Die im seit mehreren Wochen im Fichtelgebirge auftretenden Schwarmbeben haben endlich die auch die Selber Eishalle erreicht. Das Stadion bebte im wahrsten Sinn des Wortes, als die in der Bayernliga bis dato noch sieglosen „Wölfe" den Spitzenreiter aus Peißenberg zerlegten. Mit einer eindrucksvollen Vorstellung gelang den VER-Cracks ein auch in der Höhe hochverdienter 7:0-Erfolg.
VER Selb - TSV Peißenberg 7:0 (2:0; 3:0, 2:0) Aufgebot Selb
Tor: Kümpel (Engmann) Abwehr: Holden, Ulitschka; Porzig, Schneider; Thumm, Steinsdörfer Sturm: Hendrikson, Bartels, Lamich; Hermle, Bärschneider, Thielsch; Bauer, Scholz, Siegeris Zuschauer: 1.011
Schiedsrichter: Barth, Dürnhofer
Strafzeiten: Selb 10, Peißenberg 14 + 5+SPD für Fl. Barth + 2x 10 für Müller + 10 für Maier
Tore:
10:09 - 1:0 Lamich (Bartels, Holden) 13:44 - 2:0 Hielsch (Schneider, Hermle; 5-4) 20:46 - 3:0 Hendrikson 22:37 - 4:0 Hermle (Schneider; 5-4) 32:06 - 5:0 Bärschneider (Lamich, Bartels; 5-4) 43:00 - 6:0 Hendrikson (Lamich, Bartels) 46:47 - 7:0 Porzig (Hendrikson) Ohne die verletzten Fischer (Ellbogen) und Setzer (Muskelfaserriss) starteten die Selber „Wölfe" ihren siebten Anlauf zum heiß ersehnten ersten Dreier der Saison. Ausgerechnet der bis dato an der Tabellenspitze stehende TSV Peißenberg war hierzu zu Gast im Selber Vorwerk. Wenngleich die erste Chance des Abends auf den Seiten der Gäste, als man Lenz durchkommen ließ, verzeichnet werden musste, so machten die VER-Cracks gleich Beginn an klar, wer Herr im Hause ist. Pech hatte beim Angriffsspiel zunächst Bärschneider - er konnte die Scheibe nur an die Latte setzen. Doch auch in der Folge erarbeiteten sich die VER-Cracks nach und nach ihre Möglichkeiten. In Überzahl ließ man dann jedoch einen gefährlichen Konter der „Eishackler" zu. Pfleger verließ im Abschluss allerdings die nötige Konzentration. Porzig und Co drängten weiter. Bartels wurde nach einem perfekten Pass von Lamich im letzten Moment zwar noch abgedrängt. Noch aus dieser Situation heraus konnte schließlich trotzdem endlich gejubelt werden. Nach einer Traumkombination platzierte Lamich zum 1:0. Sich die nötige Zeit ließen sich die Kacharvich-Schützlinge in Überzahl. Eifrig wurde zusammengespielt bis Thielsch zum umjubelten 2:0 einnetzen konnte . Beinah hätte gar das 3:0 folgen können. Thielsch‘ Schuss konnte aber im letzten Moment abgewehrt werden.
Egal, denn der dritte Treffer wurde nur 46 Sekunden nach der ersten Pause erzielt. Während Lamich den ersten Warnschuss abzog, machte es ihm Sekunden später Hendrikson gleich, ließ Peißenbergs Keeper Mach aber keine Chance. Die Freude beim heimischen Publikum kannte dann keine Grenzen mehr. Eine ganze Last schien abzufallen, als Selb ein weiteres Powerplay durch Hermle zum beruhigenden 4:0 ausnutzen konnte. Ruhig und besonnen bestimmte man weiter das Spiel gegen die Gäste und ließen auch in Unterzahl wenig bis nichts anbrennen. Wehmutstropfen aber in der 32. Spielminute. Peißenbergs Kapitän Fl. Barth checkte Holden derart hart an die Bande, dass Selbs Verteidiger verletzt vom Eis getragen werden musste. Der Gästestürmer erhielt dafür 5 + Spieldauer aufgebrummt. Dazu musste wenig später Müller zum frühzeitigen Duschen, als er für ständiges Reklamieren zwei Disziplinarstrafen kassierte. Klar ließen sich die in Bestform agierenden „Wölfe" in Überzahl nicht bitten und machten durch Bärschneider aus mehreren Chancen das 5:0.
Ihr Spielchen unter den lautstark feiernden Anhängern setzten die VERler munter weiter. „So spielt man Eishockey", skandierten und freuten sich die Fans. Und das zeigten die „Wölfe" in beeindruckender Manier. Drei Minuten waren im Schlussabschnitt gespielt, schon machte Hendrikson das halbe Dutzend voll. Porzig zündete danach die Scheibe von der Blauen Linie unter die Latte des gegnerischen Gehäuses zum 7:0. Weiter gaben die Kacharvich-Jungs alles, um ihrem erneut starken Rückhalt den ersten Shut-Out der Saison zu ermöglichen. Bravo an das Selber Team, das noch mit lange zu Recht mit La-Ola-Wellen gefeiert wurde.
Zufriedene und erleichternde Gesichter nach dem Spiel nicht nur bei den Zuschauern, sondern natürlich auch bei den Vereinsverantwortlichen und dem Trainer Kacharvich. „Wir haben heute ein geniales Spiel abgeliefert. Die Mannschaft hat super gekämpft und vor allem Manuel Kümpel seine Lohn in Form von Null Gegentoren für die starken Leistungen in den letzten Partien bekommen", freute sich der Selber Coach. „Das ist ein riesen Befreiungsschlag", urteilt er weiter und ist sich sicher, dass man damit nun eine kleine Serie starten könne.
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