Das Luchsrudel hat zum Ende der Preseason noch zwei mal zugeschnappt. Beim ESV Türkheim
konnten die Landeshauptstädter am Freitag einen 4-7 (1-1, 3-3, 0-3) Erfolg erringen, und bei der
Generalprobe in Freising fuhr das Team von Coach Markus Kiefl einen 1-5 (1-2, 0-1, 0-2) Sieg ein.
Luchsen gelingt Revanche für Playoff-Schlappe
Zunächst ging es am Freitag für die Luchse in Richtung Türkheim. Das Sieben-Schwaben-Stadion ist
dem Großteil der Landeshauptstädter noch in bester Erinnerung, haben sie schließlich dort im
vergangenen Jahr eine deutliche Niederlage im ersten Playoff-Spiel einstecken müssen. Zum zweiten
Stelldichein des Kalenderjahres bei den Kelten reisten die Münchner zwar mit der für die Woche nach
dem Trainingslager typisch kurzen Bank an, dafür zeigten die vierzehn angereisten Feldspieler jedoch
von Anpfiff an eine couragierte Leistung. Diesem Auftreten standen die Gastgeber in Nichts nach,
sodass sich von Anpfiff an ein sehenswertes, schnelles Duell zwischen Kelten und Luchsen
entwickelte. In der achten Minute wurde der Torreigen eröffnet. Die Münchner Defensive blockte
einen Schuss von Benjamin Hofmann, die Scheibe sprang auf den Schläger von Marco Fichtl, und der
Türkheimer Stürmer netzte den Nachschuss zum 1-0 ein. Ein Treffer der Kategorie Lucky Bounce, doch
manchmal ist das Glück den Tüchtigen treu. Gut drei Minuten vor Drittelende galt diese Maxime
ebenfalls für die Münchner. Yehor Vinnytskyi blieb mit einem Abschluss in der gegnerischen Abwehr
hängen, der Puck landete beim in Trailerposition mitgelaufenen Marvin Kovac, und das Münchner
Kindl netzte zum verdienten Pausenstand von 1-1 ein.
Im zweiten Abschnitt ließ die Action nicht lange auf sich warten. 22 Sekunden nach Wiederanpfiff
bediente Yehor Vinnytskyi seinen Reihenpartner Luca Neudecker, der nur noch ESV-Goalie Michael
Bernthaler vor sich hatte. Der Neuluchs vernaschte den Keltenschlussmann sehenswert und sorgte
für die erste Führung seines Teams. Die Offense der Landeshauptstädter lief nun auf
Betriebstemperatur, denn drei Minuten später herrschte erneut Jubel auf der Bank der Gäste.
Diesmal war es Maximilian Deutzmann, der Moritz Barth mit einem starken Querpass vorm
gegnerischen Tor perfekt bediente. Mo zog die Scheibe auf seine Rückhand, ließ Bernthaler damit
komplett aussteigen und schob den Puck zum 1-3 in das verwaiste Tor. Die Luchse bestimmten in
dieser Phase das Spiel, verschoben den Fokus jedoch etwas zu stark auf die Offensive. Die Gastgeber
brachten nur wenige Schüsse auf das Tor von Jens Berger, allerdings fanden diese mit erstaunlicher
Präzision den Weg in die Maschen. Zwischen den Minuten 28 und 33 konnten die Kelten drei
Torschüsse verzeichnen, derer Zwei sie im Tor unterbrachten. Für beide Treffer war erneut Marco
Fichtl verantwortlich, der damit nicht nur wieder alles auf Anfang stellte, sondern auch einen
Dreierpack schnürte. Die Luchse brachten am Freitagabend jedoch wie so oft die richtigen Antworten.
Zwei Minuten nach dem Ausgleich brachte Luca Neudecker seine Mannen erneut in Führung. Lange
sah es so aus, als würden die Gäste die Führung in die Kabine mitnehmen können, doch ein Ass hatte
der ESV noch im Ärmel. In der 39. Minute schnürten die Allgäuer ihre Gegner im eigenen Drittel
dermaßen ein, dass sie sich nur mit einem Icing beferien konnten. Das darauffolgende Bully ging an
die Kelten, die Scheibe kam zu Benjamin Hofmann, und der Verteidiger brachte den Puck mit einem
trockenen Abschluss zum 4-4 im Tor unter.
Die finalen zwanzig Minuten zwischen den letztjährigen Playoff-Kontrahenten versprachen
Höchstspannung, und die knapp 80 Zuschauer im Sieben-Schwaben-Stadion sollten nicht enttäuscht
werden. Wie im vorhergehenden Abschnitt waren es die Gäste, die den besseren Start erwischten.
