VER Selb - ECDC Memmingen 3:5 (1:1; 2:2; 0:2)

Aufgebot Selb
Tor: Kümpel (Engmann)
Abwehr:
Holden, Ulitschka; Porzig, Fischer; Steinsdörfer, Schneider; Thumm
Sturm:
Hendrikson, Bartels, Kaspar; Hermle, Scholz, Thielsch; Setzer, Bärschneider, Siegeris; Bauer, Schwarzmeier, Schiener; Schade

Zuschauer: 1.127

Schiedsrichter: Braun, Guck

Strafminuten: Selb 14; Memmingen 12 + 10 für Nagle

Tore:
7:19 - 1:0 Hendrikson (Scholz)
9:38 - 1:1 Oppenberger (Wedl; 5-4)
21:47 - 2:1 Setzer (Scholz)
23:29 - 2:2 Nagle (Penalty)
34:40 - 2:3 Oppenberger (Jorde, Löhle; 5-3)
39:30 - 3:3 Hendrikson (5-4)
41:20 - 3:4 Wedl (Jorde, Oppenberger; 5-4)
42:50 - 3:5 Pyka (Dietrich)

Rund 1.200 Zuschauer strömten in die „Hutschenreuther" Eissporthalle zum ersten Heimspiel der neuen Saison. Die Selber „Wölfe" empfingen den Vorjahres-Zweiten ECDC Memmingen und musste zugleich auf den gesperrten Lamich verzichten. Für ihn in die Reihe rückte der für 1b agierende Tscheche Roman Kaspar, so dass Trainer Kacharvich sonst keinerlei Veränderungen an seinen Formationen vornehmen musste.
Die Partie gegen die Allgäuer, die ebenso auf einige gesperrte Leistungsträger verzichten mussten, begann sehr fad. Beide Mannschaften tasteten sich zunächst vorsichtig an ohne jeglichen Druck vor die jeweiligen Gehäuse. Erst in der 7. Spielminute kamen die „Indians" erstmals gefährlich vor das Selber Tor, als Nagle seinen Mitspieler Löhle bediente, der aber an Keeper Kümpel scheiterte. Die „Wölfe" nahmen das als kleine Initialzündung und feuerten nun auch die ersten Warnschüsse auf den gegnerischen Kasten. Nach Bullygewinn im Angriffsdrittel zündete Ulitschka von der Blauen Linie ab, danach hatte Bärschneider noch eine Gelegenheit. Auf den ersten Torjubel musste indes nicht weiter gewartet werden. Hendrikson bekam die Scheibe und zog ohne zu zögern von der linken Seite ins lange Eck. Bedingt durch Überzahl hatten drauf aber auch die Gäste ihre Chancen und erzielten prompt den Ausgleich. Wedl spielte den Puck vor den Kasten, wo schließlich Oppenberger den Treffer markier en konnte. Die Partie schwächte jedoch allmählich wieder ab. Erst zum Drittelende machten die VER-Cracks wieder etwas mehr Druck. Siegeris hatte dabei das Pech, das bei seinem Schuss die Scheibe vom Innenpfosten nach außen prallte.

Wesentlich flotter gestaltete sich der zweite Spielabschnitt. Die Hausherren erwischten dabei den besseren Start. Mit einem Hammerschuss in die Maschen gelang Setzer das 2:1. Doch auch diese erneute Führung währte nicht lange. Die „Wölfe" hatte zwar Überzahl, doch Memmingens Nagle konnte einen Konter fahren. Erst im letzten Moment konnte er durch ein Foul gestoppt werden. Die Folge war allerdings ein Penalty, den der gefoulte Nagle schlie0lich selbst verwandeln konnte. Weiter hatte Siegeris im Powerplay mehrfach Möglichkeiten, doch Gäste-Keeper Vetter konnte klären. Viel zu tun hatte auch VER-Torwart Kümpel. Mit viel Übersicht und starken Reflexen konnte er Schüsse von Löhle und Jorde abwehren. Das Spiel wurde zunehmend ruppiger - Memmingen steckte aus, Selb kassierte aber die Strafen. Die zahlenmäßige Überlegenheit nutzten die Gäste knallhart aus und kamen durch Oppenberger zur erstmaligen Führung. Das machte die „Vorwerk-Kanadier" wütend. Fortan eroberten sich die Einhe imischen in einer an Tempo deutlich zugenommenen Begegnung mehr Spielanteile und auch mehr Chancen. Reihum versemmelte man in Überzahl Möglichkeit um Möglichkeit, traf sogar den leeren Kasten nicht. Erst dreißig Sekunden vor der Pausensirene konnte Hendrikson den Ausgleich herstellen.

Keine Minute war im letzten Spieldrittel absolviert, da kassierte Memmingens Leader für Reklamieren eine Disziplinarstrafe. Doch das schockte die Gäste weniger, noch dazu Thielsch in die Kühlbox geschickt wurde. Im Powerplay knallte Wedl den Puck aus der Distanz in den Selber Kasten. Dort brannte es weiter lichterloh, was Pyka zum nächsten Treffer für die Allgäuer auszunutzen wusste. Die „Indians" spielten in der Folge clever und mit viel Konzentration weiter. Die „Wölfe" taten sich daher schwer, den Druck in die gegnerische Zone ähnlich wie in den zweiten 20-Minuten aufrecht zu erhalten. Aus den sich wenig bietenden Möglichkeiten machte man schließlich zu wenig, um noch einmal heran zu kommen.

Trainer Kacharvich war in der anschließenden Pressekonferenz natürlich enttäuscht über den bis dato sieglosen Start seiner Mannschaft, bescheinigte ihr dennoch eine kämpferisch gute Einstellung. Zu loben gab es die Spielweise des Gegners. „Memmingen hat sehr clever gespielt und verdient gewonnen", sprach er in Richtung des Gästetrainer, der die Worte gerne annahm, zugleich aber dem VER Mut zusprach, dass man Buchloe, der in Waldkraiburg mit 4:3 gewinnen konnte, durchaus schlagen könne.