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Daniel Rau beendet seine aktive Karriere
Ein ganz Großer sagt leise Servus
08.05.2025 - 18:13 - Vereine - ESC Kempten - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Presse ESC kempten
 

Er war nie ein Lautsprecher auf dem Eis oder in den Medien. Doch in der Kabine und der Mannschaft hatten seine Worte immer Bedeutung. Ein echter Führungsspieler eben. Nicht umsonst trug er bis zum letzten Spiel das „C“ auf der Brust. 139 mal trug er das Trikot der Sharks in den letzten fünf Jahren und entwickelte sich innerhalb kürzester Zeit zu einem unverzichtbaren Leader in der Mannschaft und auch zum verlängerten Arm der Coaches.

Immer voller Einsatz, das zeichnete ihn bis zum letzten Spiel aus. In seiner letzten Begegnung in Buchloe, als der Klassenerhalt gesichert wurde zog er sich noch eine Schulterverletzung zu, stellte sich aber bis zum Ende in den Dienst der Mannschaft und spielte unter Schmerzen bis zum Ende durch.

 

Begonnen hat die Karriere des gebürtigen Kaufbeurers im Nachwuchs seines Heimatvereins. Hier führte ihn sein Weg bis in die DEL 2. Von dort gelang ihm der größte Karrieresprung zu den Augsburger Panthern, wo er insgesamt 154 Spiele in der DEL absolvierte. In dieser Zeit durfte er sich sogar das Trikot der deutschen Nationalmannschaft überstreifen. Seine weitere Karriere führte ihn über Kassel, ein weiteres Jahr in Kaufbeuren sowie Crimmitschau in die Oberliga nach Leipzig und Sonthofen. In Leipzig wurde er dann auch zum Verteidiger des Jahres in der Oberliga Nord gewählt. Nach einem Jahr in Königsbrunn wechselte er schließlich 2020 zum ESC nach Kempten. Mit nun 42 Jahren hat er sich entschieden seine Laufbahn als Spieler zu beenden.

 

1263 Spiele absolvierte Rau in seiner außergewöhnlichen Laufbahn. 154 davon in Deutschlands höchster Spielklasse, 409 in der DEL 2 und 438 in der Oberliga. 989 Strafminuten sammelte er dabei, weniger als eine pro Spiel, dies zeigt dass er auch immer ein absolut fairer Sportsmann auf dem Eis war. Und schließlich stehen noch 165 Tore sowie 328 Assists in seiner Vita. Beeindruckende Zahlen einer beeindruckenden Karriere.

Das er nun Abschied vom aktiven Eishockey nimmt war bereits vor einigen Wochen zu erahnen, als seine Frau gemeinsam mit dem ESC ein Familien und Freundestreffen bei einem der letzten Heimspiele der Sharks organisierte, von dem er nichts wusste. Eine stattliche Anzahl an Freunden war gekommen, allesamt in Rau Trikots von den verschiedensten Vereinen seiner Laufbahn, mit Fahnen und Transparenten. Als dann seine beiden Kinder noch den Puck zum Erföffnungsbully auf das Eis brachten stand dem Routinier seine Rührung deutlich sichtbar in den Augen.

Schon lange wieder in seiner Heimat dem  Allgäu zuhause ist er inzwischen im idyllischen Stöttwang nahe Kaufbeuren daheim. Seine sportliche Heimat hat er inzwischen in Kempten gefunden, hier erlernen auch seine Kinder das Schlittschuhlaufen und machen den Sprung zum Eishockey. Er fühlt sich wohl in der Organisation der Sharks und wird dem Verein auch nach seiner aktiven Laufbahn erhalten bleiben.

Ab der kommenden Saison übernimmt er gemeinsam mit Markus Russler das Amt des Co-Trainers bei der ersten Mannschaft. Mit seiner Erfahrung und seiner Ruhe ein ganz wertvoller Baustein im Trainerteam des ESC. Wir wünschen unserem „Otto“ dabei viel Erfolg und freuen uns auf sein Engagement auch hinter der Bande.

 
 
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