Erneut war es Marvin Kovac, der sehr zur Freude der mitgereisten Gästefans auf 4-5 stellte. In den
folgenden Minuten entwickelte sich nun ein offener Schlagabtausch mit leichtem Chancenplus für die
Kelten, die den Ausgleich unbedingt wollten. Das Spiel wurde intensiver, und entsprechend wurde die
Strafbank von beiden Seiten häufiger bevölkert. Als die Luchse in der 50. Minute in doppelter
Überzahl agieren durften, nahm MEK-Coach Markus Kiefl seine Auszeit, um seinem Team vor dieser
großen Chance auf den sechsten Treffer die richtigen Worte auf den Weg zu geben. Diese taktische
Maßnahme hat zu 100% gefruchtet. Die Luchse entschieden das Bully für sich, spannten den Schirm
auf, und Henri Höhn schweißte den Puck von der blauen Linie zum 4-6 in die Maschen. Die Gastgeber
mühten sich weiter ab, allerdings zeigten die Landeshauptstädter, warum sie in der vergangenen
Saison die wenigsten Gegentore ihrer Gruppe kassierten. Die Münchner Defensive verteidigte
kompromisslos, warf sich in Schüsse, und spielte die Zeit taktisch clever von der Uhr. Gut eine Minute
sorgte Maximilian Deutzmann mit einem Empty Net Goal von der Mittellinie für die endgültige
Entscheidung und den Endstand von 4-7 zu Gunsten der Luchse.
Glanzloser Sieg zum Abschluss der Vorbereitung
Zwei Tage später stand für die Luchse das Preseason-Finale an. Diesmal führte die Reise nach Freising,
wo die ortsansässigen Black Bears auf die Münchner warteten. Die Domstädter hatten zu diesem
Zeitpunkt drei Testspiele hinter sich, in denen sie sich zwei mal dem EV Bad Wörishofen geschlagen
geben mussten, jedoch auch einen Sieg gegen den TSV Farchant feiern konnten. Die
Landeshauptstädter machten vom ersten Wechsel an klar, dass sie den Gastgebern keinesfalls ihren
zweiten Testspielsieg ermöglichen wollten. Die Luchse dominierten vom ersten Wechsel an das Spiel
und gingen folgerichtig in der 14. Minute in Führung. Marvin Kovac fuhr in das gegnerische Drittel
und bediente den mitgelaufenen Can-Luca Senghas, der sofort abzog. Goalie Marco Krojer war zwar
noch dran, konnte den Führungstreffer jedoch nicht verhindern. Als die Gäste kurz darauf in Überzahl
agieren durften, war es der Münchner Powerplay-Quarterback, der die Führung umgehend ausbauen
konnte. Simon Klopstock wurde von Dominik Hnat bedient, zog ab und ließ die Scheibe zum 0-2 im
Netz zappeln. Wenn man den Münchner in dem dominanten ersten Abschnitt einen Vorwurf machen
kann, dann den der Chancenverschwendung. Die Luchse hatten Großchance nach Großchance,
konnten Black Bears Goalie Krojer jedoch kein weiteres mal überwinden. Als alle Zuschauer schon mit
dem Pausenstand von 0-2 rechneten, überraschte Severin Stippl die komplette Weihenstephan Arena.
Der Freisinger Stürmer tankte sich durch die Münchner Hintermannschaft und löffelte die Scheibe am
kaum geprüften MEK-Goalie Jan Kumerics vorbei über die Linie. Somit ging es mit dem vermeidbar
knappen Spielstand von 1-2 in die erste Pause.
Auch im zweiten Abschnitt blieb das Bild weitestgehend unverändert. Die Luchse machten weiter das
Spiel, brachten den Puck jedoch nicht über die Linie. Luca Neudecker startete den Abschnitt mit
einem Alleingang, setzte die Scheibe jedoch über den gegnerischen Kasten. Kurz darauf hatte er als
Passgeber ein besseres Händchen. Etwa einen Meter vor der Grundlinie spielte er einen Querpass auf
den vollkommen ungedeckt am rechten Pfosten lauernden Yehor Vinnytskyi. Der Pass landete direkt
auf Yehors Kelle, der keine Probleme damit hatte, die Scheibe im weit offenen Tor unterzubringen. In
der Folgezeit versuchten die Bären, sich in das Spiel zurückzukämpfen, und das Geschehen auf dem
Eis wurde ruppiger. Die Luchse ließen sich jedoch nicht aus dem Konzept bringen, behielten einen
kühlen Kopf, und brachten das 1-3 in die Kabine.
