Pfaffenhofen (oex) Die Szenen nach der Partie zwischen dem EC Pfaffenhofen und dem EV Dingolfing am Sonntagabend sprachen Bände. Während die mitgereisten Dingolfinger Anhänger ihre Mannschaft feierten, machten sich die Pfaffenhofener Zuschauer kopfschüttelnd auf den Heimweg, hatten sie doch gerade eine weitere der IceHogs miterleben müssen. Eine Niederlage, die aufgrund der Spielanteile und des Spielverlaufs nie und nimmer hätte zustande kommen dürfen. Über weite Strecken spielte sich das Geschehen nämlich ausschließlich in der Dingolfinger Hälfte ab.
Den Gastgebern boten sich Chancen in Hülle und Fülle, die normaler Weise locker für drei Spiele hätten reichen müssen. Vor allem im zweiten Spielabschnitt ergaben sich beste Einschussmöglichkeiten im Minutentakt, die aber allesamt mehr oder weniger kläglich vergeben wurden. Pfostentreffer, verschossener Penalty oder Spieler, die das leere Tor verfehlten, ließen die ECP-Fans fast verzweifeln und machen zugleich das ganze Dilemma deutlich, an dem die IceHogs derzeit leiden. Dem im letzten Jahr noch zweitbesten Angriff der Liga versagen vor dem Tor regelmäßig die Nerven und mit jeder vergebenen Großchance schwindet wieder ein Stück Selbstvertrauen. Allein ein Blick auf die Tabelle von letzter Saison macht deutlich, woran es hapert. Nach sechs Spieltagen waren die IceHogs Tabellenführer mit sechs Siegen auf dem Konto bei einem Torverhältnis von 40:21. Heuer stehen sie mit einem mageren Punkt bei einem Torverhältnis von 14:25 am Tabellenende. Während man in der Abwehr also nicht viel schlechter da steht als im Vorjahr, fehlt dem Angriff die nötige Durchschlagskraft. Dabei ist es jedoch keineswegs so, dass die Chancen nicht vorhanden wären. In fast allen bisherigen Partien hatte man ein Plus an Torschüssen zu verzeichnen, über die Punkte konnte sich aber regelmäßig der Gegner freuen. So auch am Sonntag der Aufsteiger aus Dingolfing, dessen Trainer Alfred Weiß nach der Partie von einem glücklichen Sieg seiner Mannschaft sprach, während Robert Huber keine rechte Erklärung für die neuerliche Pleite fand. „Wer vorne seine Chancen so leichtfertig vergibt, wird irgendwann bestraft," bemühte er eine alte Weisheit und lag damit vermutlich sogar richtig. Denn seine Mannschaft hätte die Partie bis zur 30. Minute schon längst entscheiden können, ja müssen. Allein sie schaffte es nicht, obwohl zunächst alles nach Plan zu laufen schien. Schon nach zwei Minuten gingen die Hausherren durch Manuel Kühnl in Führung, der die erste Strafzeit gegen EVD-Stürmer Markus Simbeck nutzte. Danach setzten die IceHogs die Gäste weiter unter Druck, doch schon im ersten Drittel gingen die Hausherren mehr als fahrlässig mit ihren Möglichkeiten um, was sich nach der Pause allerdings noch steigern sollte. Zwar gelang David Vokaty nur zwanzig Sekunden nach Wiederbeginn das 2:0, doch weitere dreißig Sekunden später scheiterte er völlig frei vor EVD-Goalie Oliver Riebel. Im Gegenzug kamen die Gäste nach einer Fehlerkette in der ECP-Abwehr zum Anschlusstreffer. „Wäre da das 3:0 gefallen, wäre für uns wohl das Spiel gelaufen gewesen," stellte Alfred Weiß fest, während Robert Huber eine vergebene Großchance nach der anderen registrieren musste. 5:1 oder 6:1 hätten die IceHogs führen müssen, doch der Treffer fiel auf der anderen Seite, als ein an sich harmloser Schuss von Koß, der am Tor vorbeigegangen wäre, unhaltbar für Gregor Tomasik abgefälscht wurde. Als dann Philipp Spindler kurz vor der zweiten Pause bei einem Penalty vor dem tor die Scheibe versprang, deutete sich das Ende bereits an. Spätestens mit dem Weitschuss von Simbeck zum 2:3 war das Selbstvertrauen endgültig am Boden und in der 57. Minute sorgte Daniel Schickaneder für die endgültige Entscheidung und stürzte damit die IceHogs endgültig in die Krise. EC Pfaffenhofen: Tomasik, Herdzik, Gräber, Kröger, Heinrichsdobler, Weinzierl, Hanke, Aiglstorfer, Mazurek, Löwenberger, Kühnl, Spindler, Vokaty, Pfafferott W., Birk C., Aigner, Ehlert, Heinzmann, Birk F., Attenberger Tore: 1:0 (3..) Kühnl (Attenberger, Gräber 5:4); 2:0 (21.) Vokaty (Attenberger, Löwqenberger); 2:1 (22.) Riebel M. (Weber); 2:2 (37.) Koß; 2:3 (47.) Simbeck (Koß, Heubach); 2:4 (57.) Schickaneder (Artmeier, Legler) Strafen: IceHogs 14 EVD 18 Zuschauer: 230 |
