Pfaffenhofen (oex) Während es auf eigenem Eis noch nicht ganz rund läuft, scheint der EC Pfaffenhofen in fremden Stadien immer besser in Tritt zu kommen. Am Freitag gewannen die IceHogs bei den Wanderers Germering mit 6:4 (1:1; 2:1; 3:2) und feierten damit nicht nur den vierten Auswärtssieg in Folge, sondern konnten sich zudem auch in der Tabelle wieder um einen Rang verbessern.
Dabei waren die Aussichten für einen Erfolg beim Play-Off-Kandidaten in Germering alles andere als gut, denn neben den Langzeitverletzten Birk-Brüdern und Manuel Kühnl fielen auch noch kurzfristig Kapitän Marco Löwenberger (Nackenverletzung) und Wolfgang Pfafferott (Verdacht auf Anbruch des Mittelfußknochens) aus, so dass nur noch fünf Angreifer zur Verfügung standen. So füllte man die Sturmformationen mit Niki Schünemann von der 1b-Mannschaft, der auch gleich einen Assist verbuchen konnte, sowie den drei Verteidigern Sascha Aiglstorfer, Armin Heinrichsdobler und Filip Mazurek auf, die bereits seit einigen Spielen diese ungewohnte Aufgabe mit Bravour erledigen. Die in Bestbesetzung angetretenen Gastgeber galten natürlich angesichts dieser Voraussetzungen als klarer Favorit, der allerdings auch gewaltig unter Druck stand, durfte man sich doch im Hinblick auf die Play-Off-Qualifikation zu Hause eigentlich keinen Punktverlust leisten. Und dementsprechend engagiert begannen die Hausherren, mussten aber bald schon erkennen, dass der Außenseiter aus Pfaffenhofen keinesfalls gewillt war, die Punkte so ohne Weiteres in Germering zu lassen. Zwar konnte Christian Meier die erste Strafzeit gegen die Gäste in der 6. Minute zur Führung nutzen, doch als in der 13. Minute zwei Wanderers draußen saßen, schlugen die IceHogs zurück. David Vokaty scheiterte noch an der Latte, doch den Abpraller setzte Andreas Attenberger in die Maschen. Nach der Pause übernahmen zunächst die Gäste die Initiative und bei einigen guten Gelegenheiten der IceHogs konnte sich Germerings Torhüter Konstantin Bertet auszeichnen. In der 24. Minute war er aber dann doch zum zweiten Mal geschlagen. Andreas Attenberger fälschte einen Schuss von Sebastian Kröger unhaltbar zum 2:1 ab. Danach drängten sich allerdings die beiden Schiedsrichter immer mehr in den Vordergrund und sorgten mit kuriosen Entscheidungen immer wieder für Kopfschütteln bei Spielern und Fans beider Seiten. Jedenfalls waren die IceHogs bis Ende des Drittels kaum einmal mehr mit voller Stärke auf dem Eis. Allerdings stand an diesem Abend die Defensive der IceHogs um einen ganz starken Carsten Gräber hervorragend und dann zeigte Rafal Martynowski, der immer besser in Fahrt kommt, einmal mehr, was er drauf hat. Bei einer 3:5 Unterzahl schnappte er sich die Scheibe, fuhr einen Konter und schloss eiskalt zum 3:1 ab. Doch noch mit einem Mann mehr auf dem Eis gelang Christian Meier postwendend der Anschluss. Mit dem knappen Vorsprung für die IceHogs wurden zum letzten Mal die Seiten gewechselt und in der 43. Minute war David Vokaty zur Stelle und erhöhte auf 4:2. Aber auch dieses Mal hatten die Wanderers noch in derselben Minute die Antwort parat. Markus Oehme traf von der blauen Linie zum 4:3. Als dann Sebastian Stürzer in der 58. Minute in Überzahl aus dem Gestochere heraus gar der Ausgleich gelang, deutete alles auf ein erneutes Penaltyschießen hin. Dann aber folgte der geniale Auftritt von Rafal Martynowski. Vom Bully weg spielte er sich durch die gesamte Germeringer Mannschaft, ließ auch noch Torhüter Bertet aussteigen und netzte zum 5:4 ein. Ganze sieben Sekunden waren seit dem Ausgleich vergangen. Germering reagierte, nahm Bertet vom Eis und musste durch Andreas Attenbergers dritten Treffer den endgültigen KO ein. EC Pfaffenhofen: Tomasik, Herdzik, Gräber, Kröger, Heinzmann, Weinzierl, Hanke, Martynowski, Spindler, Vokaty, Heinrichsdobler, Schünemann N., Ehlert, Aiglstorfer , Attenberger Tore: 1:0 (6.) Meier (Oehme 5:4), 1:1 (13.) Attenberger (Vokaty 5:3); 1:2 (24.) Attenberger (Kröger, Schünemann); 1:3 (34.) Martynowski (3:5); 2:3 (35.) Meier (5:4); 2:4 (43.) Vokaty (Aiglstorfer); 3:4 (43.) Oehme (Stürzer); 4:4 (58.) Stürzer; 4:5 (58.) Martynowski; 4:6 (60.) Attenberger (ENG) Strafen: Wanderers 16 + 10 f. Jäger und Dürr IceHogs 24 + 10 f. Spindler, Hanke u. Tomasik Zuschauer: 300 |