Einmal trifft es jeden: nach zwölf meist spannenden und erfolgreichen Heimauftritten muss-ten die „Eishackler" am Freitag Abend die erste Niederlage vor heimischen Publikum ein-stecken. Dabei kann den Burschen um Kapitän Florian Barth kein Vorwurf hinsichtlich man-gelnder Einsatzbereitschaft gemacht werden, denn „Dorfen hat sich den Sieg verdient, weil sie defensiv sehr stark spielten und unsere Fehler gnadenlos genutzt haben, während wir unsere vielen Chancen heute nicht verwerten konnten" analysierte TSV-Trainer Norbert Strobl. „Hochachtung" empfand ein sichtlich gelöster Dorfener Trainer Jan Smolko für sein Team, dass „trotz der unter der Woche herrschenden Grippewelle super gekämpft hat".
In der Tat gingen die Gäste von Beginn weg rustikal, aber nicht unfair in die Begegnung, in der auf Peißenberger Seite die Verteidiger Jürgen Müller und Andy Dornbach fehlten. Dorfen zeigte sofort, dass sie heute gewillt waren, nicht ohne Punkte aus Peißenberg abzureisen. Ein leichtfertiger Scheibenverlust brachte bereits in der 6. Minute die Führung des ESC, weil Sebastian Gerbl konsequent nachsetzte. Die Freude der Dorfener Spieler währte allerdings kaum mehr als eine Minute, denn Marek Pospisil egalisierte mit einer feinen Einzelleistung. Damit leitete er die stärkste Phase seines Teams im gesamten Spiel ein. Peißenberg setzte nach und hatte gleich in der 8. Minute durch Manfred Schreiber das 2:1 auf dem Schläger, doch sein Gewaltschuss striff knapp am ESC-Gehäuse vorbei. Fast im Minutentakt reihte sich bis zum Rest des ersten Durchgangs Chance an Chance für die „Eishackler". Insbesondere die beiden Paradereihen setzten Dorfens Abwehr mächtig unter Druck und schossen Marc-Anthony Franco regelrecht warm, der mit gutem Stellungsspiel und herrlichen Reflexen den Spielstand glücklich in die Pause rettete. Ohne Verteidiger Robert Balzarek, der sich am Außenband verletzte, kam der TSV aus der Kabine. Damit verblieb von den beiden ersten Verteidigerpaaren lediglich noch Max Barth auf dem Eis. Strobl musste mit weiteren Umstellungen reagieren. Dorfen nutzte dies und spielte offensiver mit. Der durch viele Strafzeiten zerfahrene Mittelabschnitt war geprägt von den Torhüterleistungen auf beiden Seiten. Nachdem Dorfen nun ihrerseits zu guten Möglichkeiten kam, hatte auch Felix Barth alle Hände voll zu tun und meisterte in der 25. und 32. Minute jeweils Alleingänge der Gäste bravourös. Aber auch sein Gegenüber Franco musste sich nochmals steigern und trieb mit seinen Paraden Peißenbergs Stürmer schier in die Verzweif-lung. So scheiterten Florian Barth (27. Minute) und Andy Becherer (33. Minute) während einer 5-3-Situation freistehend am gut disponierten Dorfener Goalie. Gerade in den Power-plays machte sich nach Einschätzung Strobls aber „das Fehlen der drei etatmäßigen Verteidi-ger doch nicht unerheblich bemerkbar". Dorfen rächte die sträfliche Chancenverwertung des TSV: mit einem Kontertor in Unterzahl erzielte Patrice Dlougos wiederum im Nachsetzen die erneute Führung. Im letzten Drittel stand Dorfen wieder sehr tief und machte unumwunden klar, dass sie diesen Vorsprung irgendwie über die Zeit retten wollten. Die Partie wurde wieder weitgehend den „Eishacklern" überlassen, die davon auch redlich Gebrauch machten und mehrmals die Möglichkeiten auf dem Schläger hatten den Ausgleich herzustellen, doch wiederum hatte es Dorfen seinem hervorragenden Torhüter zu verdanken, der den Vorsprung festhielt. Für Aufregung sorgte zunächst Timmo Weindl's Foul an der Bande, das zurecht mit einem Spiel-ausschluss geahndet wurde. Nach einer mehrminütigen Zwangspause (Dorfens Thomas Mittermeier musste nach einem Zusammenprall mit Pospisil auf dem Eis behandelt werden), drehte Dorfen nochmals auf. Einem Warnschuss an die Latte des TSV-Tores folgte das vor-entscheidende 3:1 für den ESC: Dominikus Gerbl durchkreuzte einen schlampigen TSV-Pass im eigenen Drittel und schloss seinen Alleingang souverän ab. Für die nun schockierten „Eishackler" knallte Daniel Lenz zwar ebenfalls noch an Francos Gehäuse, doch mit einem weiteren Break, das Dlougos erfolgreich vollstreckte, war die Partie endgültig gelaufen. Norbert Strobl bat um im Anschluss an das Spiel um Verständnis für seine Burschen, denn „sie haben diese Saison überragendes geleistet. Der große Vorsprung wurde uns wahrlich nicht geschenkt. Wir haben dafür sehr viel investieren müssen. Das hat offensichtlich viel Kraft gekostet, deshalb sind wir alle im Moment etwas müde, sowohl im Kopf wie in den Beinen. Die vielen Verletzten in den letzten Wochen taten ein übriges. Doch wir werden uns wieder fangen und dafür arbeiten, wieder an die guten Leistungen anknüpfen". Peißenberg konnte damit einen weiteren „Matchball" zur inoffiziellen Vorrundenmeisterschaft nicht nutzen, kann dies aber gleich am kommenden Sonntag im Spiel gegen den EHC Nürn-berg nachholen. Werner Wiedemann-Mozart Drittel | Zeit | Tor | Torschütze | 1. Assist | 2. Assist | Zusatz | | | | | | | | 1 | 5:47 | 0:1 | Gerbl S. | Koller | |
| 1 | 6:58 | 1:1 | Pospisil | Maier Th. | Maier To. |
| 2 | 34:39 | 1:2 | Dlougos | Seisenberger | | (4-5) | 3 | 54:18 | 1:3 | Gerbl D. | | | (4-4) | 3 | 57:34 | 1:4 | Dlougos | Gerbl D. | | (4-5) |
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| Strafen: | Peißenberg | 21 | (plus Spieldauerdisziplinarstrafe für Timmo Weindl) | | |
| | | | | | Dorfen | 30 | (plus 10 Minuten Disziplinarstrafe für Fabian Jaax) | | |
| | | | | Zuschauer: | 417 | | | | | | | | | | | | |
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