Der Rahmen war eines Endspiels würdig, fast 2000 Zuschauer sorgten für Stimmung. Nur das Ergebnis stimmte aus Peißenberger Sicht nicht: Die „Eishackler" mussten sich dem ERV Schweinfurt mit 4:6 (1:2, 1:1, 2:3) geschlagen geben.
Peißenberg - Rudi Mach, der nach dem dramatischen Halbfinale gegen Höchstadt trotz des glücklichen Endes für seine Mannschaft fahrig und nervös war, nahm die Niederlage im ersten Finalspiel bemerkenswert gelassen hin. „Was soll's, gewinnen wir eben in Schweinfurt", tat der Chef der „Eishackler" kund und schaffte es, dabei zu lächeln. In der Vorrunde hatten die Peißenberger das Team aus Franken mit 11:2 niedergebügelt, doch mit dem Team von damals hat der ERV nichts mehr zu tun. Im Dezember schlugen die Schweinfurter auf dem Transfermarkt zu und rüsteten erheblich nach. Eben diese neuen Spieler zeichneten hauptsächlich verantwortlich dafür, dass die „Mighty Dogs" diesmal als Sieger vom Eis gingen. Torhüter Varian Kirst zeigte einige Glanzparaden, die Stürmer Alexander Funk und Roman Nikitins erzielten jeweils zwei Treffer. Die Peißenberger wurden gleich eiskalt erwischt: Erst 80 Sekunden waren absolviert, als Marcel Mrachatz freistehend zum 1:0 traf. Die Hausherren zeigten sich aber keineswegs geschockt, nur zwei Minuten später besorgte Marek Pospisil mit einem überlegten Schlenzer aus kurzer Distanz das 1:1 (4.). In der Folge gelang es dem TSV aber nicht, der Partie ihren Stempel aufzudrücken. Der ein oder andere Akteur des TSV wirkte nach überstandener Verletzung oder Krankheit nicht hundertprozentig fit. „Vielleicht hätte ich einige Leistungsträger nicht spielen lassen sollen", resümierte Trainer Norbert Strobl. Jedenfalls waren es die Schweinfurter, die den Takt vorgaben und durch Simon Knaup erneut in Führung gingen (13.). Erst in den letzten beiden Minuten des ersten Abschnitts machten die „Eishackler" gehörig Druck und nahmen das ERV-Tor unter Dauerbeschuss. Doch weder Pospisil, noch Florian Barth und Thomas Wasl gelang es, Keeper Kirst zu überwinden. Auch zu Anfang des zweiten Abschnitts waren es die Gäste aus dem Frankenland, die die Akzente setzten. Daher war das 3:1 durch Romans Nikitins, der einen langen Querpass von Stephan Trolda humorlos verwandelte (24.), auch verdient. Als Peißenbergs Jüngster, Marco Pfleger, einen Konter eiskalt zum 2:3-Anschlusstreffer verwandelte (32.), keimte wieder Hoffnung im Lager der Gastgeber auf. Danach verflachte die Partie jedoch ein wenig, meistens spielte sich das Geschehen in der neutralen Zone und in den Ecken ab. Wesentlich besser als in den beiden Abschnitten zuvor starteten die „Eishackler" in den Schlussabschnitt. Mit einem Mann mehr auf dem Eis gelang Andreas Becherer der 3:3-Ausgleich (45.). Die Freude der Gastgeber war aber nur von kurzer Dauer, nur 17 Sekunden später brachte Alexander Funk den ERV wieder in Front (46.). In der Folge wurde die Partie hektischer. Waren die Schiedsrichter bis dato fast ohne Strafen ausgekommen - sechs Minuten für Peißenberg, acht für Schweinfurt -, setzte jetzt eine wahre Strafzeitenflut ein. Zunächst bekamen das die Gäste unangenehm zu spüren. Erneut in Überzahl traf Becherer zum 4:4 (53.). Die Peißenberger drängten nun mit Macht auf den Sieg. Das Unheil nahm jedoch seinen Lauf, als Andreas Dornbach eine diskussionswürdige Zwei-Minuten-Strafe aufgebrummt bekam. Die „Mighty Dogs" nutzten die folgende Überzahl zum 5:4 durch Nikitins (59.). Peißenberg setzte danach alles auf eine Karte, nahm Torhüter Felix Barth zu gunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis. Der Schuss ging nach hinten los: Funk kam an die Scheibe und schlenzte sie zum 6:4 ins leere Tor. Drittel | Zeit | Tor | Torschütze | 1. Assist | 2. Assist | Zusatz | | | | | | | | 1 | 1:20 | 0:1 | Mrachatz | Waßmiller | Thurner |
| 1 | 3:19 | 1:1 | Pospisil | Barth Fl. | |
| 1 | 12:07 | 1:2 | Knaup | | | (4-4) | 2 | 23:39 | 1:3 | Nikitins | Trolda | Juchasz |
| 2 | 31:09 | 2:3 | Pfleger M. | | |
| 3 | 44:46 | 3:3 | Becherer | Wasl | Barth M. | (5-4) | 3 | 45:03 | 3:4 | Funk | Reiser | Mrachatz |
| 3 | 52:17 | 4:4 | Becherer | Wasl | Barth M. | (5-4) | 3 | 58:13 | 4:5 | Nikitins | Eckmair | | (5-3) | 3 | 59:09 | 4:6 | Funk | Eckmair | | (eng) |
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| Strafen: | Peißenberg | 22 | | | |
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| | Schweinfurt | 31 | (plus Spieldauerdisziplinarstrafe für Andreas Kleider) | |
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| | | | | Zuschauer: | 1531 | | | | |
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