Auch in den letzten zwanzig Minuten setzte sich das Geschehen wie gehabt fort. Die Luchse
marschierten, versiebten ihre Chancen jedoch in spektakulärem Überfluss. Nach der 54. Minute war
der Drops dann doch endgültig gelutscht. Luis Stroppe drückte zunächst die Scheibe zum 1-4 über die
Linie, und nur sieben Sekunden später klingelte es erneut im Freisinger Gehäuse. Vom Bully weg
stürmten Simon Klopstock und Luca Neudecker nach vorne, Luca bediente Simon vor dem Tor, und
das Münchner Kindl machte mit dem fünften Münchner Treffer den Deckel auf die Begegnung. Der
Doppelschlag von Stroppo und Kloppo sorgte für den Endstand von 1-5 und einen gelungenen
Abschluss der Preseason 2025.
Luchse präsentieren sich bereit für die Hauptrunde
51 Tore und sechs Siege in acht Spielen gegen starke Gegner. Das Luchsrudel hat eine durchaus
gelungene Preseason hinter sich. Besonders die Offensive präsentierte sich in den bisherigen Spielen
als enorm schlagkräftig. Von allen in mindestens einem Vorbereitungsspiel aktiven Spielern gingen
lediglich vier ohne Scorerpunkt aus. Hier könnte durchaus auf noch weitere Aspekte der
Testspielleistungen eingegangen werden, allerdings werden all die positiven Vorzeichen von einem
Argument entkräftigt – am Sonntag geht es wieder bei Null los. Deshalb wird es nun Zeit, einen
Schlussstrich unter die Vorbereitung zu setzen, und den Fokus auf einen gelungenen Start in die
Punktspiele zu setzen.
Ausblick
Am kommenden Wochenende geht es endlich richtig los. Am Sonntag um 17:30 Uhr startet das
Luchsrudel mit einem Auswärtsspiel beim EC Pfaffenhofen 1B in die Bezirksliga-Saison 2025/26. Wir
sind heiß auf den Punktspielstart und freuen uns auf eure Unterstützung in der Holledau!
Statistik Türkheim – MEK
ESV Türkheim – Münchner EK „Die Luchse“ 4-7 (1-1, 3-3, 0-3)
17. Oktober 2025, 19:30 Uhr
Sieben Schwaben Stadion Türkheim
Zuschauer: 79
Aufstellungen:
ESV Türkheim
Bernthaler, Zibrowius – Zacher, Keller (A), Volger, Hofmann, Fischer, Urbanek – Sams, Wexel, Sirch,
Vogel, Guggemos, Speiser, F. Döring, Bader, Fichtl (A), Müller, Dörner, Bottner, M. Döring (C)
Münchner EK „Die Luchse“
Berger, Weber – Stroppe, Jörg, Höhn, Hnat (A) – Neudecker, Steinmetz, Fleissner, Vinnytskyi,
Ziegelhöffer (A), Kovac, Deutzmann (C), Steer, Mauch, Barth
Tore:
1-0 Fichtl (Hofmann, Dörner,
1-1 Kovac (Vinnytskyi, 16:55)
1-2 Neudecker (Vinnytskyi, 20:22)
1-3 Barth (Deutzmann, Hnat, 23:59)
2-3 Fichtl (M. Döring, 27:52)
3-3 Fichtl (Dörner, 32:18)
3-4 Neudecker (Deutzmann, 34:14)
4-4 Hofmann (Guggemos, 38:43)
4-5 Kovac (Vinnytskyi, 41:49)
4-6 Höhn (Jörg, 49:01/PP2)
4-7 Deutzmann (kein Assist, 58:53/ENG)
Statistik Freising – MEK
SE Freising – Münchner EK „Die Luchse“ 1-5 (1-2, 0-1, 0-2)
19. Oktober 2025, 18:00 Uhr
Weihenstephan Arena Freising
Zuschauer: 53
Aufstellungen:
SE Freising
Krojer, Hanisch – Castlunger, Lieser, Schmidt, Schierbaum, Sohr (A), Schorr (C) – Kammermeier (A),
Wiche, Augner, Mooseder, Hamza, Stippl, Vasicek, Heilmaier, Wöhler
Münchner EK „Die Luchse“
Kumerics, Berger – von Friderici, Stroppe, Jörg, Hnat (A), Paramonov – Neudecker, Klopstock,
Steinmetz, Fleissner, Vinnytskyi, Ziegelhöffer (A), Kovac, Deutzmann (A), Steer, Mauch, Senghas, Barth
Tore:
0-1 Senghas (Kovac, 13:44)
0-2 Klopstock (Hnat, 15:14/PP1)
1-2 Stippl (Vasicek, 19:11)
1-3 Vinnytskyi (Neudecker, Klopstock, 25:02)
1-4 Stroppe (Klopstock, 53:24)
1-5 Klopstock (Neudecker, 53:31