Zwei grundverschiedene Gesichter haben die Erding Gladiators am Wochenende gezeigt. Einem 1:7-Debakel am Freitag in Germering ließ die Mannschaft von Rudi Sternkopf gestern Abend ein hoch verdientes 7:3 (4:1, 2:1, 1:1) gegen Waldkraiburg folgen.
Bei den Germering Wanderers hatten die Erdinger eine deftige 1:7- Klatsche (1:3, 0:1, 0:3) kassiert. Für die Gladiators war die Partie eigentlich gelaufen, noch ehe sie richtig begonnen hatte, da die Wanderers nach gut sechs Minuten schon mit 3:0 Toren führten. „Ich habe die Mannschaft extra darauf hingewiesen, dass die Germeringer druckvoll starten und dass wir so lange wie möglich ein 0:0 halten müssen“, schimpfte Rudi Sternkopf. Der TSV-Trainer reagierte, nahm Torwart Sven Schubert vom Eis und schickte Manuel Neubauer in den Kasten. Danach lief es bei den Erdingern besser, und als Sebastian Lachner – unter gütiger Mithilfe von Stürzer – das 1:3 gelungen war (11.) schien es so, als sollten die Gladiators wieder zurückkommen – auch nach dem 1:4 durch Steidle (35.). „Aber das dritte Drittel war extrem enttäuschend“, sagte Sternkopf, mit drei weiteren Gegentoren. „Gegen Nürnberg und Peißenberg waren wir auch hinten, aber da haben wir eine gute Moral gezeigt.“ Das sei diesmal nicht der Fall gewesen, „und das darf uns nicht nochmal passieren“. Gestern Abend gegen Waldkraiburg durfte Neubauer dann erstmals in dieser Saison von Anfang an ins Tor, blieb aber fast eine Viertelstunde lang beschäftigungslos. Die Gladiators entfachten nämlich einen solchen Sturmwirbel, dass den Löwen hören und sehen verging. Stefan Peipe traf nach 95 Sekunden in Überzahl zum 1:0, und vier Minuten später besorgte Ville Dollhofer das 2:0. Es folgten tolle Chancen im Minutentakt, die größten hatten Felix Schneider (8.), Johannes Giel (11.) und Lachner (13.). Waldkraiburgs Trainer Michael Pohl nahm eine Auszeit, um das Spiel zu beruhigen, hatte damit aber nur wenig Erfolg, denn Felix Schneider (14.) und Peipe (16.) schossen für die wie entfesselt spielenden Gladiators ein 4:0 heraus. Jetzt allerdings rückte der 17-jährige Neubauer mehr in den Mittelpunkt, und der 17-Jährige hielt gegen seinen Heimatverein bravourös. Die größte Tat vollbrachte er bei einem Unterzahl-Break von Eric Dylla (18.). Eine Minute später war er allerdings machtlos, als Markus Draxler aus kurzer Distanz traf. Nach zehn ereignislosen Minuten im Mitteldrittel wurde die Partie wieder munterer. Nach einem zurecht annullierten Tor für die Gladiators verkürzte der Ex-Erdinger Markus Schütz auf 2:4 (33.) und jetzt schien der TSV zu wackeln. Doch die überragende erste Sturmreihe der Gladiators stellte die Weichen mit zwei Überzahltoren durch Jirik (34.) uns Felix Schneider (39.) endgültig auf Sieg. Im Schlussabschnitt beschränkten sich die Erdinger darauf, das Ergebnis zu verwalten. Felix Schneider traf noch zum 7:2 (48.), ehe Waldkraiburg noch durch Dylla zum 3:7 kam (55.). Wolfgang Krzizok Statistiken EV Germering – TSV Erding 7:1 (3:1, 1:0, 3:0) Tore: 1:0 (2.) Meier (von Gratkowski) 2:0 (3.) Klett (Wiesheu/4-5), 3:0 (7.) Porak (Socher, Gambs/5-4), 3:1 (11.) Lachner, 4:1 (35.) Steidle (Stürzer, Hölzl), 5:1 (45.) Porak (Wiesheu, Socher), 6:1 (49.) Klett (Meier), 7:1 (53.) Klett (Porak/4-4) Zuschauer: 250 Strafminuten: Germering: 18 + 10 (Meier) + 5 + Spieldauer (Dürr), Erding: 22 + 10 (Breiteneicher) TSV Erding – EHC Waldkraiburg (4:1, 2:1, 1:1) Tore: 1:0 (2.) Peipe (Gerber/5-4), 2:0 (6.) Dollhofer (Lachner, Bellstedt), 3:0 (14.) Schneider F. (Jirik, Steinmann), 4:0 (16.) Peipe (Schütz), 4:1 (19.) Draxler (Sorsak), 4:2 (33.) Schütz (Köttstorfer, Hämmerle), 5:2 (34.) Jirik (Schneider F., Breiteneicher/5-4), 6:2 (39.) Schneider F. (Breiteneicher, Jirik/5-4), 7:2 (48.) Schneider F. (Jirik, Breiteneicher), 7:3 (55.) Dylla (Nuss, Sorsak) Zuschauer: 750 Strafminuten: Erding 8, Waldkraiburg 16 |