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Der ERSC Amberg in illustrer Gesellschaft
07.10.2014 - 14:10 - BLL - Landesligen - Allgemein - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Frank Jacobi
 
Am kommenden Wochenende beginnt die Spielzeit in der Eishockey-Landesliga und viele Insider sind der Ansicht, dass gerade in der Nordost-Gruppe das Niveau in der Breite wohl noch nie so hoch war, wie in diesem Jahr. Da ist Spannung schon vorprogrammiert.

Der ERSC Amberg befindet sich demnach in illustrer Gesellschaft und startet am Sonntag mit einem echten Kracher gegen den letztjährigen Oberligisten ERV Schweinfurt in die auf 14 Vereine aufgestockte Liga. Neben diesen beiden alten Rivalen sind noch weitere namhafte Clubs vertreten, die in ihrer Historie Auftritte in den höchsten Amateurligen stehen haben - wenn es auch teilweise schon einige Jahre zurück liegt, etwa Pegnitz, Passau, Dingolfing, Hassfurt oder Inzell.

Voraussagen sind da wahrlich schwer zu treffen. Man kann sich hier wohl nur dem allgemeinen Trend anschließen, der die Isar Rats aus Dingolfing im Rennen um die vordersten Plätze mit einem gewissen Vorsprung sieht. Dann ist da noch der amtierende Meister aus Pegnitz, der nicht schwächer sein dürfte als im Vorjahr, allerdings jetzt natürlich vom restlichen Feld gejagt wird. Eine Kadereinschätzung sieht auch die routinierte Truppe aus Vilshofen in Lauerstellung und der letztjährige Zuschauerkrösus aus Passau wird auch ein Wort mitsprechen wollen. Selbst ehemalige "Hinterbänkler" wie die 1b-Mannschaft aus Selb haben sich qualitativ spürbar verstärkt und sind mit Vorsicht zu genießen. Alles in allem verspricht das eine sehr ausgeglichene Angelegenheit zu werden, wobei es durchaus zu einigen Überraschungen kommen wird.
Auch der ERSC wird von der Konkurrenz häufig genannt, wenn es um die Aufzählung der "Geheim-Tipps" geht. Die Mannschaft von Coach Stefan Ponitz hat viele neue Gesichter aufzubieten, vorrangig sehr junge Spieler, aber auch einige Routiniers wie Florian Bartels, Boris Flamik oder Christoph Schönberger, die da schon einen gehörigen Schuss Erfahrung einfließen lassen. In der Gesamtheit verspricht das mehr Stabilität. Trotzdem keine leichte Aufgabe für Ponitz, der ab dieser Saison mit Alex Reichenberger auch einen vielseitigen Co-Trainer zur Unterstützung hat.
Angesprochen auf die sportlichen Ziele gibt sich der "Pointer" etwas zurückhaltend. Auch er sieht Dingolfing in der "Pole Position", aber dahinter würde es ein sehr enges Gedränge geben, und - so merkt er an - da könne der ERSC durchaus mitmischen. "Wichtig ist doch, dass unsere Jungs sich weiterentwickeln und konzentriert bei der Sache sind", so der Coach. Mit guten Leistungen würden sich in der Regel Erfolge automatisch einstellen und besser als letzte Saison dürfe es dann schon sein, meint Ponitz - da belegten die Löwen am Ende den 6.Rang in einer 12er-Gruppe.

Die Vorbereitung sei prima verlaufen, lässt der Coach wissen. Die Mannschaft habe sehr gut mitgezogen und natürlich sei es von Vorteil gewesen, dass man einen Monat lang im heimischen Stadion trainieren und spielen konnte. Dafür hatte im Vorfeld die Vorstandschaft gesorgt.
Die sieht in Person von Vereinschef Mustafa Sugle diesen Part von zwei Seiten: "Rein sportlich haben der Gesamtverein samt Nachwuchs, die anderen Eissportarten und Hobbymannschaften davon profitiert", so Sugle. Allerdings müsse man sich die Frage stellen, ob man sich das künftig wirtschaftlich aufbürden müsse, denn das im Vergleich zu anderen Stadien kostspielige Voreis kostendeckend zu vermarkten, sei nicht einfach, erklärte der Vorsitzende.

Sportlich erwartet Sugle vom Landesligateam, "dass die Jungs vom ersten Punktspiel an zeigen, dass mit uns gerechnet werden muss" - dies bedeute entsprechenden Einsatz und Willen. Prognosen seien wegen der Ausgeglichenheit der Liga schwer, auch weil es immer Unabwägbarkeiten gebe, aber aus ERSC-Sicht habe es zumindest "schon lange keinen Kader mehr mit dieser Qualität gegeben", so der Vorsitzende. Eine Tabellenplatz-Vorgabe gebe es deswegen nicht, unterhaltsames Eishockey solle man aber schon erwarten können, "denn wir sind auf den Zuspruch der Zuschauer und die Einnahmen angewiesen" - in der Beziehung ist der Vorstand guter Dinge.

Was die Eishockey-Fans betrifft, die müssen sich - ebenso wie die Aktiven - auf zwei gravierende Änderungen einstellen: Auf vergrößerte Angriffszonen, die für noch mehr Torszenen sorgen, wie man schon in den Testspielen erkennen konnte. Dann aber auch noch die neue Regelauslegung beim Icing (unerlaubten Weitschuss), wo die Unparteiischen nach ihrer Wahrnehmung entscheiden, ob Angreifer oder Verteidiger näher an der Scheibe stehen. Da kann es in der Landesliga, mit nur zwei Schiedsrichtern, häufiger mal zu kontroversen Ansichten kommen.

Die Spannung ist groß, es kann beginnen.

 
 
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