Dorfen – Es war das „Autobahn-Derby“ Nummer drei und der ESC Dorfen ging zum dritten Mal als Sieger vom Eis, nachdem er bereits die beiden Vorrundenspiele für sich entscheiden konnte. 3:2 (0:1, 0:0, 3:1) rangen die Eispiraten den EHC Waldkraiburg in diesem Abstiegsrunden-Duell nieder – der wohl wichtigste der bisherigen Siege.
„Eishockey-Leckerbissen wurde der stimmungsvollen Kulisse lange Zeit nicht kredenzt. Dafür wurde um jeden Zentimeter und in punkto Tempo und Kampfeswillen schenkten sich beide Parteien nichts. Aber dieses Nachbarduell um die so wichtigen Punkte im Kampf um den Klassenerhalt blieb immer im Rahmen der Fairness und die souveränen Schiedsrichter hatten überhaupt keine Probleme.
Nach nicht mal einer Minute Felix Wiedenhofer Richtung Gästetor auf und davon zu ziehen schien, konnte ihn Jan Loboda nur noch auf Kosten von zwei Strafminuten aufhalten. Aus dieser Überzahl konnten die Eispiraten ebenso wenig Kapital schlagen, wie aus einer weiteren Gästestrafzeit nach vier Minuten. Die Löwen setzten in Unterzahl sogar gefährliche Nadelstiche, aber Max Englbrecht im ESC-Tor war auf dem Posten. Und bei zahlenmäßigem Gleichstand waren weiterhin die Gäste torgefährlicher. In der letzten Minute vor der Pause schienen es die Eispiraten nochmal wissen zu wollen. Christof Hradek und anschließend Christoph Obermaier mit zwei Nachschüssen kamen an Christoph Lode im EHC-Tor nicht vorbei. Waldkraiburg kassierte auch noch eine Strafzeit. Wenn dann der letzte Eispirat an der blauen Angriffslinie den Puck verliert, lässt sich ein Michal Popelka nicht lange bitten zum ersten Treffer 5 Sekunden vor der Sirene.
Die Eispiraten brachten noch eineinhalb Minuten Überzahl ins zweite Drittel mit, aber das Spiel mit einem Mann mehr sollte auch in diesem Spielabschnitt nicht besser werden. Nach gut zwei Minuten kamen die Löwen in Person von Leon Judt vors ESC-Tor und schon war Englbrecht gefordert. Ansonsten ging es immer mehr Richtung Gäste-Heiligtum, in dem Lode richtiggehend warmgeschossen wurde. Was Steiner, Hradek, Fischer & Co. auch probierten, der Sieger hieß stets Lode. Bei erneuter Gästestrafzeit hatte Urban Sodja zwei gute Einschussmöglichkeiten. Gefährliche Angriffszüge aus einer kompromisslosen Defensive inszenierten die Gäste immer wieder mal. Auch ihr Powerplay bei der einzigen ESC-Strafe dieses Spielabschnitts war konstruktiver. Möglichkeiten, die Partie zu drehen, hatten aber die Eispiraten zu viele vergeben.
Mit so einer scheiterte nach Wiederbeginn Wiedenhofer an Lode, aber Christian Göttlicher stand zum Nachschuss und 1:1 zur Stelle. Und die Eispiraten legten nach. Mit einem satten Schuss jagte Josef Folger die Scheibe zum Führungstreffer ins lange Eck. Jetzt war es das Derby! Vor beiden Toren brannte es immer wieder lichterloh. Folger wurde allein auf weiter Flur von den Beinen geholt, aber der ansonsten gegen seinen Ex-Club wie aufgedreht spielende Hradek verzockte sich beim Penalty. Als Waldkraiburg seinen Torhüter-Joker gezogen hatte, ersprintete sich „Seppi“ Folger die Scheibe zum 3:1-Treffer ins verwaiste Löwen-Tor und wohl auch die Bezeichnung „Man oft he Match“. Es waren noch 60 Sekunden zu spielen und „Löwen geben niemals auf“, sang der Gästeblock. Thomas Rott untermauerte dies 30 Sekunden vor Schluss mit dem Anschlusstreffer. Sieg und Punkte ließen sich die Eispiraten aber nicht mehr nehmen.
Statistik:
Tore/Vorl.: 0:1 (20.) Popelka (4-5), 1:1 (42.) Göttlicher, 2:1 (46.) Folger (Sodja, Kirsch), 3:1 (59.) Folger (Kirsch / ENG), 3:2 (60.) Rott (Decker); HSR: Sebastian Eisenhut, Ruben Kapzan; Strafminuten: ESC 6 / EHC 12; Zuschauer: 405 |
