztlich nichts mehr am Endstand von 4:2 zu rütteln.

Auch wenn die zweite Begegnung der Oberbayern und Unterallgäuer ganz anders begann als die erste – wohl auch, weil beide Teams ihre Reihen aufgrund der Ausfälle gewaltig umstellen mussten – kämpften sich die Wölfe nach einem zwischenzeitlichen Rückstand zurück und bewiesen damit nicht nur Moral, sondern auch mentale Stärke. Ein spielentscheidendes, starkes Mitteldrittel, ein hervorragender Torhüter und ein konzentriertes sowie diszipliniertes Zusammenspiel wurden mit dem erneuten Sieg gegen ein Topteam und drei weiteren Punkten belohnt. Für die Wörishofer Neuzugänge der letzten Wochen findet Headcoach Markus Kiefl besonders lobende Worte: „Sie haben sich nahtlos ins Team eingefügt und verleihen dem Kader in der Summe mehr Tiefe und Qualität. Trotz all dieser kurzfristigen Änderungen stand die Mannschaft ihrem Gegner ein zweites Mal geschlossen gegenüber und hat damit bewiesen, was sie mit ihrem Teamgeist erreichen kann.“

 

Strafzeiten:

EV Bad Wörishofen: 16 Minuten

Wanderers Germering: 14+30 Minuten

 
 
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