Der Fluch von Nürnberg nimmt kein Ende. Zum Punktspielauftakt der neuen Bayernligasaison waren wiederum weit über 1.000 Selber Schlachtenbummler mitgereist. Doch erneut musste der große Anhang akzeptieren, dass man zum mittlerweile vierten Mal in Folge einen 2-Tore-Vorsprung wieder hergeben musste und am Ende mit 4:5 verloren hat. Weitere Wehmutstropfen war eine Matchstrafe nach bereits zwei gespielte Minuten gegen Martin Lamich, der damit auch mindestens die nächsten drei Spiele seinem Team fehlen wird. Neben Niederlage auch noch Lamich mit Matchstrafe verloren Fluch von Nürnberg - erneut Führung hergegeben
EHC 80 Nürnberg - VER Selb 5:4 (1:1;3:2; 1:1)Aufgebot Selb: Tor: Kümpel (Engmann) Abwehr: Holden, Ulitschka; Porzig, Schneider; Thumm, Fischer, Steinsdörfer Sturm: Hendrikson, Bartels, Lamich; Hermle, Scholz, Thielsch; Setzer, Bärschneider, Siegeris; Bauer (Schwarzmeier, Schiener) Schiedsrichter: Barth, Weinzierl Strafminuten: Nürnberg 18 + 10 für Tesch; Selb 123 + Matchstrafe für Lamich Zuschauer: ca. 1.500, davon weit über 1.000 Selber Tore: 7:15 - 1:0 Helowka (Reiser; 5-4) 15:41 - 1:1 Schneider (5-4) 23:54 - 1:2 Bartels (Hendrikson, Bauer; 5-4) 25:11 - 1:3 Holden (Porzig, Bartels; 4-3) 26:03 - 2:3 Hatkevitch (Schnabel, Babinsky; 4-4) 29:03 - 3:3 Reiser (Hatkevitch) 31:59 - 4:3 Babinsky (Reiser; 5-3) 53:56 - 5:3 Hatkevitch (Tesch) 55:07 - 5:4 Bauer Schon im Vorfeld des ersten Punktspiels war die Stimmung beispiellos. Weit über 1.000 Selber Schlachtenbummler begleiteten ihr Team zum Auswärtsspiel nach Nürnberg und verbreiteten ihren Frohsinn auf den Tribünen wie auch schon auf der Hinfahrt am Pegnitzer Rasthof, wo sich schließlich 8 Busse zu einem anschließenden Konvoi in die Frankenmetropole aufmachten. Wie die Anhänger waren auch die VEFR-Cracks heiß auf die Auftaktpartie beim Rivalen. Trainer Kacharvich konnte auf seinen kompletten Kader zugreifen, da auch Hendrikson, der beruflich im Ausland war, rechtzeitig eingeflogen ist. Doch bereits nach zwei gespielten Minuten war es aus mit der Herrlichkeit. Stand man bereits nach kurzer Zeit in Unterzahl auf dem Eis, wurde Selb gleich noch weiter ausgeknockt. Martin Lamich checkte seinen Gegenspieler Pabst derart unglücklich, dass dieser verletzt wurde und Lamich mit einer Matchstrafe bestraft wurde. Die harte Entscheidung hatte des Referees hatte demnach nicht nur Auswirkung auf diese Partie. Lamich wird somit mindestens auch die nächsten drei Spiele dem VER fehlen. Die „Wölfe" indes agierten bravourös in Unterzahl gegen die wütenden Angriffe des EHC 80 und ließen nur wenig Gefahr vor dem eigenen Kasten aufkommen. Doch auch in der Folge kassierte Selb weitere Strafen und musste schließlich das 0:1 hinnehmen. Weiter stand man meist mit weniger Mann auf dem Eis, so dass die Gastgeber weiter gute Einschussmöglichkeiten durch Tesch und Berg hatten, doch mit starkem konzentriertem Spiel konnte man die Unterlegenheit überstehen. Dann kam man auch allmählic h nach vorne und hatte sich erste gute Chancen erkämpft. Das nächst beste Powerplay nützte Selb schließlich gnadenlos aus. Schneider brachte die Scheibe messerscharf an Keeper Treulte vorbei zum Ausgleich ins Tor. Nun machten die „Wölfe" weiter gehörig Druck nach vorne. Scholz und Hermle hatten dabei die besten Möglichkeiten. Nürnberg selbst griff aber ebenso an und vergab in Person von Kaczmarek eine aussichtsreiche 3-1-Kontersituation. Den Beginn des zweiten Spielabschnitts bestimmten klar die Kacharvich-Schützlinge, Wiederum in Überzahl präsentierte man sich mit guten Kombinationen, die Bartels mit dem zweiten Treffer erfolgreich abschließen konnte. Der Selber Anhang durfte nur wenig später gleich wieder jubeln. Holden bekam die Scheibe in aussichtsreicher Schussposition stehend zugespielt und markierte das zwischenzeitliche 3:1. Die Freude währte nicht lange. Ungebremst konnte Hatkevitch durch die Selber Reihen marschieren und seinen Farben den Anschluss bescheren. Drei Minuten später war der Ausgleich schon wieder hergestellt. Nachdem zuvor Siegeris vergeben hatte, beeindruckte Nürnberg erneut und kam durch Reisers Schuss von der rechten Seite zum 3:3. Dem setzten die Mittelfranken gleich noch eins drauf als man mit 5 gegen 3 spielen durfte und Babinsky von der Blauen Linie aus mit einem platzierten Schuss durch Kümpels Schoner in die Maschen treffen konnte. Weiter entwickelte sich ein temporeiche r Schlagabtausch bis zur Drittelpause, bei dem beide Teams weiteren Treffern nahe dran waren. Den Schlussabschnitt mussten die Porzellanstädter in Unterzahl beginnen. Die Unterlegenheit überstand man schadlos. In der Folge machte Selb gegen die in der Defensive sehr gut stehenden Nürnberger weiter Druck. Allzu zwingend konnte man vor dem gegnerischen Tor allerdings nicht auftauchen, zumal den Spielern allmählich die Verzweiflung über die schwindende Zeit ins Gesicht geschrieben war. Besser machten es die Hausherren. Ein Bullygewinn in der Selber Verteidigungszone, Pass zu Nürnbergs besten Mann Hatkevitch, der schließlich zum 5:3 abziehen konnte. Der lautstark unterstützende Selber Anhang verstummte. Doch dann kam gleich wieder Hoffnung auf. Ebenso nach Bullygewinn verkürzte Bauer. Fortan gingen die Blicke der Zuschauer nahezu sekündlich zur Spielzeit. Diese lief allerdings zu Ungunsten des VER Selb. Die „Wölfe" versuchten zwar noch nach vorne zu stürmen. Die Kräfte und die Konzentration schwanden allerdings bis die erneute Niederlage beim EHC 80 Nürnberg schließli ch besiegelt war. Hängende Köpfe bei den Selber Eishockeycracks, die einem cleverer agierenden Gegner unterlegen waren. Coach Kacharvich sah das ähnlich, wobei er deutlich zu viele Strafzeiten gegen sein Team ausmachte, was letztendlich Spiel, Kampf und Kräfte erheblich beeinflusst habe. Nichts war es also mit dem Auftaktsieg. Doch bereits jetzt gilt es sich auf die bevorstehenden Aufgaben vorzubereiten. Mit dem ECDC Memmingen und dem Aufsteiger aus Buchloe stehen zwei starke Gegner auf dem Programm.
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