News
EV Lindau verliert tolles Spitzenspiel gegen Selb 0:2
29.01.2007 - 22:53 - BLL - Landesligen - Allgemein - veröffentlicht von Norman Flaake
 
Die Punkte gingen an die Gäste, die Sympathien gehörten dem EV Lindau. Trotz einer starken Leistung unterlagen die Islanders dem Favoriten VER Selb im Spitzenspiel der Aufstiegsrunden Gruppe Vier mit 0:2 (0:0, 0:2, 0:0). Damit bleiben die Islanders Zweiter.

 

Knapp 800 Zuschauer, darunter 200 Fans aus Selb, verbreiteten eine prickelnde Eishockey- Atmosphäre im Eichwald- Stadion und wurden für ihr Kommen belohnt. „Wir haben uns ein Eishockey-Fest erhofft und wir haben es bekommen. Auf wie neben dem Eis", freute sich EVL- Vorsitzender Marc Hindelang. „Unser Team hat gezeigt, dass es mit einem Großen mithalten kann. Ich bin stolz auf die Jungs. Schade, dass es nicht gereicht hat."

 

Vom Start weg entwickelte sich ein Spiel auf Bayernliga- Niveau. Schon nach drei Minuten hatten die Islanders die Chance in doppelter Überzahl in Führung zu gehen. Allerdings merkte man dem jungen Lindauer Team die Nervosität deutlich an. Mehr als eine Möglichkeit durch Verteidiger Phillip Hocker kam dabei nicht heraus. Zudem mussten die Gastgeber nach einer Disziplinarstrafe fast das komplette Startdrittel auf David Volek verzichten. Auch Kapitän Tobi Grieger war zu Beginn nicht dabei. Aus beruflichen Gründen konnte er erst ab dem zweiten Drittel mitwirken. Da die Abwehrreihen um die beiden starken Torhüter Waldemar Quapp (EVL) und Manuel Kümpel die Partie dominierten, bekamen die Fans nicht viele Großchancen zu sehen. Die beste hatten die Gäste in der 16. Minute, als Glück nur den Pfosten traf. Selb, das seinen verletzten Toscorer Lamich durch dessen tschechischen Landsmann Gasparik ersetzte, kam besser ins Spiel, da ihnen die Islanders einige Überzahlsituationen gestatteten. „Eine Mischung aus Nervosität und Übermotivation hat uns nicht so ins Spiel kommen lassen, wie gewünscht", sagte Trainer Willy Bauer. „Außerdem stand Selb sehr kompakt in der Defensive und hat enorm clever gespielt." Früh deutete alles daraufhin, dass das erste Tor der Partie richtungweisend werden würde. Pavel Mojtek verpasste es gleich zu Beginn im zweiten Drittel. Besser machten es dann die Gäste in der 26. Minute. Der Deutsch- Kanadier Cory Holden erzielte das 0:1 in Überzahl mit einem Flachschuss. Nicht nur deshalb war der 35jährige der überragende Mann auf dem Eis. Zahlreiche EVL- Angriffe endeten beim ehemaligen DEL-Spieler, der gerade im eigenen Drittel alle Hände voll zu tun hatte. Seltsamerweise fiel mit dem Rückstand beim EVL die Nervosität ab. Die Mannschaft agierte geschlossener und erzeugte auch in Überzahl nun mehr Druck. Einige Male hatten die Islanders nun den Ausgleich auf dem Schläger. Die Gäste agierten zurückgezogen, zogen das Spiel geschickt auseinander und bauten auf Konter. Einer dieser Spielzüge traf den EVL 18 Sekunden vor der Drittelpause ins Herz. Holden bediente Bärnreuther dabei so perfekt, dass der Gästestürmer nur noch zum 0:2 ins leere Tor schieben musste. „Ein bitterer Zeitpunkt", sagte Bauer. „Aber die Mannschaft hat nicht aufgegeben, leider hat uns das Glück gefehlt." Was möglich gewesen wäre, zeigte die 43. Minute. Nach einem Abpraller von Gästetorwart Kümpel brachte Matthias Schwarzbarth die Scheibe über die Linie und verwandelte den Eichwald kurzzeitig in ein Tollhaus. Allerdings hatte er die Scheibe mit dem Schlittschuh ins Tor gekickt. Fußballerisch sehr wertvoll - aber leider irregulär. Das souverän leitende Schiedsrichter- Gespann Friesenegger/ Schneider erkannte das Tor zu recht nicht an. Es ließ die leidenschaftlich fightenden Lindauer aber weiter an ihre Chance glauben. In den letzten zehn Minuten überschlugen sich die Ereignisse in einem offenen Schlagabtausch. Zunächst traf Timo Kronfoth freistehend vor dem leeren Tor nur den Außenpfosten, dann verhinderte Quapp die vorzeitige Entscheidung. Zweimal noch liefen Lindauer Stürmer frei auf Kümpel zu, zweimal scheiterten Pavel Mojtek und Sascha Paul am Gästekeeper. So blieben die Islanders zwar ohne Tor und ohne Punkte, zwangen den Favoriten aber dazu, sein ganzes Potential abzurufen und ein perfektes Auswärtsspiel abzuliefern. „Wir haben 50 Minuten sehr gut gespielt": sagte Willi Bauer. „Und so wie die Mannschaft aufgetreten ist, habe ich die Überzeugung, dass der Kampf um Platz Eins noch nicht vorbei ist." Allerdings muss der EVL die beiden letzten Spiele auswärts bestreiten und am Freitag in Forst unbedingt gewinnen, um dann in Selb noch ein Finale um den Gruppensieg zu bekommen.

 

 


Statistik: Schiedsrichter: H. Friesenegger, H. Schneider
Zuschauer: 800
Strafminuten: Lindau 20 + 10 für Volek, Selb 22
Tore:
25:14 - 0:1 Holden (Fischer; 5-4)
39:42 - 0:2 Bärnreuther (Holden, Bartels)

 

 
Link: lindau hp
 
hockeynews@bayernhockey.com