Der Beginn der Partie war stark von der Taktik geprägt. Der Spitzenreiter agierte betont defensiv, weshalb optisch die Hausherren überlegen schienen. Da auch Felix Barth von Beginn einen Sahnetag erwischte blieb eine frühzeitige Führung der Piraten aus. Eine erste Großchance eröffnete sich Andy Becherer, der mit seinem Alleingang knapp scheiterte. Keine Minute später war es soweit: die „Eishackler" schlugen gleich im ersten Powerplay durch Florian Barth zu, der nach einem „Hammer" von Balzarek eiskalt abstaubte. Noch konster-niert erhöhten die Gäste durch Becherer, der den Puck über die Linie drückte. Die Piraten begannen nun kräftig zu „rudern" - vorbei die anfängliche Spiellaune. In der 14. Minute hatten die Gastgeber in Unterzahl gleich mehrfach Glück. Über mehr als fünf Minuten kein Lebenszeichen mehr des ESV. Marek Pospisil vielmehr prüfte mit einem Schlagschuss Florian Warkus, bevor in der 17. Minute Buchloe nochmals vor das TSV-Gehäuse kam.

Mit einer aus dem Anfangsabschnitt übernommen Powerplaysituation für die Hausherren begann das Mitteldrittel. Praktisch mit der letzten Sekunde nutzten dies die Piraten und erzielten durch Torjäger Peter Klemm den Anschluss. Mit einem Riesenreflex in der 26. Minute leitete Felix Barth seine beste Phase des Spiels ein. Nun kam der Tabellenführer für kurze Zeit in Bedrängnis. Nach einem heftigen Körpereinsatz musste Timmo Weindl frühzeitig zum Duschen. Ungeschickterweise waren auch zwei Buchloer in der Strafbox, so dass Andy Dornbach die Überzahl zum Ausbau der Führung nutzten konnte. Dem anschließenden 5-3-Powerplay des ESV stellte sich Felix Barth fast im Alleingang. Ein Dutzend Schüsse meisterte der TSV-Goalie spitzenmäßig. Im Gegenzug machte machten die „Eishackler" mit einem Doppelschlag alles klar. Erst schloss Marek Pospisil eine Traumkombination mit Florian Barth sicher ab. Dann patzte auch noch der beste Torhüter der Liga, Florian Warkus, als er dem anstürmenden Becherer die Scheibe an den Oberkörper schoss und von dort der Puck zum 5:1 für die Gäste einschlug. Daraufhin verließ Warkus frustriert seinen Kasten, um für 16 Sekunden Johannes Klement Platz zu machen. Verwunderlicherweise kehrte er aber danach wieder zurück. Ein Break von Becherer beschloss den souveränen Auftritt des TSV.

Im Schlussdrittel schalteten die „Eishackler" zunächst einen Gang zurück und ließen die Hausherren kommen. Prompt tappten sie in die Falle: in Unterzahl fuhr Marek Pospisil allein auf Warkus zu, wurde aber regelwidrig am Einschuss gehindert. Den fälligen Penalty voll-streckte der Tscheche selbst zum 6:1. Hüben wie drüben ergaben sich Chancen, doch beide Torhüter gaben sich keine Blöße. In der 55. Minute folgte dann eine längere Spielunter-brechung, nachdem Balzarek mit Mojtek zusammenstieß. Auch für Balzarek war damit vorzeitig die Partie zu Ende. Nachdem das Eis gesäubert war, nutzten die Piraten noch zwei Überzahlspiele zur Ergebniskorrektur. Am überraschend hohen Sieg Peißenberg tat dies aber keinen Abbruch. Die ca. 80 mitgereisten Fans feierten ihr Team nach dem Spiel frenetisch.

Werner Wiedemann-Mozart