Die Feiertage gehen weiter! Mit einer temporeichen, am Ende spannenden Eishockeypartie und vielen Toren begeisterten die Selber „Wölfe" am zweiten Weihnachtsfeiertag das heimische Publikum. 8.7 hieß es am Ende einer guten Bayernliga-Partie zwischen dem VER Selb und dem EHC Waldkraiburg. Damit setzten die Kacharvich-Schützlinge ihre Erfolgsserie unaufhaltbar fort und wollen ihre famose Tabellensituation auch im Sonntags-Heimspiel gegen den ESC Dorfen (18 Uhr) festigen. Keine leichte Aufgabe, denn der Gegner ließ mit einem sensationellen 8:1 beim ECDC Memmingen aufhorchen
VER Selb - EHC Waldkraiburg 8:7 (4:2; 2:2; 2:3) Aufgebot Selb: Tor: Kümpel (Engmann) Abwehr: Hermle, Schneider; Holden, Porzig; Thumm, Fischer; (Ulitschka, Steinsdörfer) Sturm: Roedger; Bärschneider, Thielsch; Hendrikson, Bartels; Lamich; Setzer, Scholz, Siegeris; Bauer, (Schade) Schiedsrichter: Dürnhofer, Schmidmaier Zuschauer: 2.149 Strafzeiten: 19 + SPD für Schneider; Waldkraiburg 14 Tore: 5:02 - 1:0 Bartels (Lamich, Porzig) 6:08 - 1:1 Draxler (Dylla, Schütz) 6:32 - 1:2 Dylla 14:32 - 2:2 Holden (Lamich, Bartels; 5-4) 16:04 - 3:2 Lamich (Bartels; Porzig; 5-4) 18:33 - 4:2 Bartels (Holden, Hendrikson; 5-4) 20:21 - 4:3 Schütz (Draxler, Dylla; 5-4) 22:34 - 5:3 Thielsch (Bärschneider, Setzer) 26:56 - 6:3 Hermle (Thielsch, Roedger; 5-4) 29:32 - 6:4 Schütz (Sorsak, Fuhrmann; 5-4) 43:04 - 7:4 Roedger (Bärschneider, Thielsch) 54:54 - 7:5 Köttsdorfer (Schütz, Dylla; 5-4) 55:47 - 7:6 Meinicke (Köttsdorfer; 5-4) 58:08 - 8:6 Lamich 59:29 - 8:7 Draxler (Rohm, Schütz; 6-5) Einen munteren Spielbeginn bekamen die 2.149 zahlenden Fans geboten. Beide Teams gaben gehörig Gas und erarbeiteten sich ihre Möglichkeiten. Während Feistl auf Seiten des Gäste zunächst in der 5. Spielminute noch am Selber Gehäuse vorbei zog, durfte das heimische Publikum kurz darauf jubeln. Lamich zündete hier von der Blauen Linie ab, Keeper Bunck konnte noch abwehren, doch Bartels nahm den davon springenden Puck volley zum 1:0. Die Führung währte aber nicht lange. Kümpel konnte noch gegen Dylla klären, im Nachschuss war Draxler aber zur Stelle. Schnell vom Mittelbully weg startete Dylla durch und erhöhte zugleich zum 1:2. Im weiteren Verlauf taten sich die Hausherren danach anfänglich schwer, dem Rückstand hinterherzulaufen, doch allmählich machte man wieder mehr Druck und schnürte den Gegner zunehmend ein. In drei folgenden Überzahlspielen machten die „Wölfe" kurzen Prozess und schraubten das Ergebnis bis zur Pausensirene auf 4:2 hoch. Zunächst konnte Holden von de r linken Seite nach vergebener Lamich-Chance einnetzen, dann markierte Lamich mit einem Schussfeuerwerk den nächsten Treffer und schließlich erhöhte Bartels, nachdem zuvor Holden die Scheibe durch die Schoner des Keepers brachte und der Stürmer nur noch einzuschieben brauchte. Nach 21 gespielten Sekunden im zweiten Abschnitt stand es urplötzlich nur noch 4:3. In Selber Unterzahl hielt Schütz mit einem Weitschuss drauf und ließ Kümpel in dieser