Pfaffenhofen (oex) Nach 13 Spieltagen am Tabellenende der Bayernliga hat der EC Pfaffenhofen endlich die rote Laterne abgegeben und an den EV Dingolfing weiter gereicht. Am Sonntag bezwangen die IceHogs den Tabellennachbarn auf dessen eigenem Eis klar und deutlich mit 12:4 (2:2, 7:2, 3:0) und haben nun die Möglichkeit, mit einem Erfolg im heutigen Heimspiel gegen den EV Pfronten (17.30 Uhr) in der Tabelle einen weiteren Platz nach oben zu klettern.
Mit dem Sieg über Spitzenreiter Peißenberg im Rücken reisten die Pfaffenhofener durchaus zuversichtlich, aber auch mit Respekt zum Kellerduell nach Dingolfing, hatten sie im Hinspiel gegen den EVD doch eine bittere Heimniederlage hinnehmen müssen. Damals brachten die ECP-Stürmer die Scheibe trotz bester Chancen nicht im Tor unter, was sich dieses Mal jedoch ändern sollte. Dabei kam ihnen zugute, dass sich die Gastgeber als erschreckend schwach erwiesen und Torhüter Oliver Riebel, wie die ganze Mannschaft, einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte. Trotzdem müssen auch gegen einen indisponierten Gegner, wie es der EVD an diesem Abend war, erstmal 12 Treffer erzielt werden. Doch dass es in der Offensive inzwischen immer besser läuft, haben ja bereits die letzten Spiele gezeigt. Fast die Hälfte ihrer bisher erzielten 87 Saisontore haben die IceHogs in den letzten sechs Spielen erzielt. Einen nicht unerheblichen Anteil an diesem Aufschwung hat sicherlich ein immer stärker auftrumpfender Rafal Martynowski. Auch in Dingolfing gehörte der Kanadier ebenso wie der dreifache Torschütze Philipp Spindler zu den überragenden Spielern auf dem Eis. Allerdings sollte man sich im Lager des ECP hüten, den Sieg über zu bewerten, denn gerade in der Defensive waren auch in Dingolfing Defizite unübersehbar. So war man offensichtlich mit den Gedanken noch in der Kabine, als man Ex-DEL-Profi Tobias Artmeier schon nach 10 Sekunden gewähren ließ und der zum 1:0 einschießen konnte. Als dann in der 7. Minute Markus Simbeck die erste von insgesamt nur fünf Strafzeiten absitzen musste, traf Pavel Hanke zum Ausgleich. Erneut war es mit Artmeier der gefährlichste Dingolfinger an diesem Abend, der in der 12. Minute seine Mannschaft wieder in Führung brachte, doch dieses Mal dauerte es nicht einmal eine Minute, dann hatte Rafal Martynowski ausgeglichen. Mit einem bis dahin leistungsgerechten 2:2 endete das erste Drittel, in dem beide Teams nur wenig zustande brachten und das kaum einmal Bayernliganiveau erreichte. Die IceHogs schienen ihren Pausentee nicht richtig verdaut zu haben, denn wie schon zu Spielbeginn musste ECP-Keeper Damjan Herdzik, der dieses Mal für Gregor Tomasik im Kasten stand, den Puck bereits in der ersten Minute wieder aus dem Netz holen. Daniel Schickaneder hatte die Hausherren zum dritten Mal in Führung gebracht. Doch damit hatten die Niederbayern ihr Pulver bereits verschossen. Nach einer taktischen Umstellung durch Coach Rod Poindexter spielte nur noch eine Mannschaft, nämlich die IceHogs. Innerhalb von nicht einmal acht Spielminuten brach das Debakel über die Gastgeber herein. Zwischen der 24. und 31. Spielminute machten Philipp Spindler (3), David Vokaty, Tom Ehlert und Rafal Martynowski aus dem 2:3 Rückstand eine 8:3 Führung. Michael Karmainski konnte zwar nochmals verkürzen, just in dem Moment, als Pavel Hanke von der Strafbank zurückkam, doch postwendend stellte Rafal Martynowski den alten Abstand wieder her. Das letzte Drittel konnten die IceHogs ganz locker angehen, trotzdem gab es gegen nun völlig demoralisierte Hausherren noch drei Treffer durch Sascha Aiglstorfer, Andreas Attenberger und Wolfgang Pfafferott zu bejubeln, womit sich alle neun ECP-Stürmer in die Skorerliste eintragen konnten. Mit nun vier Siegen aus den letzten fünf Spielen unterstreichen die Pfaffenhofener ihren Aufwärtstrend, der heute mit einem Heimsieg gegen Pfronten weiter fortgesetzt werden soll. EC Pfaffenhofen:Herdzik , Pfafferott J., Gräber, Kröger, Heinzmann, Weinzierl, Hanke, Martynowski, Löwenberger, Spindler, Vokaty, Pfafferott W., Heinrichsdobler, Ehlert, Aiglstorfer , Attenberger Tore: 1:0 (1.) Artmeier (Koß, Legler); 1:1 (7.) Hanke (Martynowski, Spindler 5:4); 2:1 (12.) Artmeier (Koß, Weinzierl); 2:2 (13.) Martynowski (Vokaty); 3:2 (21.) Schickaneder (Artmeier); 3:3 (24.) Spindler (Attenberger, Ehlert); 3:4 (25.) Vokaty (Martynowski); 3:5 (27.) Martynowski (Spindler, Attenberger); 3:6 (29.) Spindler (Attenberger, Löwenberger); 3:7 (31.) Ehlert (Heinrichsdobler, Weinzierl); 3:8 (32.) Spindler (Löwenberger); 4:8 (35.) Karmainski (Weinzierl, Hausmanninger); 4:9 (36.) Martynowski (Spindler, Attenberger); 4:10 (43.) Aiglstorfer (Ehlert, Hanke); 4:11 (47.) Attenberger (Spindler, Löwenberger); 4:12 (57.) Pfafferott W. (Vokaty, Martynowski 5:4) Strafen: EVD 4 IceHogs 6 Zuschauer: 300 |