Situation unglücklich aussehen. Der Torhüter behielt im weiteren Spielverlauf aber viel Übersicht und konnte durch einige Paraden überzeugen. Überzeugen konnte auch der „Wölfe"-Angriff. Bärschneider passte an den rechten Pfosten, wo Thielsch den Puck gekonnt ins Tor bugsierte. Die Partie selbst war nach dem Geschmack der Zuschauer. Hüben wie drüben hatten beide Mannschaften ihre Gelegenheiten, doch die Defensive leistete samt Keeper Großarbeit..Mit dem vierten Powerplay zeigten die VER-Cracks aber schließlich erneut ihre Stärken bei zahlenmäßiger Überlegenheit: Thielsch legte quer auf Hermle, der Zeit zum sicheren Abschluss hatte. Die Gäste machten es den Franken gleich und verkürzten in Überzahl, wobei Kümpel beim Treffer von Schütz die Sicht durch Hermle versperrt war. Trotz Tempo-Eishockey, bei dem si ch beide Teams wenig schenkten, wollten die Tore in der Folge ausbleiben. Die Anfangsminuten des letzten Abschnitts hatten wiederum die Gäste, die die Begegnung hätten immens spannend machen können, einige Chancen aber nicht verwerten konnten. Dagegen stießen die „Wölfe" in Person von Roedger vor und brachten die Halle zum kochen. Derr Angreifer setzte den Puck knallhart unter die Latte zum zwischenzeitlichen 7:4. Die scheinbar beruhigende Führung, die die „Wölfe" lange Zeit unter Kontrolle hielten. Doch dann gab es doch noch einige Aufreger. Bärschneider bekam die Scheibe ins Gesicht geschlagen und war fortan benommen: Laut Aussagen des Trainers steckt hinter einem Einsatz im Sonntagsspiel ein großes Fragezeichen. Laut wurde es aber vielmehr in der 53. Spielminute. Zusammenprall zwischen Schneider und Gegenspieler Brenninger, das Spiel lief weiter, Brenninger blieb aber verletzt liegen bis die Referees unterbrachen. Als Folge erhielt der Selber Abwehrhüne eine mehr als fragwürdige Spieldauerdisziplinarstrafe aufgebrummt. Waldkraiburg nützte d ie Aufregung und das Überzahlspiel gnadenlos aus und verkürzten bis auf 7:6 und waren weiter dem Ausgleich nahe. Die Zuschauer in einem Wechselbad der Gefühle. Sie sollten aber zwei Minuten vor Schluss erlöst werden. Lamich allein in Aktion und mit dem Treffer zum 8:6 wurde er endgültig zum „Eishockeygott" erkoren. Die „Wölfe" in Siegesstimmung! Doch dann der erneute knock-out. Die „Löwen" nahmen den Keeper für einen weiteren Feldspieler vom Eis und stürmten zum 8:7. Spannung pur, denn die Gäste erneut dem Ausgleich nah. Die Erlösung dann allerdings der Zeitnehmer, der mit der Schlusssirene grenzenlosen Jubel auslöste. Die Partie bot nahezu alles was das Eishockeyherz begehrte und war zugleich beste Werbung für die Heimpartie am Sonntag (18 Uhr) gegen Dorfen. Kacharvich warnt: „Mit dem 8:1 in Memmingen wird Dorfen, die schon im Hinspiel ein starkes Spiel gegen uns geboten haben, mit großem Selbstvertrauen nach Selb kommen. Es wird keine leichte Aufgabe werden, doch wir werden uns erneut mit aller Macht dagegen stemmen und die Revanche erkämpfen!"
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